Hauskonzert
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Igor Levit begeistert in der Elbphilharmonie wie auf Twitter. Das erste Buch "eines der wichtigsten Künstler seiner Generation ... der Pianist des Widerstands." New York TimesIgor Levit gehört zu den besten Pianisten seiner Generation. Doch sein Wirken geht weit über die Musik hinaus: Er erhebt seine Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Menschenhass. Er engagiert sich für den Klimaschutz und tritt für die Demokratie ein. Was treibt ihn an? Woher rührt seine Energie? Der Journalist Florian Zinnecker begleitet Igor Levit durch die Konzertsaison 2019/20. Gemeinsam erleben...
Igor Levit begeistert in der Elbphilharmonie wie auf Twitter. Das erste Buch "eines der wichtigsten Künstler seiner Generation ... der Pianist des Widerstands." New York TimesIgor Levit gehört zu den besten Pianisten seiner Generation. Doch sein Wirken geht weit über die Musik hinaus: Er erhebt seine Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Menschenhass. Er engagiert sich für den Klimaschutz und tritt für die Demokratie ein. Was treibt ihn an? Woher rührt seine Energie? Der Journalist Florian Zinnecker begleitet Igor Levit durch die Konzertsaison 2019/20. Gemeinsam erleben sie eine Zeit der Extreme. Es ist das Jahr, in dem Levit öffentlich Partei gegen Hass im Netz ergreift und dafür Morddrohungen erhält. Das Jahr, in dem er für Hunderttausende Hauskonzerte auf Twitter spielt. Und das Jahr, in dem er zu sich selbst findet - als Künstler und als Mensch.
Igor Levit, geboren 1987 im russischen Gorki (heute Nischni Nowgorod), zog mit acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte an der Musikhochschule Hannover und gewann 2005 beim Arthur-Rubinstein-Wettbewerb als jüngster Teilnehmer die Silbermedaille. Zuletzt veröffentlichte er alle 32 Klaviersonaten Beethovens. Levit ist Träger des Gilmore Artist Awards, 2020 wurde er u. a. mit der "Gabe der Erinnerung" des Internationalen Auschwitz Komitees, dem Bundesverdienstkreuz und dem Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin ausgezeichnet.
Produktbeschreibung
- Verlag: Hanser
- Artikelnr. des Verlages: 505/26960
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 12. April 2021
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 130mm x 29mm
- Gewicht: 380g
- ISBN-13: 9783446269606
- ISBN-10: 3446269606
- Artikelnr.: 60345416
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Kolbergerstraße 22
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Für Rezensent Manuel Brug ist das mit Hilfe von Florian Zinnecker verfasste Buch des Pianisten Igor Levit eine Art Pianisten-Aktivisten-Memoir oder Pandemie-Tagebuch. Zu lesen ist darin laut Rezensent, was der Musiker während des Lockdowns erlebt, wie er Home-Konzerte gibt, sich zu Beethoven äußert, was er an Huldigungen und Schmähungen erfährt und wie er sich musikalisch entwickelt. Das ist für Brug manchmal zu langatmig, in seiner biografischen Offenheit und collagehaften Anordnung aber auch oft genug spannend, lustig und tiefsinnig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Hauskonzert" kommt als mosaikhafte Collage aus fein musikalisierten Beobachtungen, Bekenntnissen, Beschreibungen daher. ... Man liest mit viel Gewinn, wie schwer so eine scheinbar glatt laufende Klassikkarriere an der Spitze erkämpft ist." Manuel Brug, Die literarische Welt, 08.05.21 "Zinnecker gelingt ein Finale von geradezu literarischer Qualität. Ein Buch, hochambitioniert, Künstlerbiographie und Krisentagebuch zugleich. ... "Hauskonzert" liest sich immens spannend, schonungslos offen, dramatisch aufgeraut, zuweilen brillant." Oliver Chech, WDR 3 Tonart, 20.04.21 "Durchgehend kurze, oft extrem kurze Sätze oder Schlagworte, sprunghafte Assoziationen, auch Kraftworte - es ist der Twitter-Stil unserer Zeit. ... Die virtuelle Nähe dieses
