»Capus auf der Höhe seiner Fabulierkunst.« Manfred Papst, NZZ
Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl erzählt.
Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl erzählt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Rainer Moritz kann die Heldin des neuen Romans von Alex Capus nicht vergessen. Wie auch, die Lebensgeschichte der Susanne Carolina Faesch ist ja an sich schon ungeheuerlich. In Verbindung mit Capus' laut Moritz zur kraftvollen olympischen Illustration neigendem Erzähltalent wird daraus eine packende Lebensgeschichte als Roman, erläutert der Rezensent. Wie Faesch von Basel, wo sie dem "Wilden Mann" auf dem Karnevalszug aus Furcht ein Auge aussticht, in die USA gelangt, wo sie als Porträtmalerin arbeitet und schließlich sogar Sitting Bull porträtiert, erzählt Capus vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche im späten 19. Jahrhundert, so Moritz. Dass der Autor die Geschichte nicht auserzählt, versteht der Rezensent. Dieses Leben bietet Stoff für mehrere Romane, ahnt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.08.2022Im Herzen unabhängig
Alex Capus erzählt die Geschichte der Frau, die nach Amerika ging, Malerin wurde und
die Fürsprecherin des Häuptlings Sitting Bull: eine unvergessliche Heldin
VON KATHLEEN HILDEBRAND
Was für ein Kind. Susanna Faesch ist fünf, als sie sich den „wilden Mann“ aus der Nähe ansehen will, den Protagonisten eines Basler Zunftbrauchs. Der riesige maskierte Kutscher Anton führt einen Tanz auf, er springt vom Floß ans Ufer, die ganze Stadt schaut zu. So „wild“ ist er ja gar nicht, findet Susanna, alles durchchoreografiert, alles wie im Jahr zuvor und wie im Jahr darauf. Langweilig. Aber dann fällt Susanna hin, der wilde Mann schnappt sie, will ihr helfen, hebt sie hoch, und plötzlich bekommt sie es doch mit der Angst zu tun: Sie steckt ihren Kinderfinger durch die Öffnung seiner Maske und sticht ihm entschlossen das Auge aus.
Der Kutscher ist für den Rest seines Lebens halb blind. Wie Alex Capus im Eröffnungskapitel seines neuen Romans Basel beschreibt, das Basel der Mitte des 19. Jahrhunderts, ist eine große Schau. Eine graue, steinerne Stadt mit grauen Bürgern, erstarrt in freudlosem Protestantismus. Die Stadt ist reich. „Seltsam war nur, dass in dieser Stadt die Reichen fast ebenso karg lebten wie die Armen.“ Keine Haarbänder für die Frauen, kein Gesang für die Arbeiter, „Ehebrecher wurden von Gesetzes wegen im Fluss ersäuft.“ Sogar die Grenzüberschreitung, das „Wilde“, ist eingehegt, und die kleine Susanna, die mit ihrer verstörenden Ruhe eigentlich nicht schlecht hineinpasst in diese Welt, blickt mit kühlem Kinderblick hinter die kulturelle Kulisse. Dem Kutscher, den sie zum Einäugigen gemacht hat, stellt sie sich auf der Straße in den Weg und lässt sich von ihm das Kutschefahren beibringen.
Capus, der immer wieder behände zwischen biografisch grundierten Gegenwartsromanen und historischen Stoffen wechselt – in seinem letzten Roman „Königskinder“ sogar im selben Buch –, hat sich mit der Lebensgeschichte von Susanna Faesch, später nannte sie sich Caroline Weldon, eine faszinierende historische Biografie ausgesucht und erzählt sie so lakonisch und ruhig, wie es der klassischen Schweizer Mentalität seiner Hauptfigur entspricht. Susanna wird nicht in Basel bleiben. Sie wird auswandern, Malerin werden, ein uneheliches Kind bekommen und zur bekannten Fürsprecherin der Rechte der amerikanischen Ureinwohner werden.
