Annika Büsing
Buch mit Leinen-Einband
Koller
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Koller ist nicht nur ein Name, sondern auch ein Zustand. Und der wird fast zum Dauerzustand, als Chris und Koller aufeinanderprallen: Koller will immer mit dem Kopf durch die Wand und denkt sowieso, alles sei ganz einfach. Chris denkt zu viel nach und spricht zu wenig aus. Chris weiß noch nicht einmal, wie Koller mit richtigem Namen heißt, da sitzen sie schon nebeneinander in einem klapprigen Polo II und fahren los. Was ein Kurztrip an die Ostsee werden soll, wächst sich zu einem Roadtrip aus, der sich gewaschen hat: über Ludwigsburg, das überflutete Ahrtal, das sagenumwobene Hannahhausen...
Koller ist nicht nur ein Name, sondern auch ein Zustand. Und der wird fast zum Dauerzustand, als Chris und Koller aufeinanderprallen: Koller will immer mit dem Kopf durch die Wand und denkt sowieso, alles sei ganz einfach. Chris denkt zu viel nach und spricht zu wenig aus. Chris weiß noch nicht einmal, wie Koller mit richtigem Namen heißt, da sitzen sie schon nebeneinander in einem klapprigen Polo II und fahren los. Was ein Kurztrip an die Ostsee werden soll, wächst sich zu einem Roadtrip aus, der sich gewaschen hat: über Ludwigsburg, das überflutete Ahrtal, das sagenumwobene Hannahhausen, den Acker eines blutrünstigen Treckerfahrers - bis die beiden schließlich das Kaff am Meer erreichen, das Kollers Refugium ist, und wo das Vorhaben, einen Fischteich neu anzulegen, gleichermaßen Scheitern und Erlösung verspricht.Koller ist keine Liebesgeschichte, aber eine Geschichte über Liebe. Über die Suche nach Zugehörigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung. Rasant und mit entwaffnender Direktheit erzählt Annika Büsing von Menschen, die herausfinden müssen, was sie wirklich vom Leben wollen und warum sie den Erwartungen anderer entkommen müssen, um es zu erreichen.
Annika Büsing, geboren 1981, lebt in Bochum, wo sie an einem Gymnasium unterrichtet. Sie hat evangelische Theologie und Germanistik in Dortmund studiert und einige Zeit auf Island und in Hamburg verbracht. Für Nordstadt (2022), ihren ersten Roman, wurde sie mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet und war für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals sowie den Bayerischen Buchpreis nominiert.
Produktbeschreibung
- Verlag: Steidl
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 27. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 131mm x 19mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783969991961
- ISBN-10: 396999196X
- Artikelnr.: 66757930
Herstellerkennzeichnung
Steidl GmbH & Co.OHG
Düstere Straße 4
37073 Göttingen
mail@steidl.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Gisa Funck spart nicht an Superlativen, um Annika Büsings neuen Roman zu loben. Büsing sieht sie gar in der Tradition von J.D. Salinger, der Roman erinnert sie zudem an Wolfgang Herrndorfs "Tschick". Erzählt wird die Geschichte von Chris, einem jungen schwulen Mann mit Essstörung und Kontrollzwang, der auf den "Hallodri" Koller trifft und mit ihm schläft. Gemeinsam borgen sie sich ein Auto von Kollers Exfreundin Ella, um zur Ostsee aufzubrechen. Die Kritikerin liest hier Dialoge voller "rotziger Rebellion und Geschwindigkeit", wie sie schreibt. Zu hoffen ist allerdings, dass sie nicht die meint, die sie dann auch zitiert: "Ich breche keine Herzen, Regeln vielleicht, aber keine Herzen." Für Funck ist das in einer Stream-of-Consciousness-Perspektive verfasste Buch in jedem Fall ein hinreißendes "Plädoyer für die Verwandlungskraft der Liebe".
