Selten hat mich ein Roman derart positiv überrascht.
Neugierig machten mich bereits das farbenfrohe, verspielte und verträumte Cover und der geheimnisvolle Titel.
„Was der Fluss erzählt“ löste vor allem eine Assoziation bei mir aus:
Während man so vor sich hin döst ziehen Geschichten wie Schiffe
auf einem Fluß vor dem geistigen Auge vorüber.
Ich stellte mich auf einen unterhaltsamen Roman…mehrSelten hat mich ein Roman derart positiv überrascht.
Neugierig machten mich bereits das farbenfrohe, verspielte und verträumte Cover und der geheimnisvolle Titel.
„Was der Fluss erzählt“ löste vor allem eine Assoziation bei mir aus:
Während man so vor sich hin döst ziehen Geschichten wie Schiffe auf einem Fluß vor dem geistigen Auge vorüber.
Ich stellte mich auf einen unterhaltsamen Roman ein, bei dem es sich gut abschalten und entspannen lässt.
Und jetzt komme ich zu der oben erwähnten positiven Überraschung: der Roman ist weit mehr als ein vergnüglicher Zeitvertreib, er ist eine Perle, die einen besonderen Platz in meinem Bücherregal bekommt.
Nun aber kurz zum Inhalt:
Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts in einer ländlichen Gegend Englands, genauer: in Radcot an der Themse.
In diesem Ort gibt es, wie in allen Orten ein Wirtshaus.
„Swan“ heißt es und eine Besonderheit hat es:
In der uralten und traditionellen Gaststube treffen sich die Bewohner nicht nur, um bei einigen Gläschen Cider oder Bier zu plaudern, sondern um sich Geschichten zu erzählen.
Eines Nachts, als draußen ein Unwetter tobt, betritt ein schwer verletzter Mann das Lokal.
In seinen Armen trägt er ein lebloses Mädchen.
Und jetzt wird es interessant, spannend und rätselhaft:
Obwohl eine Krankenschwester ihren Tod festgestellt hat, ist das Kind nach einigen Stunden (wieder) am Leben.
Es schlägt die Augen auf.
Es atmet.
Es bewegt sich.
Wer ist das Mädchen, das nicht spricht?
Wer ist der Mann, der es aus der Themse fischte?
Was ist da passiert?
Gibt es einen Zusammenhang zu der Entführung der Tochter der Vaughans vor 2 Jahren?
Plötzlich steht alles im Raum: Mythen, Legenden, Sagen, Aberglaube, Zauberei, Wunder... aber eigentlich zählt für das bereits aufgeklärte England doch die Wissenschaft?
Diane Setterfield führt den Leser schelmisch, geschickt und leichtfüßig aufs mystische Glatteis, um ihm dann letztlich doch klarzumachen, dass er sich auf realem Boden befindet.
Sie spielt mit der Fantasie und mit dem Realitätsbewusstsein des Lesers und bringt ihn dazu, sich zu wundern und zu staunen.
Ich empfehle diesen inhaltlich bezaubernden und sprachlich wunderschönen Roman, der wie ein Märchen beginnt, all denjenigen Lesern sehr gerne, die sich in eine literarisch anspruchsvolle Welt voller Poesie fallen lassen möchten.