Zuerst einmal aber bekommen andere lange, prächtige Lebensgemälde von Capus spendiert, jedes eine eigenständige, historisch lebendige kleine Welt. Das strenge Basel sieht für Frauen wie für Männer keinen Ausbruch vor, kein Abenteuer. Susannas Vater holt es sich als Legionär der französischen Armee in Nordafrika. Die Mutter Maria hat keine solche Möglichkeit. Aber sie hat ein eigenes Vermögen, und dieses Geld macht sie frei genug, ihren langweiligen Mann zu verlassen, als sie sich in dessen Armeefreund Karl Valentiny, einen Deutschen, verliebt. Sie nimmt ihre Tochter, die drei älteren Söhne lässt sie zurück, und folgt ihm in die Emigration nach New York. Capus macht so wenig Aufhebens darum wie sie, dass sie plötzlich unangekündigt vor Valentinys Haustür in Brooklyn steht, entschlossen, mit diesem fast Fremden zu leben. Valentiny, ein Arzt von heiterem Gemüt, macht mit. Er wird Susanna ein guter Ersatzvater.
Wenn heute von Frauen aus der Vergangenheit erzählt wird, im Roman wie im Film, dann ist das oft eine düstere Angelegenheit. Es geht um Unterdrückung, Gewalt, schwer erkämpfte Ausbrüche. Es ist schön, dass Alex Capus hier ein anderes Bild malt, auch wenn es vielleicht historisch nicht ganz korrekt ist. Wem Faktentreue wichtig ist, der greift vielleicht lieber zu Thomas Brunnschweilers Romanbiografie über Faesch, „Die Zwischengängerin“, die im vergangenen Jahr erschienen ist.
Bei Capus jedenfalls wächst Susanna beglückend frei heran. Sie hat Talent zum Porträtmalen, geht an die Kunstakademie, malt im Auftrag und erwirtschaftet sich so ein eigenes, kleines Einkommen. Auch die Kunst ist für sie keine pathetische Angelegenheit. Als ein fescher, gepflegter Schweizer Landsmann bei der Familie zur Untermiete einzieht, schleicht sie nachts in sein Zimmer. Er gefällt ihr, er riecht gut, aber die alles verschlingende Liebe ist es nicht. Susanna bleibt unabhängig, auch im Herzen. Sie heiraten aus pragmatischen Gründen, später, als sie nach einer kleinen Affäre schwanger wird, lassen sie sich wieder scheiden. Alles ohne Groll. Auch das uneheliche Kind scheint in ihrer Brooklyner Nachbarschaft kein Skandal zu sein. Capus’ New York ist eine effiziente Maschine, aber eine menschenfreundliche.
Capus kann das gut, Stadtpanoramen malen. Den Bau der Brooklyn Bridge, das Anknipsen von Edisons Glühbirnen erst an der Brücke, dann nach und nach in allen Häusern der Stadt. Überhaupt liest sich „Susanna“ filmisch, sehr visuell. Die Dialoge sind frei von Schnickschnack. Nach Kitsch sucht man vergebens, auch wenn Susanna – nun eine Frau mittleren Alters – plötzlich abenteuerlustig wird. Erst ist ihr Ziehvater, dann ihre Mutter gestorben, Susanna erbt und kann tun und lassen, was sie möchte. Sie möchte: raus in die Welt. Schnappt ihren 13-jährigen Sohn Christie und fährt, weil der nun mal Indianerfan ist, mit ihm in die weiten Ebenen der USA. ins Indianerreservat von Standing Rock, denn dort lebt Sitting Bull, der große Indianerhäuptling.
Die echte Faesch alias Weldon reiste 1889 zu Sitting Bull, um ihn zu porträtieren – und aus echtem, eigenem Idealismus. Sie wurde seine Sekretärin, sein Sprachrohr, versuchte, zwischen Ureinwohnern und Weißen zu vermitteln. Für ihren Einsatz wurde sie geschmäht, man dichtete ihr an, die Mätresse des Häuptlings zu sein. Der Hollywoodfilm „Die Frau, die vorausgeht“ von 2017 mit Jessica Chastain als Caroline Weldon basiert auf dieser Geschichte, erzählt sie aber mit sehr viel mehr Glamour und Blutvergießen, als Capus es tut. Bei ihm ist Weldons Reise in die Prärie eine touristische, die bemerkenswert reibungslos verläuft. Christie und sie campen neben den Tipis, verschenken Kartoffeln und dürfen sich dafür irgendwann mit dem netten alten Herrn namens Sitting Bull unterhalten.