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Buches erleichtert einer großen Schar von Skeptikern und Interessierten den Zugang zur klassischen Musik." Elisabeth Richter, Deutschlandfunk Musikjournal, 12.04.21 "Keine normale Musikerbiografie, sondern das Porträt eines Rastlosen. ... Der Diskurs liest sich spannend und man begreift die vielschichtige Persönlichkeit des Pianisten. ... Die Neuerscheinung ist ein Aufreger und ein Gewinn für das Genre 'Musikerbiografie'. Den Leser_innen bietet das Buch nicht nur eine Fülle von Informationen aus erster Hand. Es lässt in seiner offenen Erzählform Raum für die eigene Interpretation und verheimlicht auch nicht Ecken und Kanten der streitbaren Persönlichkeit". Georg Waßmuth, SWR2 Treffpunkt Klassik, 14.04.21 "Ein Buch wie ein schnelles Musikstück. Kurze Sätze, kurze Absätze, Variationen, Repetitionen, Refrains. ... Vor allem basiert das Buch auf Äußerungen von Levit selbst, ... um in wilden Zeitsprüngen ein Psychogramm zu skizzieren, so impulsiv, wahrheitssuchend und manchmal pathetisch wie die Person, um die es geht. ... Igor Levit ist ein radikaler Gegenwartsspieler". Christiane Peitz, Der Tagesspiegel, 14.04.21 "Keine klassische Biographie, mehr ein Kennenlernen eines Musikers und seiner Gefühle ... Eine Nahaufnahme des Menschen Igor Levit." Martin Hoferick, 3sat Kulturzeit, 12.04.21 "Wer dieses Buch gelesen hat, kann sich beim Zuhören den ganzen Menschen Levit vorstellen, mit seiner Energie, seiner Spontanität, aber auch mit seinen Zweifeln, dem Hang zur Selbstüberforderung." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 12.04.2021
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Der Pianist und sein Chronist
Es gibt die Musiker, die weit über ihre künstlerische Tätigkeit hinaus die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen. Bei Igor Levit war es früh, bereits am Anfang seiner Karriere, sein Bestreben, sich nicht beschränken und …
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Der Pianist und sein Chronist
Es gibt die Musiker, die weit über ihre künstlerische Tätigkeit hinaus die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen. Bei Igor Levit war es früh, bereits am Anfang seiner Karriere, sein Bestreben, sich nicht beschränken und begrenzen zu lassen auf die Rolle des Tastenlöwen, der zufrieden ist mit der Relevanz, die die Gesellschaft bereit ist, dem Künstler zuzubilligen.
Wahrscheinlich selten bei dieser Art Buch: geschrieben für Musikliebhaber wie für Klassikbanausen, für Hobbymusiker und auch für Profis, für alerte Zeitgenossen und diejenigen, die den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nur wenig Aufmerksamkeit zollen. Was Igor Levit auszeichnet, ist neben seiner exzeptionellen Aufführungspraxis eine geistige Präsenz, Wachheit, Betroffenheit von unserem Heute, so dass er wirklich etwas zu sagen hat.
Gewiss, sein Interviewpartner ist legitimiert, über diesen Pianisten und Zeitgenossen etwas zu sagen. Problematisch aber, dass dieser Chronist, der ganz bewusst die Corona-Krisenzeit wählt, um das intendierte Buchprojekt auf den Weg zu bringen, so gar keine Distanz zu seinem Gegenüber wahrt. Allzu sehr gewinnt der Leser den Eindruck, dass der Co-Autor ganz und gar Verstärker und Sprachrohr dieses Musikers ist, dass er sich ihm übermäßig anempfindet, geradezu als Levit 2.0 figuriert. Die Zerrissenheit dieses Ausnahmekünstlers dem Publikum verdeutlichen zu wollen, bedeutet ja gerade nicht, als sein Echo aufzutreten. Eine nüchternere Sprache, ein emotionaler und gedanklicher Abstand wäre eher geeignet, die spezielle persönliche Verfassung dieses Pianisten darzustellen.
