Antonia Baum
Broschiertes Buch
Siegfried
Roman Eine der stärksten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur
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Eine Frau zwischen alten Rollenverhältnissen und neuen RollenansprüchenEine Frau - Mutter, Partnerin, Versorgerin - fährt eines Morgens nicht zur Arbeit, sondern in die Psychiatrie. Am Abend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, vielleicht ist etwas zerbrochen, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle, und vor allem ist da die Angst um ihren Stiefvater, der früher die Welt für sie geordnet und ihr einen Platz darin zu...
Eine Frau zwischen alten Rollenverhältnissen und neuen Rollenansprüchen
Eine Frau - Mutter, Partnerin, Versorgerin - fährt eines Morgens nicht zur Arbeit, sondern in die Psychiatrie. Am Abend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, vielleicht ist etwas zerbrochen, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle, und vor allem ist da die Angst um ihren Stiefvater, der früher die Welt für sie geordnet und ihr einen Platz darin zugewiesen hat. In der Psychiatrie, denkt sie, wird jemand sein, der ihr sagt, wie ihr Problem heißt. Dort darf sie sich ausruhen.
Siegfried ist ein Roman über alte Ordnungen und neue Ansprüche, über Gewalt und das Schweigen darüber, über eine Generation, deren Eltern nach dem Krieg geboren wurden und deshalb glaubten, er sei vorbei.
Eine Frau - Mutter, Partnerin, Versorgerin - fährt eines Morgens nicht zur Arbeit, sondern in die Psychiatrie. Am Abend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, vielleicht ist etwas zerbrochen, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle, und vor allem ist da die Angst um ihren Stiefvater, der früher die Welt für sie geordnet und ihr einen Platz darin zugewiesen hat. In der Psychiatrie, denkt sie, wird jemand sein, der ihr sagt, wie ihr Problem heißt. Dort darf sie sich ausruhen.
Siegfried ist ein Roman über alte Ordnungen und neue Ansprüche, über Gewalt und das Schweigen darüber, über eine Generation, deren Eltern nach dem Krieg geboren wurden und deshalb glaubten, er sei vorbei.
Antonia Baum, geboren 1984, ist Schriftstellerin und Autorin für DIE ZEIT. Ihre Bücher - zuletzt der Roman Tony Soprano stirbt nicht, das Memoir Stillleben und eine persönliche Bestandsaufnahme des Werkes von Eminem - haben große Medienresonanz erhalten. Siegfried ist ihr erster Roman im Claassen-Verlag.
Produktbeschreibung
- Verlag: Ullstein TB
- Auflage
- Seitenzahl: 253
- Erscheinungstermin: 27. Juni 2024
- Deutsch
- Abmessung: 183mm x 117mm x 25mm
- Gewicht: 241g
- ISBN-13: 9783548069302
- ISBN-10: 3548069304
- Artikelnr.: 69176059
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Taschenbuchvlg.
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
«So unausgesprochen wie exemplarisch porträtiert Antonia Baum drei deutsche Nachkriegsgenerationen, bis hin zu den Enkeln, die doch plötzlich von Ängsten und Wünschen heimgesucht werden, denen sie schon entkommen zu sein glaubten.» Eva Behrendt taz 20230501
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Der vierte Roman von Antonia Baum ist der Selbsterfahrungstrip einer Frau, deren biografische Daten denen der Autorin erstaunlich ähneln, schreibt Rezensentin Eva Behrendt. Die Erzählerin ist Schriftstellerin, lebt mit Kind in Berlin, hat einen Liebhaber und sich nach einem Alptraum selbst in die Psychiatrie eingewiesen. Dort sinniert sie über ihre Mutter, die Macht von Stiefvater Siegfried und die der nazistischen Großmutter. Der Ton dieser Geschichte sei wieder "eindringlich und intim", schreibt Behrendt und bewundert die Offenheit des erzählenden Ichs, das für die Rezensentin als Zeichen der Redlichkeit von der Autorin allerdings etwas überstrapaziert wird. Trotzdem beeindruckt Behrendt der Versuch der Protagonistin, in den Spiegel von drei deutschen Nachkriegsgenerationen zu schauen, um feststellen, dass man den in der Familiengeschichte angelegten Ängsten nicht entkommen kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Zum Titel des Romans: Siegfried ist der Stiefvater der Erzählerin, der für sie in ihrer Kindheit/ Jugend eine wichtige Bezugsperson war.