Dass das nie langweilig wird, liegt an der ungewöhnlichen, sanft humorvollen Haltung, die Capus zu seinen Figuren hat: Er lässt sie sein, bleibt auf Abstand zu ihnen, übt niemals Einfühlzwang aus. Er lässt Susanna Faesch, Caroline Weldon, im Erzählen genau die Freiheit, die sie mit beeindruckender Selbstverständlichkeit immer und erfolgreich für sich reklamiert. Diese pragmatische, undramatische Heldin wird man deshalb nicht vergessen.
Man dichtete ihr sogar an,
die Mätresse des
Häuptlings zu sein
Beeindruckende Frau: Susanna Carolina Faesch, die sich später Caroline Weldon nannte, wanderte im 19. Jahrhundert nach Amerika aus und freundete sich dort mit Sitting Bull (links) an. Sie wurde dessen Sekretärin und Vertraute. Ihr unkonventionelles Leben schildert der wirklichkeitsgesättigte Roman von Alex Capus. Fotos: mauritius images/ Alamy /IanDagnall Computing; Gemeinfrei
Alex Capus: Susanna. Carl Hanser Verlag, München 2022. 288 Seiten. 25 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Alex Capus erzählt die Geschichte der Frau, die nach Amerika ging, Malerin wurde und
die Fürsprecherin des Häuptlings Sitting Bull: eine unvergessliche Heldin
VON KATHLEEN HILDEBRAND
Was für ein Kind. Susanna Faesch ist fünf, als sie sich den „wilden Mann“ aus der Nähe ansehen will, den Protagonisten eines Basler Zunftbrauchs. Der riesige maskierte Kutscher Anton führt einen Tanz auf, er springt vom Floß ans Ufer, die ganze Stadt schaut zu. So „wild“ ist er ja gar nicht, findet Susanna, alles durchchoreografiert, alles wie im Jahr zuvor und wie im Jahr darauf. Langweilig. Aber dann fällt Susanna hin, der wilde Mann schnappt sie, will ihr helfen, hebt sie hoch, und plötzlich bekommt sie es doch mit der Angst zu tun: Sie steckt ihren Kinderfinger durch die Öffnung seiner Maske und sticht ihm entschlossen das Auge aus.
Der Kutscher ist für den Rest seines Lebens halb blind. Wie Alex Capus im Eröffnungskapitel seines neuen Romans Basel beschreibt, das Basel der Mitte des 19. Jahrhunderts, ist eine große Schau. Eine graue, steinerne Stadt mit grauen Bürgern, erstarrt in freudlosem Protestantismus. Die Stadt ist reich. „Seltsam war nur, dass in dieser Stadt die Reichen fast ebenso karg lebten wie die Armen.“ Keine Haarbänder für die Frauen, kein Gesang für die Arbeiter, „Ehebrecher wurden von Gesetzes wegen im Fluss ersäuft.“ Sogar die Grenzüberschreitung, das „Wilde“, ist eingehegt, und die kleine Susanna, die mit ihrer verstörenden Ruhe eigentlich nicht schlecht hineinpasst in diese Welt, blickt mit kühlem Kinderblick hinter die kulturelle Kulisse. Dem Kutscher, den sie zum Einäugigen gemacht hat, stellt sie sich auf der Straße in den Weg und lässt sich von ihm das Kutschefahren beibringen.
Capus, der immer wieder behände zwischen biografisch grundierten Gegenwartsromanen und historischen Stoffen wechselt – in seinem letzten Roman „Königskinder“ sogar im selben Buch –, hat sich mit der Lebensgeschichte von Susanna Faesch, später nannte sie sich Caroline Weldon, eine faszinierende historische Biografie ausgesucht und erzählt sie so lakonisch und ruhig, wie es der klassischen Schweizer Mentalität seiner Hauptfigur entspricht. Susanna wird nicht in Basel bleiben. Sie wird auswandern, Malerin werden, ein uneheliches Kind bekommen und zur bekannten Fürsprecherin der Rechte der amerikanischen Ureinwohner werden.