Die Zäsur, die gefährliche Klippe jedoch, die dieses Nicht-Jahr für die gesamte Gesellschaft, den Kunstbetrieb und insbesondere für dieses hochsensible Individuum darstellt, vermag der nicht-chronologische Aufbau dieses Buches überzeugend zu vermitteln. Etliche Projekte hat Levit umgesetzt, um sich der bleiernen Betäubung durch die Pandemie entgegenzustemmen. Das Unkonventionelle, das grundlegend Neue dieser künstlerischen Ideen ruft das Buch auch für diejenigen wach, die sie nicht unmittelbar im Netz rezipiert haben. Doch ebenso präsent ist die unmittelbare psychische Gefährdung, die hoffentlich nicht zu einem willkürlichen Abbruch der aktiven künstlerischen Tätigkeit führen wird.
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Igor Levit ganz nah
Er ist ein Ausnahmetalent, er wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und er ist politisch engagiert. Ein Pianist, der zweifellos aus dem Rahmen fällt. „Ich will immer mehr! Mehr leben, sehen, erleben, tun, lernen.“ Das sagt Igor Levit in dem Buch …
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Igor Levit ganz nah
Er ist ein Ausnahmetalent, er wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und er ist politisch engagiert. Ein Pianist, der zweifellos aus dem Rahmen fällt. „Ich will immer mehr! Mehr leben, sehen, erleben, tun, lernen.“ Das sagt Igor Levit in dem Buch „Hauskonzert“, das gerade bei Hanser erschienen ist. Und so vielfältig zeigt er sich auch auf den 300 Seiten, die Florian Zinnecker mit ihm zusammen geschrieben hat.
Vom Dezember 2019 an begleitet F. Zinnecker den Pianisten ein knappes Jahr lang. Geplant war ein Jahr mit vielen Konzerten und dem normalen Alltagswahnsinn eines erfolgreichen Pianisten, doch es wurde ein besonderes Jahr mit Rückzug und Stillstand durch die coronabedingten Einschränkungen. Um so interessanter die Einblicke in das Innenleben Levits.
Das Buch zeigt Igor Levit von unterschiedlichen Seiten: den sensiblen, verletzlichen Menschen, der unter unverschämten, ungerechtfertigten, unfairen Kritiken leidet und der von Selbstzweifeln gequält wird, den besessenen Künstler, der ein riesengroßes Repertoire hat und in der Lage ist, sich in sehr kurzer Zeit neue Stücke zu erarbeiten, den politisch engagierten Mann, der sich gegen Antisemitismus, gegen rechtes Gedankengut und gegen gesellschaftliche Schieflagen wehrt.
Rückblenden machen wesentliche Schritte hin zu seinem jetzigen Erfolg deutlich. Ein Weg, der in der Kindheit in Russland beginnt, über eine holprige Schullaufbahn in Deutschland, dann über Wettbewerbe und sein Studium bei unterschiedlichen Lehrern und Professoren läuft und schließlich in eine Karriere mündet, die erst langsam, dann immer schneller an Fahrt aufnimmt, um dann durch die Pandemie jäh gestoppt zu werden. Als Leser*in erscheint einem Igor Levit oft als Getriebener, der Mühe hat, seine vielen Facetten unter einen Hut zu bringen und seine Energien zu kanalisieren. Jemand, der unbedingt auf das Echo eines Gegenübers angewiesen ist, gerade auch in seinen Konzerten.
Insbesondere wird deutlich, dass er für den herkömmlichen Konzertbetrieb eine Herausforderung ist. „Aus seiner Sicht ist Kunst, ist Musik ohne Positionierung nicht denkbar(…).“ Dadurch eckt er an und wird manches Mal zur Zielscheibe, zumal er seine Gedanken auf Twitter verbreitet und keinen Hehl daraus macht.