Interessant finde ich den Handlungsort des Romans: Die (namenlose) Frau hat an dem Morgen starke Angstgefühle, nachdem sie am Abend Streit mit …
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Zum Titel des Romans: Siegfried ist der Stiefvater der Erzählerin, der für sie in ihrer Kindheit/ Jugend eine wichtige Bezugsperson war.
Interessant finde ich den Handlungsort des Romans: Die (namenlose) Frau hat an dem Morgen starke Angstgefühle, nachdem sie am Abend Streit mit ihrem Mann hatte, und sie beschließt daher mit dem Taxi in die Ambulanz der psychiatrischen Klinik zu fahren. Dort sitzt sie im Wartezimmer und erinnert sich in Rückblicken an verschiedene Episoden aus ihrem Leben. Und so setzt sich wie bei einem Puzzle Stück für Stück ein Bild zusammen. Mir als Leserin ging es darum zu verstehen, wieso es ihr psychisch so schlecht geht, und durch die Geschichten erklärt sich einiges.
Da geht es um Urlaube als Kind bei Siegrids Mutter Hilde, um das Kennenlernen mit ihrem Mann Alex, ihrer großen Liebe, der aber auch oft recht aufbrausend sein kann. Und natürlich um ihre Mutter und Siegfried, die eine sehr schwierige Beziehung führen.
Die Erzählerin ist Autorin, ist aber mit ihrem neuesten Roman überfällig, denn sie hat eine Schreibblockade. Ihr Mann ist Barkeeper, und die 3-köpfige Familie hat aktuell großen Geldprobleme. Und so gibt es einige Steine, die dem Glück im Wege zu liegen scheinen.
Als Leser*in ist man natürlich auch gespannt, was die Ärzte sagen werden, welche Diagose es geben wird und wie es für sie weitergehen wird. Aber das Ende verrate ich hier natürlich nicht. Der Roman ist sprachlich toll geschrieben, und ich konnte die Verzweiflung der Frau gut nachvollziehen.
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Zum Inhalt:
Statt wie immer morgens zur Arbeit zu fahren, fährt eine Frau in die Psychiatrie.
Am Vorabend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, aber führt das zu so einer Handlung? Eigentlich müsste sie sich um die Tochter kümmern, die Wohnung, alles - Doch plötzlich …
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Zum Inhalt:
Statt wie immer morgens zur Arbeit zu fahren, fährt eine Frau in die Psychiatrie.
Am Vorabend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, aber führt das zu so einer Handlung? Eigentlich müsste sie sich um die Tochter kümmern, die Wohnung, alles - Doch plötzlich hat sie nur noch Angst und glaubt nichts mehr unter Kontrolle zu haben. Doch was ist eigentlich ihr Problem?
Meine Meinung:
Wer jemals mit einer Überforderung zu tun hatte, wird vermutlich an der ein oder anderen Stelle denke, das kenne ich auch. Wer das nicht kennt, wird dennoch verstehen, was da passiert. Die Autorin setzt gezielt den Finger in Wunden und kann dieses ausgesprochen deutlich beschreiben. Ein Portrait einer Frau, die durch die Vergangenheit, speziell ihrem Stiefvater geformt wurde und irgendwann mit dem alles unter den Teppich kehren nicht mehr klar kommt. Ein Buch, dass nachwirkt und mir gut gefallen hat.
