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Ein luxusverwöhnter, exzentrischer Snob, der Duelle focht und mehr Liebschaften hatte als Casanova, ein Abenteurer, der zu Pferd halb Afrika durchquerte, von höchstem Adel, aber republikanisch gesinnt, begabter Autor, genialer Gartenarchitekt: Eine Persönlichkeit wie den Fürsten Pückler-Muskau hat es im Deutschland des 19. Jahrhunderts nicht noch einmal gegeben.
Heinz Ohff, geboren 1922, gestorben 2006, war von 1961 bis 1987 Feuilletonchef des Berliner Tagesspiegel. Von ihm liegen zahlreiche Biographien vor, unter anderem über Königin Luise von Preußen, Karl Friedrich Schinkel, Fürst Pückler-Muskau, Theodor Fontane und die Könige Preußens sowie die 'Gebrauchsanweisung für England' und die 'Gebrauchsanweisung für Schottland'. Der Autor lebte in Berlin und Cornwall.
Produktbeschreibung
- Piper Taschenbuch 3715
- Verlag: Piper
- 32. Aufl.
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 1. November 2002
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 126mm x 32mm
- Gewicht: 340g
- ISBN-13: 9783492237154
- ISBN-10: 3492237150
- Artikelnr.: 10683378
Herstellerkennzeichnung
Piper Verlag GmbH
Georgenstr. 4
80799 München
info@piper.de
»Ein ausgemachtes Lesevergnügen, aber stets auf der Basis grundsolider Kenntnisse.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Etwas älteren EisesserInnen dürfte die Bezeichnung 'Fürst-Pückler-Eis' durchaus noch geläufig sein - aber wissen sie auch, wer der Namensgeber war? Ein Abkömmling des Hochadels, geboren 1785, Sympathisant der Revolution, Schriftsteller, Reisender, …
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Etwas älteren EisesserInnen dürfte die Bezeichnung 'Fürst-Pückler-Eis' durchaus noch geläufig sein - aber wissen sie auch, wer der Namensgeber war? Ein Abkömmling des Hochadels, geboren 1785, Sympathisant der Revolution, Schriftsteller, Reisender, Landschaftsgartengestalter, Dandy, Abenteurer und ein Liebhaber der Frauen – aller Frauen. Casanova dürfte neidisch werden, wenn man ihm von Hermann Pückler-Muskaus Eroberungen berichten würde. Doch dies ist nur ein Aspekt seiner Persönlichkeit, wenn auch kein unwesentlicher.
Heinz Ohff schildert diesen faszinierenden Menschen in derart schillernden Farben und Formen, dass man wie gebannt diesen Lebenslauf verfolgt. Er lässt ihn ebenso durch seine Schriften selbst zu Wort kommen, so dass man sich einen Eindruck von seinen literarischen Fähigkeiten machen kann. Pückler formuliert spitz, mit Witz und Spöttelei, aber spart auch nicht mit Selbstironie, was ihn überaus sympathisch wirken lässt. Auch Zeitgenossinnen und Zeitgenossen kommen zu Wort und so formt sich nach und nach das Bild eines Menschen, der hochintelligent und seiner Zeit weit voraus war.
Eine fesselnde, ausgezeichnet geschriebene Biographie, mit der man nicht nur den Menschen Hermann Pückler-Muskau kennenlernt, sondern zudem viel über die Welt am Anfang und in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfährt.
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Schoko – Vanille – Erdbeer
Nach der Lektüre dieses Buches staune ich umso mehr, dass man im Westen Deutschlands Fürst Pückler mit drei Eissorte in Verbindung setzt. Mir ist nicht klar, ob Speiseeis im 19. Jahrhundert schon bekannt war. Es passt aber zum Fürsten, …
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Schoko – Vanille – Erdbeer
Nach der Lektüre dieses Buches staune ich umso mehr, dass man im Westen Deutschlands Fürst Pückler mit drei Eissorte in Verbindung setzt. Mir ist nicht klar, ob Speiseeis im 19. Jahrhundert schon bekannt war. Es passt aber zum Fürsten, weil er das gute Leben liebte. Als Adliger geboren verkehrte er stets in den besten Kreise und verschmähte keine schöne Frau.
Im Osten ist Hermann Pückler auch wegen seiner Gartenkunst bekannt. Am berühmtesten ist wohl sein Schloss und der Park in Muskau an der Neiße, wo er aufgewachsen ist. Leider scheint der heute polnische Teil nicht so gut erhalten zu sein. Die Gartengestaltung kostete dem stets klammen Fürsten viel Geld, er reiste und suchte vergebens eine reiche Frau, mit deren Mitgift er seine Schulden bezahlen konnte.
Er heiratete zwar Lucie, die Tochter des preußischen Kanzler Hardenberg, doch auch ihr Geld reichte nicht. Um dem Fürsten eine weitere Mitgift zu ermöglichen, ließ sie sich trotz großer Liebe scheiden, lebte aber weiter mit Pückler zusammen.
Mehrfach reiste er durch Europa, einmal sogar rund ums Mittelmeer. Er brachte ein schwarzes Mädchen von der Reise mit, die aber an einer Krankheit und vielleicht an Heimweh in Muskau starb. Für die Beziehung mit Lucie war das besser, denn ganz ohne Eifersucht war sie nicht.
Die Geldsorgen lindern konnten die heute ziemlich unbekannten Bücher des Fürsten. Er war ein liberaler Geist in der Zeit, wo Preußen die Meinungsfreiheit einschränkte. Kein Wunder, dass er mit Heine befreundet war und ihm in schwerer Zeit in Paris half. Erst als er sein Schloss Muskau an den niederländische König verkaufte, verschwanden auch seine Geldnöte. Und er legte am Schloss Branitz einen neuen Garten an. Auch Babelsberg und Klein Glienicke sollen seine Handschrift tragen.
Ich erfuhr von diesem Buch in der Kritik an dem Buch „Hammer“. Und ich muss gestehen, dass das Leben von Pückler spannender war als das von Joseph von Hammer-Prugstall. Daher hat dieses Werk volle 5 Sterne verdient.
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