© Perlentaucher Medien GmbH
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„Dieses Lachen, das du nur so selten lachst, es ist weich, und es lässt mich glauben, dass du keine Herzen brichst. (Seite 27)
Der Klappentext verrät nicht viel und dabei möchte ich es belassen, denn wenn man so unbedarft ins Buch stolpert wie ich, wird man wahrscheinlich und …
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„Dieses Lachen, das du nur so selten lachst, es ist weich, und es lässt mich glauben, dass du keine Herzen brichst. (Seite 27)
Der Klappentext verrät nicht viel und dabei möchte ich es belassen, denn wenn man so unbedarft ins Buch stolpert wie ich, wird man wahrscheinlich und hoffentlich genauso überrascht werden, wie ich es war. Chris lernt Koller kennen und anfangs habe ich beide verwechselt, wusste nicht, wer da mit mir spricht. Mit mir oder mit Chris, dabei hat Koller Chris angesprochen, meinte aber mich. Alles klar bis hierhin? Es wird noch besser, versprochen!
Das Verwirrspiel und die sehr ungewöhnliche Erzählweise führten dazu, dass ich zu Beginn etwas überfordert und sehr gespannt darauf war, worauf die Geschichte zusteuert. Die erste Überraschung war das Geschlecht der Hauptpersonen, die zweite das Ziel ihrer Reise, die im Klappentext mit einem Trip an die Ostsee bezeichnet worden ist. Erwartet habe ich nach den ersten Kapiteln also eine seichte 08/15 Story, bekommen habe ich eine grandiose Liebesgeschichte mit Tiefgang, Schmerz und Herz. Dazwischen gab es Kapitel, die einiges erklärten, vieles ergab erst danach einen Sinn. Je mehr Zeit ich mit den Figuren verbrachte, desto mehr schloss ich beide ins Herz. Tragisch, skurril und liebenswert fand ich beide, die Geschichte grandios. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei, kam das Finale, der Ausgang, das Ende. Ich hätte sehr gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht, aber wenn es am schönsten ist, ist bekanntlich Schluss. Danke für dieses großartige Buch, ein Highlight für mich. Dafür gibt es von mir fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.
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Koller ist ein Roman über eine Beziehung. Chris hat Koller kennen gelernt und sie haben sich ineinander verliebt.
Das Buch ist einerseits Porträt von Koller, der eine vielschichtige Persönlichkeit ist. Aber auch Chris als Erzähler und sensibler Beobachter trägt das Buch. …
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Koller ist ein Roman über eine Beziehung. Chris hat Koller kennen gelernt und sie haben sich ineinander verliebt.
Das Buch ist einerseits Porträt von Koller, der eine vielschichtige Persönlichkeit ist. Aber auch Chris als Erzähler und sensibler Beobachter trägt das Buch. Diese Perspektive stärkt auch die Figur von Koller, den Chris bewundert. Sie gehen auf eine gemeinsame Reise, da Koller gerade herausgefunden hat, dass er ein 4jähriges Kind hat..
Annika Büsing hat einen sehr zeitgenössisches Buch geschrieben, in der Corona gerade am abklingen ist. Ein leicht ironischer Wortwitz durchzieht den Roman.
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Jahrelang dümpelst Du durch Deinen Teich mit all Deinen Grenzen, Glaubenssätzen und Schutzmauern und plötzlich – in diesem Fall in einem Park in Leipzig – tritt jemand in Deinen Weg und alles ist anders. Du lässt alles stehen und liegen und tust das Mutigste, was Du …
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Jahrelang dümpelst Du durch Deinen Teich mit all Deinen Grenzen, Glaubenssätzen und Schutzmauern und plötzlich – in diesem Fall in einem Park in Leipzig – tritt jemand in Deinen Weg und alles ist anders. Du lässt alles stehen und liegen und tust das Mutigste, was Du je getan hast. Es sind die Zufälle, das Unbeabsichtigte, sagen wir einfach DAS LEBEN, das die tiefsten Spuren hinterlässt.
Koller platzt mit seiner ganzen Präsenz, mit seiner behinderten Schwester, mit einer Ex-Freundin, die aber doch noch irgendwie seine Freundin ist, mit seiner ganzen brachialen Unbefangenheit und Unmittelbarkeit in das eher introvertierte Leben von Chris. Doch dass auch so einer mit überwältigenden Gefühlen und Unaussprechlichem zu tun hat, drückt sich in einer Flut von Tränen aus, die Kollers Gesicht in jedem stillen Moment überschwemmt.