Fazit:
Wirkt nach
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nachdem mich das cover in seinen bann gezogen hatte musste ich einfach nach der beschreibung schauen und die thematik hat mich neugierig gemacht. der schreibstil ist wunderschön, poetisch und tiefgründig, liest sich wirklich super. die personen sind wunderbar beschrieben, mit all ihren …
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nachdem mich das cover in seinen bann gezogen hatte musste ich einfach nach der beschreibung schauen und die thematik hat mich neugierig gemacht. der schreibstil ist wunderschön, poetisch und tiefgründig, liest sich wirklich super. die personen sind wunderbar beschrieben, mit all ihren gedanken und handlungen. vor allem natürlich die frau, aber auch was man über siegfried erfährt ist sehr interessant und hat die frau natürlich extrem geprägt. nun taucht ein ehestreit auf, der sie erstmal total aus der bahn wirft, so dass sie sich nicht mal um ihr kind kümmern kann, um wieder klar zu kommen fährt sie in die psychiatrie und erhofft sich hilfe, wobei sie dort erst mal nur nachdenkt, über ihre vergangenheit, über ihr leben, über siegfried, über einfach alles. total beeindruckend wie sie ihr leben sortiert um wieder klar zu sehen und weiter leben zu können, für sich und ihre familie. ein wirklich lesenswertes buch, ohne grosse handlung oder aktion, dafür mit tiefe und zum nachdenken anregend.
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Der Roman "Siegfried" von Antonia Baum ist eine beeindruckende literarische Reflexion über die Herausforderungen und inneren Konflikte einer Frau, die zwischen den alten Rollenverhältnissen und den neuen Rollenansprüchen der Gesellschaft gefangen ist. Die Geschichte beginnt …
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Der Roman "Siegfried" von Antonia Baum ist eine beeindruckende literarische Reflexion über die Herausforderungen und inneren Konflikte einer Frau, die zwischen den alten Rollenverhältnissen und den neuen Rollenansprüchen der Gesellschaft gefangen ist. Die Geschichte beginnt mit einer Frau, die eines Tages beschließt, nicht zur Arbeit zu gehen, sondern sich in die Psychiatrie zu begeben. Dieser scheinbar radikale Schritt markiert den Beginn einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit ihrem Leben, ihren Ängsten und ihrer Vergangenheit.
Die Protagonistin wird mit der Komplexität ihrer Rolle als Mutter, Partnerin und Versorgerin konfrontiert. Sie spürt den Druck der finanziellen Verantwortung, die Anforderungen an ihre berufliche Karriere und die Unklarheit in ihrer Beziehung. Gleichzeitig kämpft sie mit der Angst um ihren Stiefvater, der früher eine Struktur in ihrem Leben geschaffen hat, die nun zusammenzubrechen droht. In der Psychiatrie sucht sie nach Antworten und einem Ort der Ruhe, wo jemand ihr helfen kann, ihre Probleme zu benennen.
Antonia Baum gelingt es, die inneren Konflikte und Unsicherheiten der Hauptfigur auf einfühlsame Weise darzustellen. Der Roman untersucht nicht nur die persönlichen Dilemmata der Protagonistin, sondern entfaltet auch eine breitere Erzählung über gesellschaftliche Veränderungen und die Auswirkungen von Gewalt und Trauma auf verschiedene Generationen. Die Autorin beschreibt die nachkriegsgeborenen Eltern und deren Kinder, die denken, dass der Krieg längst vorbei ist, nur um plötzlich mit ihren eigenen Ängsten und Wünschen konfrontiert zu werden.
Insgesamt ist "Siegfried" von Antonia Baum ein eindringlicher Roman, der mit literarischer Tiefe die Herausforderungen und Widersprüche des Lebens einer Frau zwischen alten und neuen Rollenverhältnissen erkundet. Es ist eine lesenswerte Geschichte, die nicht nur das individuelle Drama der Hauptfigur, sondern auch die gesellschaftlichen Veränderungen und Traumata in den Blick nimmt.
