Kurzinhalt:
Voll streng Frau Freitag ist das 2. Buch einer Gesamtschullehrerin (inzwischen geoutet: aus Berlin), die aus ihrem Schulalltag berichtet.
Ihre Schüler sind inzwischen in der 10. Klasse und müssten sich eigentlich um ihre Bewerbungen kümmern. Eigentlich....
Zum Glück entdeckt Frau
Freitag ein neues Mittel, um mit ihren Schülern zu kommunizieren: Facebook.
Meine Meinung:
Im…mehrKurzinhalt:
Voll streng Frau Freitag ist das 2. Buch einer Gesamtschullehrerin (inzwischen geoutet: aus Berlin), die aus ihrem Schulalltag berichtet.
Ihre Schüler sind inzwischen in der 10. Klasse und müssten sich eigentlich um ihre Bewerbungen kümmern. Eigentlich....
Zum Glück entdeckt Frau Freitag ein neues Mittel, um mit ihren Schülern zu kommunizieren: Facebook.
Meine Meinung:
Im Vergleich zum ersten Band Chill mal, Frau Freitag: Aus dem Alltag einer unerschrockenen Lehrerin fand ich dieses Buch insgesamt runder, da diesmal nicht nur mehr oder weniger unzusammenhängende Anekdoten aneinandergereiht wurden, sondern diese nun eine chronologische Reihenfolge haben: eben vom Beginn der 10. Klasse an bis zum Ende.
Immer unter dem Damoklesschwert: Habt Ihr Euch schon beworben?
Wie immer konnte ich beim Lesen die Liebe und die Leidenschaft, die diese Lehrerin ihren Schülern entgegenbringt, nur bewundern.
Vielleicht kann auch nur jemand, der selbst in diesem Beruf arbeitet, ermessen, was es wirklich bedeutet, permanent dasselbe sagen zu müssen, permanent mit Zuspätkommern zu tun zu haben, mit den Beleidigungen, dem Lärm - vom alltäglichen Desinteresse der Schüler mal ganz abgesehen.
In gewisser Weise finde ich es insofern schade, dass Frau Freitag das Buch nicht nutzt, um dies stärker zu verdeutlichen. Allein die Tatsache, dass sie abends noch vor Facebook sitzt, um ihre Schüler an irgendwas zu erinnern, klingt bei ihr eher nach einer lockeren Freizeitbeschäftigung als tatsächlicher Arbeit.
Insofern besteht eher die Gefahr, dass sie das Klischee vom "faulen Lehrer" noch ungewollt unterstreicht, wenn sie mal wieder betont, wie schlecht vorbereitet sie im Unterricht steht.
Nur manchmal blitzt ein wenig von dem durch, was diesen Beruf wirklich ausmacht: etwa die fehlende Anerkennung, die auch sie erfährt, nachdem sie sich das jahrelang für ihre Schüler aufgerieben hat.
Es ehrt sie, dass sie zugibt, dass ihr ihren Schülern gegenüber schonmal Dinge rausrutschen, die ihr hinterher leid tun (was sie den Betreffenden auch sagt). Auch hier lässt sich der unglaubliche Stress nur erahnen, unter dem diese Frau eigentlich steht.
Umso bewundernswerter finde ich all die liebevollen Beschreibungen ihrer Schüler, die sie zwar oft "nervig" findet, aber vor allem sehr mag. Nur so kann man in diesem Job überleben.
Fazit:
Für mich ein guter Beitrag, um den alltäglichen Wahnsinn des Lehrerberufs ein wenig besser zu begreifen.
Empfehlenswert besonders für alle, die gerade auf dem Weg zum Elternabend sind und sich mal wieder so richtig mit dem Lehrer anlegen wollen.