Von Chris, dessen Perspektive wir einnehmen, erfahren wir nicht viel. Er ist verschlossen, nachdenklich, voller Skepsis und Selbstzweifeln und VERLIEBT. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und schwupp, sitzen die beiden in einem alten VW Polo und wollen eigentlich ans Meer. Doch da im Leben selten das passiert, was der Plan ist, beginnt ein wilder Roadtrip auf den Spuren von Kollers Leben durch Deutschland ohne Navi, Karte und Kompass.
Wow! Annika Büsing hat mich schon mit ihrem Debüt NORDSTADT überzeugt. Hier packt sie noch einen drauf. Sie übertrifft sich an Leichtigkeit, mit der sie spielerisch in Nebensätzen große Worte unterbringt. Während die Story scheinbar mühelos und mit viel Humor an Fahrt und Dynamik aufnimmt, gewinnen die Protagonisten mit jeder Seite an Tiefe. Wir driften von einer unerwarteten Wendung zur nächsten, teilweise wird es etwas absurd, aber das passt zu dem Trip. Gleichzeitig erzählt sie aber auch voller Wärme und Tiefe mit zarten Untertönen von Familie, Freundschaft, Geschwisterliebe, Homosexualität, Fragen von Schuld und Reue und von der langsam keimenden Liebe zwischen Chris und Koller.
Wer NORDSTADT geliebt hat, wird KOLLER lieben, vielleicht sogar mehr. Wer beide nicht kennt: das müsst Ihr ändern!
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Dieser zweite Roman von Annika Büsing erzählt von Chris, der einfach alle Planung über den Haufen wirft und mit Koller, dessen richtigen Namen er erst später erfährt, im geliehenen Polo II an die See fährt. In einer Road-Novel muss man wohl immer an die See fahren, …
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Dieser zweite Roman von Annika Büsing erzählt von Chris, der einfach alle Planung über den Haufen wirft und mit Koller, dessen richtigen Namen er erst später erfährt, im geliehenen Polo II an die See fährt. In einer Road-Novel muss man wohl immer an die See fahren, keiner hat Sehnsucht nach den Bergen. Aber hier ergibt sich das Ziel durch den ehemaligen Wohnort von Kollers Oma. Sie ist an der Ostsee gelandet und hat dort Kois gezüchtet, doch nach ihrem Tod wurde der Teich ausgetrocknet. Nun will Koller dort hin und Chris begleitet ihn. Allerdings gibt es vorher noch zwei weitere Ort, die es abzufahren gilt und die liegen nicht auf dem direkten Weg zum eigentlichen Ziel.
Im Laufe der Reise erfährt Chris immer wieder Neues über Koller, der selbst nicht viel von sich erzählt. „Chris zeigt wenig Empathie!“ ist ein mehrfach wiederholter Satz und er sagt viel über Chris aus, der aber im Laufe der Geschichte auch eine Veränderung durchmacht.
Zwei eigenartige Typen haben sich in diesem Buch gefunden und sie machen es sich nicht leicht miteinander klarzukommen. Koller ist immer in Aktion, er handelt, ohne groß zu überlegen. Chris ein wenig verschroben, nicht so ganz in dieser Welt, denkt viel und stellt sich viele Fragen. Ich finde es sehr gut, wie die beiden quasi von ihrer plötzlichen Zuneigung aus zueinander finden müssen. Einfach machen sie es sich nicht. Das Buch besticht durch eine besondere Sprache, die aber leicht zu lesen ist. Christ erzählt uns die Geschichte und er spricht die Leserinnen und Leser direkt an, sehr höflich mit „Sie“ werden wir dann angesprochen. Aktuelle Themen, wie Corona und die Flut in der Eifel werden thematisiert und besonders gut gefallen mir die sehr sachlich gehaltenen Vorstellungen einiger Beteiligter, die die Handlung ergänzen.