Zuerst einmal aber bekommen andere lange, prächtige Lebensgemälde von Capus spendiert, jedes eine eigenständige, historisch lebendige kleine Welt. Das strenge Basel sieht für Frauen wie für Männer keinen Ausbruch vor, kein Abenteuer. Susannas Vater holt es sich als Legionär der französischen Armee in Nordafrika. Die Mutter Maria hat keine solche Möglichkeit. Aber sie hat ein eigenes Vermögen, und dieses Geld macht sie frei genug, ihren langweiligen Mann zu verlassen, als sie sich in dessen Armeefreund Karl Valentiny, einen Deutschen, verliebt. Sie nimmt ihre Tochter, die drei älteren Söhne lässt sie zurück, und folgt ihm in die Emigration nach New York. Capus macht so wenig Aufhebens darum wie sie, dass sie plötzlich unangekündigt vor Valentinys Haustür in Brooklyn steht, entschlossen, mit diesem fast Fremden zu leben. Valentiny, ein Arzt von heiterem Gemüt, macht mit. Er wird Susanna ein guter Ersatzvater.
Wenn heute von Frauen aus der Vergangenheit erzählt wird, im Roman wie im Film, dann ist das oft eine düstere Angelegenheit. Es geht um Unterdrückung, Gewalt, schwer erkämpfte Ausbrüche. Es ist schön, dass Alex Capus hier ein anderes Bild malt, auch wenn es vielleicht historisch nicht ganz korrekt ist. Wem Faktentreue wichtig ist, der greift vielleicht lieber zu Thomas Brunnschweilers Romanbiografie über Faesch, „Die Zwischengängerin“, die im vergangenen Jahr erschienen ist.
Bei Capus jedenfalls wächst Susanna beglückend frei heran. Sie hat Talent zum Porträtmalen, geht an die Kunstakademie, malt im Auftrag und erwirtschaftet sich so ein eigenes, kleines Einkommen. Auch die Kunst ist für sie keine pathetische Angelegenheit. Als ein fescher, gepflegter Schweizer Landsmann bei der Familie zur Untermiete einzieht, schleicht sie nachts in sein Zimmer. Er gefällt ihr, er riecht gut, aber die alles verschlingende Liebe ist es nicht. Susanna bleibt unabhängig, auch im Herzen. Sie heiraten aus pragmatischen Gründen, später, als sie nach einer kleinen Affäre schwanger wird, lassen sie sich wieder scheiden. Alles ohne Groll. Auch das uneheliche Kind scheint in ihrer Brooklyner Nachbarschaft kein Skandal zu sein. Capus’ New York ist eine effiziente Maschine, aber eine menschenfreundliche.
Capus kann das gut, Stadtpanoramen malen. Den Bau der Brooklyn Bridge, das Anknipsen von Edisons Glühbirnen erst an der Brücke, dann nach und nach in allen Häusern der Stadt. Überhaupt liest sich „Susanna“ filmisch, sehr visuell. Die Dialoge sind frei von Schnickschnack. Nach Kitsch sucht man vergebens, auch wenn Susanna – nun eine Frau mittleren Alters – plötzlich abenteuerlustig wird. Erst ist ihr Ziehvater, dann ihre Mutter gestorben, Susanna erbt und kann tun und lassen, was sie möchte. Sie möchte: raus in die Welt. Schnappt ihren 13-jährigen Sohn Christie und fährt, weil der nun mal Indianerfan ist, mit ihm in die weiten Ebenen der USA. ins Indianerreservat von Standing Rock, denn dort lebt Sitting Bull, der große Indianerhäuptling.
Die echte Faesch alias Weldon reiste 1889 zu Sitting Bull, um ihn zu porträtieren – und aus echtem, eigenem Idealismus. Sie wurde seine Sekretärin, sein Sprachrohr, versuchte, zwischen Ureinwohnern und Weißen zu vermitteln. Für ihren Einsatz wurde sie geschmäht, man dichtete ihr an, die Mätresse des Häuptlings zu sein. Der Hollywoodfilm „Die Frau, die vorausgeht“ von 2017 mit Jessica Chastain als Caroline Weldon basiert auf dieser Geschichte, erzählt sie aber mit sehr viel mehr Glamour und Blutvergießen, als Capus es tut. Bei ihm ist Weldons Reise in die Prärie eine touristische, die bemerkenswert reibungslos verläuft. Christie und sie campen neben den Tipis, verschenken Kartoffeln und dürfen sich dafür irgendwann mit dem netten alten Herrn namens Sitting Bull unterhalten.
