Icherios Ceihn, ein junger Gelehrter aus Karlsruhe, der sich mit Ermittlungen für die Stadtwache über Wasser hält und immer noch hofft, einen Studienplatz für Medizin zu bekommen, erhält einen seltsamen Auftrag von seinem Gönner Raban von Helmstatt, er soll eine Reihe unheimlicher Mordfälle in
Dornfelde im Schwarzwald aufklären, doch schon die Reise ins Dunkle Territorium ist mehr als gefährlich…mehrIcherios Ceihn, ein junger Gelehrter aus Karlsruhe, der sich mit Ermittlungen für die Stadtwache über Wasser hält und immer noch hofft, einen Studienplatz für Medizin zu bekommen, erhält einen seltsamen Auftrag von seinem Gönner Raban von Helmstatt, er soll eine Reihe unheimlicher Mordfälle in Dornfelde im Schwarzwald aufklären, doch schon die Reise ins Dunkle Territorium ist mehr als gefährlich und was Icherios in Dornfelde selbst erwartet, stellt sein gesamtes Weltbild auf den Kopf.
Schon als ich den Klappentext las, erinnerte mich das irgendwie an den Film Sleepy Hollow, die Ermittler heißen ähnlich, im Buch Icherios Ceihn, im Film Ichabod Crane, beide werden in eine entlegene Gegend entsandt um eine unheimliche Mordserie aufzudecken. Während im Film aber die Handlung zielstrebig verfolgt wird u. auf ein fulminates Ende zusteuert, verzettelt sich das Buch doch ziemlich. Dabei fängt alles sehr spannend an. Die düstere, aufgeheizte Stimmung in Karlsruhe, Icherios seltsame Begegnung in der Kanzlei und sein Auftrag, dann seine Reise in das dunkle Territorium, bis dahin war ich wirklich von der Story begeistert, aber dann sackte der Spannungsbogen deutlich ab. Icherios Ermittlungen erschienen mir oft unlogisch, manche Handlungsstränge waren überflüssig, weil sie in Nichts führten, andere waren zu sehr in die Länge gezogen u. wieder andere,die eigentlich vielversprechend erschienen, wurden gar nicht verfolgt. Die größte Schwäche des Buches war aber für mich, das die Autorin die Story zu sehr überfrachtet hat. Vampire, Worge, Werwölfe, Irrlichter, Ghoule, Widergänger, eine Hexe, alchemistische Experimente, da wäre weniger mehr gewesen, so kam bei mir irgendwie das Gefühl auf, als müsse unbedingt jedes
magische Wesen in die Geschichte hinein und das wäre gar nicht nötig gewesen und macht die Geschichte letztendlich auch etwas unglaubwürdig. Dabei hat mir die Idee der Autorin, Vampire Werwölfe u. Menschen in einem abgelegenen Gebiet zusammen leben zu lassen, sehr gut gefallen. Anstatt alle möglichen Wesen im Geschehen zu installieren, hätten die Beziehungen dieser drei Personengruppen weiter ausgebaut werden können, so blieb vieles sehr oberfächlich. Sehr positiv habe ich allerdings empfunden, das Werwölfe und Vampire nicht als die weichgespülten Schönlinge dargestellt wurden, wie man sie zur Zeit in jedem dritten Buch findet, hier wurden verschiedene Seiten aufgezeigt und machten die Figuren somit auch glaubwürdig.
Auch bei der Charakterzeichnung der Figuren hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht, vor allem auch bei Icherios ist hier noch viel Spielraum nach oben, doch er ist eine durchaus interessante Figur die Potential hat und ich bin neugierig auf den 2. Fall des Ermittlers.
Zwei Sachen, die allerdings nichts mit dem Inhalt zu tun haben, sollten aber nicht unerwähnt bleiben, da ist zum einen das sehr nett gestaltete Cover, ein echter Hingucker, zum anderen das sehr schlechte Lektorat, das Buch wimmelt von Schreibfehlern, machmal fehlen Buchstaben oder gar ganze Wörter, sowas sollte bei einem Verlag wie Goldmann nicht passieren!
Fazit: nach einem ziemlich starken Einstieg, sackt das Buch dann deutlich ab, was die Spannung angeht, die Handlung zerfasert sich teilweise und ist mit zuvielen magischen Wesen überfrachtet, Insgesamt läßt sich das Buch aber flüssig lesen und ist für einen Erstling gar nicht schlecht.