Das Buch bringt einem Igor Levit sehr nah, den Menschen, den Pianisten und den politischen Akteur. Dadurch, dass oftmals Interaktionen zwischen Levit und Zinnecker wie sehr spontan aufgeschrieben und nicht redigiert wirken, entsteht eine unvermittelte Lebendigkeit und das Gefühl, einen guten Einblick in das Innenleben und die Gedankenwelt des Pianisten zu bekommen, aber auch in die Härten, die eine Solistenkarriere mit sich bringt.
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Um es vorwegzunehmen – ich bin bekennender Igor-Levit-Fan. Aber das war es nicht, was mich dazu brachte, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.Viele der erzählten Details waren mir schon bekannt, und dennoch hat es mich von der ersten Seite an in einem Sog bis zur letzten Seite nicht …
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Um es vorwegzunehmen – ich bin bekennender Igor-Levit-Fan. Aber das war es nicht, was mich dazu brachte, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.Viele der erzählten Details waren mir schon bekannt, und dennoch hat es mich von der ersten Seite an in einem Sog bis zur letzten Seite nicht losgelassen.
Nach dem Cover-Bild hatte ich erwartet, vor allem nur eine, die öffentlich bekannte Seite mit Fakten und Daten über sein bisheriges Leben zu erfahren. Weit gefehlt! Florian Zinnecker versteht es wunderbar, durch Hin- und Rückblenden sowie behutsames und liebevolles Nachhaken die vielen Facetten einer Person – Persönlichkeit – mit Ecken und Kanten, Selbstbewusstsein und Selbstzweifeln, in frohen und traurigen Stimmungen darzustellen.
Igor Levit lässt den Autor und damit die Leser*innen unmittelbar an sein Innerstes heran, ohne Rücksicht auf sich selbst. Für diesen Mut höchste Anerkennung!
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Igor Levit passt nicht eins zu eins in den Klassik Betrieb. Ihm ist das klar. Dem Publikum ist das klar. Und feiert den Pianisten gerade deshalb. Aber warum eigentlich? Was macht ihn zu etwas Besonderem? "Hauskonzert" ist nun der Versuch, einer breiten Leserschaft Einblick in das …
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Igor Levit passt nicht eins zu eins in den Klassik Betrieb. Ihm ist das klar. Dem Publikum ist das klar. Und feiert den Pianisten gerade deshalb. Aber warum eigentlich? Was macht ihn zu etwas Besonderem? "Hauskonzert" ist nun der Versuch, einer breiten Leserschaft Einblick in das Phänomen Levit zu geben - ein Versuch, der überzeugt.
Mit dem erfahrenen Journalisten Florian Zinnecker hat sich Levit einen erfahrenen Mann an die Seite geholt. Jemand, dem es scheinbar mühelos gelingt, aus dem Leben eines Menschen zu erzählen, der polarisiert. Über sich selbst sagt Levit "Ich bin ein sehr politischer Mensch". Trotzdem portraitiert Zinnecker hier nicht jemanden, der immer weiß, was er will. Sondern einen streckenweise verunsicherten Pianisten, der versucht, ein guter Mensch zu sein. Was ihm meistens zu gelingen scheint. "Ich bin zutiefst empfindlich", schreibt Levit im Buch, und: "Alles, was ich im Leben will von anderen, ist gesehen werden. Einfach gesehen werden". Damit gemeint ist allerdings nicht nur Aufmerksamkeit. Levit will als Mensch, als Individuum gesehen werden, nicht nur als jemand, der Beethoven so locker spielt, wie kaum ein anderer. Dieses Buch wird dabei helfen.
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Außergewöhnlich & quirlig - eindeutig Nichtstandard
Das Buch "Hauskonzert" ist eine gelungene Mischung aus Biographie & Sachbuch. Auf recht intime Art und Weise lernt man den mittlerweile weltberühmten Pianisten Igor Levit kennen. Neben seiner Entwicklung vom …
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Außergewöhnlich & quirlig - eindeutig Nichtstandard
Das Buch "Hauskonzert" ist eine gelungene Mischung aus Biographie & Sachbuch. Auf recht intime Art und Weise lernt man den mittlerweile weltberühmten Pianisten Igor Levit kennen. Neben seiner Entwicklung vom talentierten Kind einer Klavierpädagogin zum Ausnahmepianisten erfährt man viel von dem - manchmal recht skurilen - Menschen Igor. Von seiner persönlichen Entfaltung, seinen Höhen und Tiefen, seinen Meinungen, seinem politischen Aktivismus. Last but not least gewinnt man auch Einblick in die Mechanismen des klassischen Musikgeschäfts.
