Der Roman beginnt im Prolog damit, dass sie auf ihren eigentlich gedachten Erzfeind steht, der für eine fossile Brennstofffirma als Anwalt arbeitet. Dabei steht sie mit ihrer Ideologie voll auf Umweltschutz. Passt nicht, dennoch mag sie ihn? Kapitel 1 beginnt dann zu erzählen, wie sie sich
kennengelernt haben. Es geht somit 6 Monate zurück, kapitelweise immer um 2 Wochen etwa in die Zukunft, bis…mehrDer Roman beginnt im Prolog damit, dass sie auf ihren eigentlich gedachten Erzfeind steht, der für eine fossile Brennstofffirma als Anwalt arbeitet. Dabei steht sie mit ihrer Ideologie voll auf Umweltschutz. Passt nicht, dennoch mag sie ihn? Kapitel 1 beginnt dann zu erzählen, wie sie sich kennengelernt haben. Es geht somit 6 Monate zurück, kapitelweise immer um 2 Wochen etwa in die Zukunft, bis sie im Prolog landen. Allein, dass die Kapitel immer so abgehackt werden, wirkte der Roman für mich nicht flüssig. Es passiert etwas & nach zwei Wochen wird das nicht mehr erwähnt.
Die große Liebe der beiden konnte ich zudem nicht spüren. Sie waren ein austauschbares Paar, das viel Zeit miteinander in einem Haus verbracht hat & daher irgendwann aufgr& ihrer Hotness einfach nur scharf aufeinander wurden. Sie klangen für mich eher gelangweilt & ausgehungert als verliebt.
Meine größte Enttäuschung war aber, dass Hazelwood so für ihre intellektuellen weiblichen Charaktere gelobt wird. Das konnte ich in diesem Werk aber nun gar nicht herauslesen. Mara, Umweltingenieurin, die beim Chinesen Massen an Takeaway bestellt, sich die Nägel lackiert & die Heizung auf Dauer 25 Grad stellt? In so einem großen Haus mit nur einem Mann wohnt, Episoden vom Bachelor (niveauloser geht es nicht) auf Repeat sieht? All das passt nicht zu ihrer Überzeugung, die sie aber nur am Anfang kurz erwähnt & dann wird das Thema Umwelt recht schnell unter den Teppich gekehrt. Sie agiert nicht, wie ich es mir von einer gebildeten Umweltaktivistin vorgestellt habe. Ich hatte mich auf interessante & innovative Ideen gefreut, die sie in ihrem Job voranbringt & damit einen wirklichen positiven Einfluss auf die Umwelt hat. Da war aber gar nichts dazu! Der wissenschaftliche Aspekt hat mir hier komplett gefehlt. Es gibt keine intellektuellen Gespräche r& um Forschung.
Zu ihren weiteren nervigen Angewohnheiten gehörte auch, dass sie als 30-Jährige nur Disneysongs hört. Frozen kam lange nach ihrer Kindheit auf den Markt.
Die nächste Geschichte ist sehr ähnlich zur ersten Geschichte. Die Protagonistin Mara ist Ingenieurin, die abergläubig ist.
Sprachlich ist auch hier kein hohes Niveau zu erwarten, was mich erneut etwas irritiert & enttäuscht hat.
Die Handlung spielt sich in 3 Wochen ab, wobei nur der erste Tag & der letzte wichtig sind. Der erste, an dem sie sich kennenlernen, dann ghosten sie sich 3 Wochen & versöhnen sich. Das wurde aber mit dem Stilmittel, indem diese beiden Tage immer kapitelweise abwechselnd erzählt wurden, spannend gehalten.
Mara ist mir zu kindisch geraten. Sie ist 30 & streckt noch ihre Zunge heraus & hat einen Doktor? Da sollte sie mit Worten besser umgehen können & einen Mann viel schlagfertiger zerreißen können.
Ansonsten wiederholt sich meine Kritik bei dieser Geschichte erneut. Sie ist Wissenschaftlerin & will durch ihren Job der Umwelt zugutekommen & der Hauptpunkt ist erneut, dass sie ihren Erzfeind heiß findet. Der Unterschied ist, dass die beiden hier sofort im Bett landen. Aber auch das war etwas an den Haaren herbeigezogen. Sie hat als 30-Jährige nur Erfahrung mit einem festen Fre& & da passt es einfach nicht, dass sie plötzlich den Mut findet & sich sofort an ihn ranschmeißt & "den besten Sex der Welt hat" meiner Erfahrung nach mit zögerlichen, vorsichtigen Fre&innen.
Außerdem wird auch hier das große Problem zwischen ihnen schnell unter den Tisch gekehrt & nicht gelöst, sodass sie aber sofort "den besten Sex der Welt" wiederholen können.
Die dritte Geschichte hat mir am besten gefallen, da sie in meinen Augen die süßeste war. Allerdings ist mir auch hier das kindische Verhalten einer Doktorandin aufgefallen. Hazelwood hat sich viel Mühe gegeben das Äußere der Charaktere zu beschreiben, wobei alle Frauen zierliche Wissenschaftlerinnen waren & die Männer Schränke, aber ansonsten kaum mit inneren Eigenschaften punkten konnten. Sie hatten kaum humorvolle Sprüche oder großen Macken. Die Macke, die bei Hannah aufgezählt wurde war, dass sie keine Menschen mag & ihre besten Freundinnen sich einfach nicht von ihrer Art abschrecken ließen & sie daher quasi gezwungenermaßen mit ihnen befreundet ist. Nicht gerade nett. Später meinte sie, dass sie mit spontanen & fröhlichen Menschen abhängt. Widersprüchlich.
Insgesamt aber mit Abstand die beste Geschichte, da die Geschichte zwischen Hannah & Ian nachvollziehbar war & eine Portion Süße beinhaltete. Sie hält Ian auf Abstand, den er ihr bereitwillig gibt, aber sie dennoch stets im Hintergrund beschützt. Auch gab es endlich Forschung, über die geredet wurde. Es ging um Codierung & Robotertechnik.
Auch der große Epilog, in dem die drei Männer zu Wort kamen, hat mich etwas versöhnen lassen, wobei dieser sehr klassisch gehalten wurde & daher ins Kitschige verfiel. Allerdings tauchte hier wieder etwas Wissenschaftliches auf & das große Problem von Geschichte 2 wurde gelöst.
Ich denke, dass hier das große Manko war, dass sie nicht genug Platz hatte, um den Geschichten genug Raum für Tiefe zu geben.