"Die Schwimmerin" ist ein weiterer Roman, der Autorin Gina Mayer, der mir sehr zugesagt hat. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen, die letztendlich ein rundes Bild ergeben, welches Elisabeth / Betty in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Die junge Elisabeth. wächst in einer grausamen Welt
auf, die sie prägt und definitiv auch stärkt. Der zweite Weltkrieg ist absolut präsent und die zu…mehr"Die Schwimmerin" ist ein weiterer Roman, der Autorin Gina Mayer, der mir sehr zugesagt hat. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen, die letztendlich ein rundes Bild ergeben, welches Elisabeth / Betty in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Die junge Elisabeth. wächst in einer grausamen Welt auf, die sie prägt und definitiv auch stärkt. Der zweite Weltkrieg ist absolut präsent und die zu lesenden Seiten durch Hunger und Angst durchwirkt. Der Autorin ist es gelungen, die Begebenheiten einprägsam und authentisch zu erzählen, auch das Durchbrechen des eigenen Willen kommt hierbei gelungen zum Tragen. Elisabeth lernt es zu verdrängen und begibt sich in eine Beziehung, Ehe mit Martin, wobei die Geheimnisse ihrer Jugend / Kindheit irgendwann so stark überwiegen, dass nur noch das Schwimmen Entlastung bringen. Der Automatismus traumatische Erlebnisse verdrängen zu wollen, wird sehr deutlich hervorgehoben. Was in diesem Roman wirklich fasziniert, sind, die deutlichen Unterschiede der heutigen Welt, in dem ein unehelich gezeugtes Kind, kaum noch ein Augenzucken bewirkt. In der damaligen Zeit aber eine ganz andere Interaktion hervorruft. Für mich immer wieder unverständlich, wie grausam mit jungen Frauen umgegangen wird, die als "gefallen" und "sündig" gelten. Mir fehlt oftmals einfach die Vergebung auch durch die kirchlichen Institutionen, die mir oftmals als sehr barbarisch und grausam erscheinen. Für Betty definitiv ein Trauma, dessen sie sich lösen muss, um eine gesunde Zukunft vor sich zu haben. Es ist ihre Nachbarin, die dafür sorgt, das sich Betty ihrer Vergangenheit stellt.
Ein absoluter Lesegenuss, dem ich unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Mir war der Roman fast schon zu schnell gelesen, da mir gerade die unterschiedlichen Zeitebenen einen guten Einblick in das Leben der Protagonistin gaben. Es lässt sich schnell erkennen, das eine junge Frau gebrochen wurde und daher als Erwachsene diverse Schwierigkeiten hat, sich der Wahrheit über die Vergangenheit zu stellen, wobei die Angst überwiegt, wieder alles zu verlieren. Sicherlich verständlich, aber oftmals ist es wichtig, Dinge auszusprechen, um innerlich heilen zu können. Diese Verknüpfung miteinander sind absolut gelungen dargestellt worden, sodass ich letztendlich sehr zufrieden gestellt worden bin.