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Antonia Baum hat ein bemerkenswertes Buch über familiäre Prägung, Beziehungen, Hilflosigkeit und Hoffnungen geschrieben. Die Geschichte beginnt mit der Entscheidung der Protagonistin, sich Hilfe in der Psychiatrie zu suchen. Völlig überfordert von Ihrer aktuellen …
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Antonia Baum hat ein bemerkenswertes Buch über familiäre Prägung, Beziehungen, Hilflosigkeit und Hoffnungen geschrieben. Die Geschichte beginnt mit der Entscheidung der Protagonistin, sich Hilfe in der Psychiatrie zu suchen. Völlig überfordert von Ihrer aktuellen Lebenssituation, hofft sie auf Hilfe und unbedingt auch Ruhe vor den Turbulenzen ihres Lebens. Die junge Autorin und ihr Partner sind überfordert von ihrem Elternsein und ihrer finanziellen Situation. Zur finanziellen Entlastung bittet Hannah dann irgendwann ihren dominanten Stiefvater, der noch immer großen Einfluss auf ihr Befinden hat. Im Zusammenhang mit dem Stiefvater Siegfried wird deutlich, welch starker psychischer Gewalt Hannah bereits in ihrer Kindheit ausgesetzt war, die sie häufig bei Siegfrieds unberechenbarer Mutter verbrachte, zumindest wenn ihre Mutter Siegfried auf Dienstreisen begleitete. Auch das Verhältnis von Mutter und Stiefvater ist bis zu ihrer Trennung von unterschwelliger Gewalt und geprägt. Stark und äußerst nachvollziehbar beschreibt Antonia Baum diese Situation und Emotionen der Protagonistin.
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Der Roman „Siegfried“ von Antonia Baum beginnt mit dem Blick auf die Hauptprotagonistin, die sich freiwillig in die Psychatrie begibt. Während sie dort sitzt und wartet lässt sie den Leser an ihrem bisherigen Leben teilhaben. Sie erzählt rückblickend aus ihrer …
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Der Roman „Siegfried“ von Antonia Baum beginnt mit dem Blick auf die Hauptprotagonistin, die sich freiwillig in die Psychatrie begibt. Während sie dort sitzt und wartet lässt sie den Leser an ihrem bisherigen Leben teilhaben. Sie erzählt rückblickend aus ihrer Kindheit mit ihrer Muter (welche selbst psychische Probleme hatte), ihrer exzentrischen Oma Helga, von Alex ihrem Lebensgefährten, ihrer Tochter Johnny und immer wieder von ihrem Stiefvater Siegfried.
Die Hauptprotagonistin hat in ihrem Leben wenig Liebe erfahren, wuchs teilweise bei ihrer Oma auf und hat immer wieder Gewaltszenen zwischen ihrer Mutter und Siegfried mitbekommen. Siegfried war für sie scheinbar ein guter Vater, bei dem sie sich sicher fühlte aber der auch psychisch und physische Gewalt zumindest gegenüber ihrer Mutter ausgeübt hat. Ihr Lebensgefährte Alex ist Siegfried scheinbar ähnlich und ich habe den Eindruck bekommen, dass das Verhältnis zwischen Ihnen ähnlich dem ihrer Mutter zu Siegfried ist.
Für mich scheint die Hauptprotagonistin immer wieder auf der Suche zu sein, zu sich selbst, nach Liebe, nach Geborgenheit nach Siegfried. Man spürt immer wieder die innerliche Zerissenheit.
Ich persönlich bin mit dem Roman nicht gut zurecht gekommen. Ich dachte immer wieder beim Lesen es kommt noch eine Art Auflösung warum sie nun so sehr an Siegfried hängt. Aber diese habe ich bis zum Schluss vermisst. Leider von mir keine Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Nach einem Streit mit ihrem Ehemann verliert die Ich-Erzählerin jegliche Orientierung und begibt sich in die Psychiatrie. Sehr einfühlsam beschreibt sie den Weg in die Krise. Siegfried, ihr Stiefvater, taucht immer wieder auf. Er trägt sie einerseits und gibt ihr Halt und Struktur, …
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Nach einem Streit mit ihrem Ehemann verliert die Ich-Erzählerin jegliche Orientierung und begibt sich in die Psychiatrie. Sehr einfühlsam beschreibt sie den Weg in die Krise. Siegfried, ihr Stiefvater, taucht immer wieder auf. Er trägt sie einerseits und gibt ihr Halt und Struktur, prägt aber auch mit seiner Dominanz und Emotionslosigkeit ihr weiteres Leben. Auch sein Herzinfakt löst die Krise aus. Berührend sind die Schilderungen der Kälte und stummen Gewalt, die sich durch alle Beziehungen ziehen und die weiter wirken in ihr jetziges Leben und bereits das Verhältnis zu ihrem Kind prägen. Ein sensibler Bericht über ein Leben, das nicht in den Griff zu kriegen ist. Auch die Psychiatrie scheint keine Lösung. Es bleibt ein Erschrecken über den Abgrund eines "normalen" Lebens, in dem auch das Schweigen die tiefen Verletzungen nicht zudecken kann.
