Freche Ingenieurin ermittelt mit unkonventionellem Pfarrer
Den Auftakt zu einer neuen und ungewöhnlichen Krimi-Reihe legt Anja Stephan mit "Eine Studie in Tintenblau" vor, einem wundervollen und atmosphärischen Steampunk-Roman.
Nicht oft findet man solche Bücher, in denen die Frauen den Ton
angeben, schon gar nicht in historisch angehauchten Romanen. Doch diese nicht wirklich in Schubladen…mehrFreche Ingenieurin ermittelt mit unkonventionellem Pfarrer
Den Auftakt zu einer neuen und ungewöhnlichen Krimi-Reihe legt Anja Stephan mit "Eine Studie in Tintenblau" vor, einem wundervollen und atmosphärischen Steampunk-Roman.
Nicht oft findet man solche Bücher, in denen die Frauen den Ton angeben, schon gar nicht in historisch angehauchten Romanen. Doch diese nicht wirklich in Schubladen und auch nicht in eine bestimmte Zeit zu packende Geschichte hat mich sehr fasziniert und mitgerissen.
Thea, eine alleinerziehende junge Mutter zweier Kinder, besitzt viel Talent. Sie liebt es an Maschinen zu basteln, Schrauben zu richten und so auch Menschen zu helfen, die mechanische Prothesen tragen. Doch leider hat das Schicksal bzw. ein unsozialer Mitarbeiter der Universität ihr den offiziellen Abschluss verwehrt, sodass sie nun leider kein Diplom in der Tasche hat und sich auf andere Weise ihr Brot verdienen muss. Und gerade dieser Mitarbeiter wird Opfer eines tödlichen Verbrechens. Natürlich verdächtigt die Polizei Thea auch, und so gelangt diese ins Netz der Ermittlungen. Nicht zuletzt durch den Bruder der verantwortlichen Polizisten, den neuen Pfarrer, erhält sie Informationen, die ihr bei ihren eigenen Schnüffeleien hilfreich sind.
Die beiden sind mit ihren Eigenheiten, durch die sie beide in der Gesellschaft auffallen, ein herrliches Gespann, das für viel Furore sorgt. Natürlich darf ein gewisses Knistern zwischen den beiden auch nicht fehlen. Doch hier lässt uns die Autorin zum Glück noch Spielraum für die nächsten Teile.
Thea hat auch einige Freundinnen, die alle ihre speziellen Fähigkeiten besitzen und mehr oder weniger hilfreich sind. Diese Mischung an Figuren hat für mich den besonderen Reiz der Geschichte ausgemacht. Alle Personen werden liebevoll und kreativ beschrieben und erhalten so einen wirklichen Charakter auf den man auch für weitere Teile aufbauen kann.
Vielleicht werden manche Leser den kriminalistischen Fall an sich als nicht besonders bedeutend bezeichnen, mir haben die Ermittlungen aber Spaß gemacht. Wahrscheinlich könnte man den Stil am ehesten dem Cosy Crime-Genre zuordnen. Aber wie gesagt, ich finde die Geschichte einzigartig und kann sie demnach wärmstens weiterempfehlen, auch solchen Lesern, die sich eher nicht den hart gesottenen Krimifans zuordnen würden.