Nachdem die letzten Bücher von Kelley Armstrong ja von Hexen und Geistern handelten, hat sie sich jetzt wieder der Werwolffamilie angenommen.
Elena ist schwanger, was ja eigentlich eine freudige Angelegenheit ist. Aber da es für die einzige weibliche Werwölfin ja keine Präzedenzfälle und schon
gar keine Lektüre über das richtige Verhalten in der Schwangerschaft gibt, treibt sie sich selbst und…mehrNachdem die letzten Bücher von Kelley Armstrong ja von Hexen und Geistern handelten, hat sie sich jetzt wieder der Werwolffamilie angenommen.
Elena ist schwanger, was ja eigentlich eine freudige Angelegenheit ist. Aber da es für die einzige weibliche Werwölfin ja keine Präzedenzfälle und schon gar keine Lektüre über das richtige Verhalten in der Schwangerschaft gibt, treibt sie sich selbst und ihre Umgebung in den Wahnsinn. Wandeln oder nicht?
Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Gefährte Clay sie am liebsten in Watte packen und bis zur Geburt am Bett festbinden würde.
Da kommt der Auftrag, einen alten Brief von Jack the Ripper zu stehlen, gerade recht. So erhalten die Wölfe im Gegenzug nicht nur die nötigen Informationen, um einen Mutt zu erledigen, der schon länger Scherereien bereitet, sondern Elena erhält auch die Gelegenheit, einen Ausflug in ihre alte Heimatstadt zu machen, denn in alter Gewohnheit lässt Clay sie natürlich nicht allein zu Hause.
Doch auf dem Dokument ist ein Dimensionsportal versteckt, aus dem viktorianische Zombies und nette Kleinigkeiten wie die Cholera nach Toronto eindringen. Und die Untoten sind nicht leicht umzubringen und scheinen es ausgerechnet auf Elena abgesehen zu haben.
Dieses Buch habe ich mal wieder in Rekordzeit verschlungen. Sobald das Schwangerschaftsvorgeplänkel erledigt ist, kommt Fahrt und Spannung in die Geschichte. Und die Spannung bleibt das ganze Buch hindurch erhalten. Immer dachte ich Nur das Kapitelchen noch und plötzlich war es 1 Uhr nachts.
Kelley Armstrong hat so ziemlich alles aufgeboten, was in der paranormalen Welt so kreucht und fleucht: Neben den Werwölfen treiben Hexen, Vampire, Zombies, Halbdämonen und Nekromanten ihr Unwesen.
Sicher fällt das nicht unter große Literatur, die Sprache ist recht einfach und die Story manchmal leicht an den Haaren herbei gezogen. Aber ich wurde richtig gut unterhalten.
Was nicht zuletzt an Elena liegt. Sie ist beileibe keine Person, die zu allem Ja und Amen sagt. Wenn Jeremy, der Rudelalpha, sagt "Bleib hier!" meint der zwar damit genau an dieser Stelle, aber sie legt es sich selbst eben so aus, dass sie ihm und den anderen nicht ins Haus folgt, sondern eben hier draußen auf dem Grundstück bleibt. Ihren Clay hat sie auch fest im Griff und macht ihn durchaus mal schräg von der Seite an. Gut, mich würde der Typ zu Tode nerven wenn er die ganze Zeit um mich rumschwirren würde und nur unter Prügeldrohung davon abgehalten werden kann, mir zur Toilette zu folgen. Aber wo die Liebe eben hinfällt...
Ja, Liebe kommt natürlich auch vor, aber wenigstens tropft die Geschichte nicht vor Schmalz und die paar halben Sexszenen sind eher nebensächlich und nehmen nicht viel Platz ein.
Zu kauen hatte ich ein wenig an der lesbischen Vampirin Zoe. Weniger an ihren Neigungen als daran, dass sie sich bei strahlendem Sonnenschein (sollte sie da nicht schlafen?) mit den Werwölfen trifft und sich fast ein Bein dabei ausreißt, um ihnen zu helfen, obwohl sie sie bis dahin überhaupt nicht kannte. Dabei werden in diesem Buch Vampire als egoistisch und nur auf den eigenen Vorteil bedacht dargestellt. Das passt in dem Fall rein überhaupt nicht.
Die falschen und richtigen Fährten, denen die Wölfe in dem Versuch das Portal wieder zu schließen hinterherhetzen sind ganz nett gelegt, obwohl sich beim Oberbösewicht schon länger der verdacht aufdrängte, dass er Dreck am Stecken hat - aus dem einfachen grund, weil fast jeder, der in die Geschichte um den "From Hell" - Brief verwickelt war, sich als nicht ganz das entpuppte was er zu sein schien.
Fazit: Leichte Kost, aber gut gemacht, ein echter Pageturner.