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Gebundenes Buch
Der Inhalt klang sehr vielversprechend. Eine Frau, Mutter und Geliebte, Partnerin und freiberuflich tätig fährt in die Psychiatrie. Sie hofft hier auf Hilfe, irgendjemand wird schon sagen, was mit ihr los ist. Es muss einen Namen hierfür geben!
Nach und nach kommt die Erinnerung, …
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Der Inhalt klang sehr vielversprechend. Eine Frau, Mutter und Geliebte, Partnerin und freiberuflich tätig fährt in die Psychiatrie. Sie hofft hier auf Hilfe, irgendjemand wird schon sagen, was mit ihr los ist. Es muss einen Namen hierfür geben!
Nach und nach kommt die Erinnerung, an ihre Kindheit, an ihre schwache und wunderschöne Mutter, an den Stiefvater, der sehr präsent war und ihre Stief-Großmutter, was für ein Kaliber! Die Großmutter ist brutal, Generation Vorkriegszeit, hart und unnahbar, Alkoholikerin, reich und trotzdem knausrig. Sie mag keine Eitelkeiten und nur Leistung zählt.
Den Erzählpart des Zusammenlebens in den Ferien mit der Großmutter fand ich am spannendsten. Auch sind viele kluge Lebenssätze in dem Buch drin. Allerdings liest es sich nicht so einfach weg, teilweise hat es schon Mühe gemacht und man muss sehr aufmerksam sein.
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Gebundenes Buch
Der Erzählerin wird einfach alles zu viel. Sie zieht die Reißleine und begibt sich in die Psychiatrie. Dort muss sie warten und so beginnen die Gedanken zu rotieren. Sie erinnert sich an ihre Kindheit mit Siegfried, dem Mann ihrer Mutter, und dessen strenge Mutter Hilde, bei der sie immer …
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Der Erzählerin wird einfach alles zu viel. Sie zieht die Reißleine und begibt sich in die Psychiatrie. Dort muss sie warten und so beginnen die Gedanken zu rotieren. Sie erinnert sich an ihre Kindheit mit Siegfried, dem Mann ihrer Mutter, und dessen strenge Mutter Hilde, bei der sie immer dann bleiben musste, wenn ihre Eltern auf Geschäftsreise waren. Und sie hält ihr jetziges Leben mit Alex und der gemeinsamen Tochter dagegen. Alex ist nicht wie Siegfried, er kann ihr auch nicht das Leben bieten, das Siegfried ihrer Mutter bot. Je länger der Tag und das Warten dauern, desto negativer wird ihr Bild von ihrem Leben und vor allem ihrem Partner.
Antonia Baums Roman „Siegfried“ spiegelt zwei Männer verschiedener Generationen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Es könnte egal sein, wenn nicht die Erzählerin den Vergleich anstellen würde und unausgesprochene Erwartungen ihr Leben ins Wanken bringen würden. Es ist eine Geschichte von Schieflagen, zwischen den Geschlechtern, den Generationen, auch zwischen Ost und West und je tiefer man eintaucht, desto dominanter wird die kindliche Prägung, die stärker ist, als den Figuren bewusst ist.
Der Titel des Buchs überrascht, ist Siegfried doch eigentlich nicht die zentrale Figur. Erst im Lauf der Handlung wird jedoch deutlich, wie bestimmend der Mann für die Ideale und Erwartungen der Erzählerin ist. Er hat ein Modell vorgelebt, nach dem sie sich mit zunehmendem Alter immer mehr sehnt. Die Strenge seiner Mutter hat ihn erfolgreich werden lassen, auch wenn dies ein unterkühltes Verhältnis zur Folge hatte. Jedoch ermöglicht sein Erfolg einen Lebensstandard, der vor allem mit Sicherheit verbunden ist.