Durch die unchronologische Struktur, das Unterteilen des Textes in viele, manchmal sehr kurze Absätze und den Wechsel zwischen Dialog, Beschreibung und wörtlicher Rede, schafft der Autor Florian Zinnecker ein quirliges und außergewöhnliches Werk, das zu lesen lohnt.
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Das Buch „Hauskonzert“ von Igor Levit und Florian Zinnecker behandelt das Leben und den Werdegang des Pianisten Igor Levit. Dessen Lebenslauf ist sehr „kurvenreich“ und alles andere als klassisch.
Igor ist ein vielschichtiger Mann, der am liebsten alles auf einmal machen …
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Das Buch „Hauskonzert“ von Igor Levit und Florian Zinnecker behandelt das Leben und den Werdegang des Pianisten Igor Levit. Dessen Lebenslauf ist sehr „kurvenreich“ und alles andere als klassisch.
Igor ist ein vielschichtiger Mann, der am liebsten alles auf einmal machen würde: Musik machen, Politisch aktiv sein, Zeit mit Freunden verbringen, bei seiner Familie sein und gleichzeitig Reisen. Doch sein „Hauptberuf“ ist das Klavierspielen und die dazugehörigen Konzerte und Presseveranstaltungen, wie Fernsehinterviews usw.
Bevor ich das Buch angefangen habe, habe ich noch nie von dem Namen und der dahinterstehenden Person Igor Levit gehört. Und das Buch gibt mir auch keinen Impuls mehr über ihn oder seine Werke kennenlernen zu wollen. Es besteht aus vielen kurzen Absätzen, teilweise nur kurzen Sätzen und viel (für mich) irrelevantes Geschwader. Zeitweise war es kurzweilig und interessant zu lesen, aber zum Großteil war es eher anstrengend und langweilig zu lesen!
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Was ich an diesem Buch so liebe und zeitgleich so faszinierend finde, ist der ungeschönte Einblick in das Leben dieses Supertalents. Auf der einen Seite begleitet man den Pianisten Igor Levit auf Konzerte oder seinen 33. Geburtstag, auf der anderen beschreibt er seine Empfindungen über die …
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Was ich an diesem Buch so liebe und zeitgleich so faszinierend finde, ist der ungeschönte Einblick in das Leben dieses Supertalents. Auf der einen Seite begleitet man den Pianisten Igor Levit auf Konzerte oder seinen 33. Geburtstag, auf der anderen beschreibt er seine Empfindungen über die ersten Anzeichen der Pandemie, den Stillstand, seine Zweifel und Überforderung mit dieser für ihn sehr schwierigen Zeit, es folgen politische Anmerkungen, kleinere und größere Aufreger, tiefgründige Gedanken, Ausschnitte aus seiner Vergangenheit, die Bedeutung der Musik... Durch diese Mischung aus Interview, Erzählung und Bericht zwischen Zinnecker und Levit hatte ich mit jeder Seite das Gefühl ihm als Person näher zu kommen, ihn zu verstehen und eben das auch zu fühlen. Den Menschen hinter der Musik kennenzulernen. Ich fand es großartig, wie reflektiert Levit mit sich selbst ins Gericht geht, sich selbst aber auch häufig einfach so impulsiv neu herausfordert und vieles einfach nur geschieht, weil er gerade Bock darauf hat. Worte wie "Ich habe in dieser Zeit - vielleicht zum ersten Mail überhaupt - gespürt, dass ich kein Fake bin. Dass ich nicht nur so tue, als ob. Ich habe mir zum ersten Mal selbst geglaubt, dass ich Pianist bin." oder "Es gibt aber kein Koste es, was es wolle. Es gibt Kosten, die sich mit Geld nicht decken lassen. Ich will auch keinen Trost - es gibt nichts zu trösten. Wir