Gerlinde Kaltenbrunner war mir schon immer sympathisch: Obwohl sie eine Top-Bergsteigerin ist, die schon auf zwölf 8000ern stand, und das meist im Alpinstil und immer ohne künstlichen Sauerstoff, macht sie um sich selbst und ihre Leistungen keinerlei Aufhebens. Ihre bescheidene Art kommt auch in
ihrem Buch voll zur Geltung. In "Ganz bei mir" gewährt sie einen tiefen Einblick in die Welt des…mehrGerlinde Kaltenbrunner war mir schon immer sympathisch: Obwohl sie eine Top-Bergsteigerin ist, die schon auf zwölf 8000ern stand, und das meist im Alpinstil und immer ohne künstlichen Sauerstoff, macht sie um sich selbst und ihre Leistungen keinerlei Aufhebens. Ihre bescheidene Art kommt auch in ihrem Buch voll zur Geltung. In "Ganz bei mir" gewährt sie einen tiefen Einblick in die Welt des Höhenbergsteigens, erzählt auch von Gefahren, Unfällen und Todesfällen und macht klar, dass Achttausender-Bergsteigen alles andere als "nur" Schneestapfen ist. Entschädigung für all die Anstrengungen sind die vielen magischen Momente in den Bergen, die Gerlinde Kaltenbrunner ebenso packend beschreibt. Nach Jahren im Himalaya und Karakorum wird sie inzwischen in der Männerdomäne Bergsteigen endlich auch als kompetente Höhenbergsteigerin akzeptiert und um Rat gefragt - worüber sie sich zurecht freut. Ein schönes Buch, das für mich auch zur Motivation taugt: Denn wenn ich bei der nächsten Ski- oder Hochtour mal wieder wegen schlechtem Wetter oder der Anstrengung vor mich hinschimpfe, werde ich an Gerlinde Kaltenbrunner denken, erkennen, was für ein Weichei ich verglichen mit ihr doch bin und ganz schnell verstummen und weitergehen.