Mit Alex genoss die Erzählerin zunächst die Sorglosigkeit und ein Leben nach eignen Maßstäben. Doch schleichend offenbart sich, dass er ein Kind seiner ostdeutschen Erziehung ist und sie in verschiedenen Welten leben. Unweigerlich treffen zwei sehr verschiedene Sichtweisen aufeinander, die nicht vereinbar sind. Je prekärer die finanzielle Lage des Paares, desto kritischer beäugt die Erzählerin die Leistung ihres Partners und vor allem sein Unvermögen, ihr das zu bieten, was Siegfried ihr bieten konnte.
Die Erzählerin ist eine erfolgreiche und intelligente Frau und dennoch scheitert sie am Alltag und daran, die richtigen Schlüsse aus dem zu ziehen, was sie beobachtet und weiß. Es fehlt ihr der richtige Weg zu kommunizieren, klar zu machen, was sie braucht, stattdessen läuft sie in Eskalation, deren erstes Opfer sie selbst ist.
Auch mich würde Alex wahnsinnig machen, doch er kann nicht aus seiner Haut und kann auch nicht verstehen, was er falsch macht. Die Erzählerin ist jedoch keineswegs in einem Leben mit ihm gefangen. Sie könnte ausbrechen, wie einst ihre Mutter, sie kennt allerdings auch den Preis.
Ein intensiver Roman, der ohne dies groß zu umschreiben eine genaue Analyse vieler westdeutschen Nachkriegsfamilien liefert und Lebensmodelle kontrastiert, die weiter nicht voneinander entfernt sein könnte. Im selben Land zur selben Zeit aufzuwachsen und zu leben, genügt nicht, um auch erfolgreich gemeinsam leben zu können.
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Eine Frau am Abgrund
Dieser Roman hat mich sehr berührt. Die Ich-Erzählerin in diesem Buch stellt ihr ganzes bisheriges Leben in Frage. Denn dieses Leben, daß sie bis zu dem Zeitpunkt für ganz in Ordnung hielt, bekommt immer mehr Risse. Ihr neues Buch bereitet ihr Probleme. …
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Eine Frau am Abgrund
Dieser Roman hat mich sehr berührt. Die Ich-Erzählerin in diesem Buch stellt ihr ganzes bisheriges Leben in Frage. Denn dieses Leben, daß sie bis zu dem Zeitpunkt für ganz in Ordnung hielt, bekommt immer mehr Risse. Ihr neues Buch bereitet ihr Probleme. Die Sorgen um ihren Stiefvater Siegfried nehmen überhand. Die Beziehung mit ihrem Partner, mit dem sie eine Tochter hat, eskalieren immer mehr.
Eines Tages macht sie sich auf den Weg in die Psychiatrie. Dort gibt es mit Sicherheit jemanden, der ihr helfen wird, das Chaos zu beseitigen.
Während sie darauf wartet, mit jemand reden zu können, erfährt man mehr über das Leben der Erzählerin.
Ihr Stiefvater ist schon seit ihrer Kindheit der Mittelpunkt. Sehr erfolgreich, sehr dominant und bis in ihr jetziges Leben sehr präsent. Man lernt Hilde, die Mutter von Siegfried kennen, bei der sie oft Zeit verbringt, wenn ihr Stiefvater und ihre leibliche Mutter auf Reisen sind.
Man lernt auch die Geheimnisse kennen, die sich hinter der Fassade verbergen. Die Gewalt, über die nur geschwiegen wurde. Was sich hinter verschlossenen Türen zugetragen hat, wurde nie angesprochen. Es wurde regelrecht verbannt.
Ich glaube, daß ist auch der Grund, warum die Erzählerin es jedem Recht machen will. Nur nicht anecken, alles schönreden und nie auffallen.
Die Autorin hat hier sehr gut dargestellt, wohin es führen kann, wenn man immer nur die Augen verschließt. Wenn alles totgeschwiegen wird. Wenn die Scham und die Angst größer ist und man sein eigenes Ich immer nur versteckt.
Das Ende stimmte mich ein wenig traurig. Ich hätte mir für die Erzählerin etwas anderes erhofft. So blieb ich etwas ratlos zurück, was die Erzählerin denn nun mit ihrem weiteren Leben anfängt.
Ein sehr tiefgründiger Roman den ich wirklich empfehlen kann.
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