Dass das nie langweilig wird, liegt an der ungewöhnlichen, sanft humorvollen Haltung, die Capus zu seinen Figuren hat: Er lässt sie sein, bleibt auf Abstand zu ihnen, übt niemals Einfühlzwang aus. Er lässt Susanna Faesch, Caroline Weldon, im Erzählen genau die Freiheit, die sie mit beeindruckender Selbstverständlichkeit immer und erfolgreich für sich reklamiert. Diese pragmatische, undramatische Heldin wird man deshalb nicht vergessen.
Man dichtete ihr sogar an,
die Mätresse des
Häuptlings zu sein
Beeindruckende Frau: Susanna Carolina Faesch, die sich später Caroline Weldon nannte, wanderte im 19. Jahrhundert nach Amerika aus und freundete sich dort mit Sitting Bull (links) an. Sie wurde dessen Sekretärin und Vertraute. Ihr unkonventionelles Leben schildert der wirklichkeitsgesättigte Roman von Alex Capus. Fotos: mauritius images/ Alamy /IanDagnall Computing; Gemeinfrei
Alex Capus: Susanna. Carl Hanser Verlag, München 2022. 288 Seiten. 25 Euro.
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"Eine augenöffnende Lektüre einer unglaublichen Emanzipation." Denis Scheck, ARD druckfrisch, 30.10.22
"Alex Capus in bester Erzähllaune; seine Heldin vergisst man so schnell nicht." Rainer Moritz, NZZ, 07.09.22
"Capus hat eine ungewöhnliche, sanft humorvolle Haltung, zu seinen Figuren: Er lässt Susanna Faesch im Erzählen genau die Freiheit, die sie mit beeindruckender Selbstverständlichkeit immer und erfolgreich für sich reklamiert. Diese pragmatische, undramatische Heldin wird man deshalb nicht vergessen." Kathleen Hildebrand, Süddeutsche Zeitung, 18.08.22
"Eine ungewöhnliche Emanzipationsgeschichte, lebensklug und mit feinem Humor geschrieben." Wolfgang Schneider, SWR2 lesenswert, 31.07.22
"Alex Capus beweist erneut, dass er eine präzise recherchierte, wahre Geschichte, zu einem perfekt inszenierten Gesamtbild zu komponieren vermag. Spannend und emotional." Andreas Wallentin, WDR5 Bücher, 30.07.22
"Ein herrlich irrwitziger und turbulenter Roman, in dem es auf jeder Seite nur so von realitätsgetreuen Szenen wimmelt." Ulf Heise, MDR Unter Büchern, 26.07.22
"Ein beeindruckender Roman. ... Alex Capus sitzt mit uns am Lagerfeuer, um zu erzählen, wie einfach es sein kann, zu tun, was man für richtig hält." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 26.07.22
"Atmosphärisch dicht und sehr süffig erzählt Alex Capus die Geschichte dieser besonderen Frau als Roman. ... Ein sehr gutes Buch." Sabine Zaplin, BR24, 25.07.22
"Eines seiner besten Bücher. ... Mit "Susanna" zeigt sich Capus auf der Höhe seiner Fabulierkunst." Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 24.07.22
"Alex Capus in bester Erzähllaune; seine Heldin vergisst man so schnell nicht." Rainer Moritz, NZZ, 07.09.22
"Capus hat eine ungewöhnliche, sanft humorvolle Haltung, zu seinen Figuren: Er lässt Susanna Faesch im Erzählen genau die Freiheit, die sie mit beeindruckender Selbstverständlichkeit immer und erfolgreich für sich reklamiert. Diese pragmatische, undramatische Heldin wird man deshalb nicht vergessen." Kathleen Hildebrand, Süddeutsche Zeitung, 18.08.22
"Eine ungewöhnliche Emanzipationsgeschichte, lebensklug und mit feinem Humor geschrieben." Wolfgang Schneider, SWR2 lesenswert, 31.07.22
"Alex Capus beweist erneut, dass er eine präzise recherchierte, wahre Geschichte, zu einem perfekt inszenierten Gesamtbild zu komponieren vermag. Spannend und emotional." Andreas Wallentin, WDR5 Bücher, 30.07.22
"Ein herrlich irrwitziger und turbulenter Roman, in dem es auf jeder Seite nur so von realitätsgetreuen Szenen wimmelt." Ulf Heise, MDR Unter Büchern, 26.07.22
"Ein beeindruckender Roman. ... Alex Capus sitzt mit uns am Lagerfeuer, um zu erzählen, wie einfach es sein kann, zu tun, was man für richtig hält." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 26.07.22
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