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Autorin Annika Büsing hatte mich bereits mit „Nordstadt“ begeistern können und mit ihrem aktuellen Buch „Koller“ sieht es nicht viel anders. Die Geschichte von Chris und Koller nimmt schnell an Fahrt auf, aber dennoch bleibt dem Leser viel Zeit um die Gespräche …
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Autorin Annika Büsing hatte mich bereits mit „Nordstadt“ begeistern können und mit ihrem aktuellen Buch „Koller“ sieht es nicht viel anders. Die Geschichte von Chris und Koller nimmt schnell an Fahrt auf, aber dennoch bleibt dem Leser viel Zeit um die Gespräche und Gedankengänge der Beiden zu sortieren und sich selbst dazu einen Reim darauf zu machen. Büsing hat wieder eine unverfrorene Sprache - das passt perfekt zur Geschichte aber auch zu den Figuren selbst. Lang drumherum reden wäre hier völlig fehl am Platze. Dieser Roadtrip zeigt uns nicht nur verschiedene Fleckchen in Deutschland auf sondern auch den Blick in die Seelen der Beiden. Chris steht auf Männer und Koller? Ach ja…eher nicht. Aber Chris findet Koller mehr als reizvoll aber das lässt er dann doch lieber bevor es knallt zwischen den beiden. Ja es ist keine Liebesgeschichte aber dennoch ist es eine. Büsing verbindet einerseits Sinnsuche und eben die Frage nach dem „Wohin gehöre ich?“ mehr als gekonnt. Koller ist ganz anders als Chris aber dennoch werden die beiden in gewisser Weise ein Team (würde zwar keiner von beiden zugeben aber es ist so). Das Projekt Fischteich verbindet die beiden noch mehr als beide wohl gedacht haben und der Leser darf hier eine sehr interessante Entwicklung beobachten. Annika Büsing hat auch mit „Koller“ ein ganz besonderes Buch auf den Markt gebracht welches eine Leseempfehlung verbunden mit 5 Sternen von mir erhält.
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eBook, ePUB
Ein Roadtrip, der viele Fragen aufwirft
Chris lernt Koller kennen und noch bevor er sich sicher ist, ob Koller sein richtiger Name ist, erleben die beiden innerhalb einer Woche mehr zusammen als andere in jahrelangen Beziehungen. Ursprünglich war der Plan, an die Ostsee zu fahren, Koller …
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Ein Roadtrip, der viele Fragen aufwirft
Chris lernt Koller kennen und noch bevor er sich sicher ist, ob Koller sein richtiger Name ist, erleben die beiden innerhalb einer Woche mehr zusammen als andere in jahrelangen Beziehungen. Ursprünglich war der Plan, an die Ostsee zu fahren, Koller erwähnt beiläufig seine Verbindung zu dem Ort. Dass der Ausflug einen Einblick in seine Kindheit bietet und noch weitere private Details enthüllen wird, ahnen beide nicht. Schnell wird Chris klar, warum Koller so ist, wie er eben ist. Während Chris aufgrund seiner distanzierten Mutter eher rational handelt, macht Koller seinem Namen alle Ehre und zeigt offen seine Emotionen. Obwohl zwei verschiedene Welten aufeinander treffen, passt es irgendwie, wenn auch vielleicht nicht für immer, zumindest für diesen ausgedehnten Roadtrip.
Als Leser*in kann man sich genauso wenig der mitreißenden Art von Koller entziehen wie Chris. Obwohl man spürt, dass ein Leben mit ihm alles andere als stressfrei sein kann, bleibt man gefesselt. Was als unscheinbare Begegnung beginnt, entfaltet sich wie der Schmetterlingseffekt zu etwas Großem und wirft viele Fragen über das Leben auf. Besonders gelungen ist, dass diese Fragen nicht nur aus der Perspektive einer einzelnen Generation gestellt werden, sondern auch andere Altersgruppen einbezogen werden. Ungewöhnlicherweise wird der Fokus an einer Stelle auf die Geschichte von Kollers verstorbener Großmutter gelegt, obwohl sie in der erzählten Gegenwart nicht mehr lebt. Auch Chris eigene Vergangenheit kommt nicht zu kurz und wir erfahren, wie seine wissenschaftlich engagierte Mutter überhaupt zu einem Kind gekommen ist. Während wir als Leser viele Einblicke erhalten, scheinen Koller und Chris kaum ernsthafte Gespräche zu führen, die nicht ausarten. Das macht ihre Beziehung, sofern man sie als solche bezeichnen kann, nicht unbedingt plausibel. Dennoch ist die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren für den Roadtrip entscheidend und treibt einen zum Weiterlesen. Spannend ist auch die Einbeziehung der Hochwasserkatastrophe von 2021, die sich zu den vielen persönlichen Katastrophen im Leben der beiden dazu gesellt. Der direkte Stil passt wunderbar zu den beiden und man schließt diese Gegenpole doch sehr ins Herz.
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