alle, die wir von der Musik leben, wurden unserer Existenz beraubt. Und nochmal: Daran ist kein Politiker schuld, daran ist niemand schuld, nur die Zeit selbst." haben mich z.B. sehr beeindruckt. Levit ist so herrlich bodenständig und bricht doch hier und da häufig einfach mal aus, mal mehr trotzig und kindlich, mal mehr aus Lust sich herauszufordern oder eben seine Meinung kundzutun. Und so ganz nebenbei lernt man die Musik einfach mehr zu schätzen. Durch ihn habe ich nun begonnen klassische Stücke zu hören und auf mich wirken zu lassen. Und wenn man dann immer an seine Worte denkt, ergibt es so ein herrlich bewegendes Gesamtbild, das mich emotional zwar hin und wieder auch überfordert, aber auch neugierig macht. Ich kann dieses Buch so auch in keine Schublade packen, es ist mehr ein verbindendes Element zwischen der Musik, der Emotion, unterschiedlichsten Gedanken und den Herausforderungen der heutigen Zeit. Und dann ist da eben noch Levit, der einem fast freundschaftlich aus seinem Leben erzählt, von Höhen und Tiefen berichtet, teilweise gar eine Vorbild- und Mut-mach-Funktion einnimmt.
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„Hauskonzert“ von Igor Levit und Journalist Florian Zinnecker gewährt Einblicke in das Leben des Pianisten und die Konzertsaison 2019/2020 und ist somit auch geprägt von Wandel und Veränderung.
„Das also ist die Geschichte, Igor Levit, 32, nicht ausgelastet damit, …
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„Hauskonzert“ von Igor Levit und Journalist Florian Zinnecker gewährt Einblicke in das Leben des Pianisten und die Konzertsaison 2019/2020 und ist somit auch geprägt von Wandel und Veränderung.
„Das also ist die Geschichte, Igor Levit, 32, nicht ausgelastet damit, Jahrhundertpianist zu sein, und zugleich völlig erschöpft davon. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, und über Monate auch erst einmal auf der Suche nach der Frage selbst: Wer bin ich, und was soll ich tun.“
Für die Biografie „Hauskonzert“ begleitet Journalist Florian Zinnecker Igor Levit u.a. auf seinen Konzertreisen, ist nah am Geschehen und an den Emotionen. Er erzählt nicht nur von den einzelnen Lebensstationen des Künstlers, seinem Kampf um seine Klavierleidenschaft, eigenwilligen Interpretationen, Freiheit, Unabhängigkeit und Anerkennung, sondern gibt dem Pianisten und Menschen Igor Levit ausreichend Raum, selbst von seinem Werdegang, Stolpersteinen und Herausforderungen, zu berichten. „Ich trete einfach gerne auf. Ich hatte Spaß daran, mir Konzepte auszudenken und zu zeigen, was gerade da ist. Und ich habe mir immer besonders ausgefeilte Sachen ausgedacht.“ Es geht ums Scheitern und Aufstehen, um Ratgeber, Lehrer, Freunde, die Liebe zu Solo-Abenden und musikalische Idole wie Eminem, Ferruccio Busoni und Jazz-Pianist Thelonious Monk. „Ich war als Pianist extrem unfrei. Ich habe gedacht, ich könnte keine schnellen Stücke spielen, weil mir jemand gesagt hat, ich hätte nicht die Hände dafür. Und natürlich habe ich auch das geglaubt – und die Stücke, die ich trotzdem probiert habe, gingen schief, aus technischen Gründen und aus psychologischen.“ Selbstzweifel begleiten Igor Levit, und das trotz Erfolge und Auszeichnungen. Er ist ein facettenreicher, engagierter und politischer Mensch, der für die Demokratie einsteht und seine Stimme gegen Rassismus und Antisemitismus erhebt. Er durchläuft einen stetigen Lernprozess, findet seinen eigenen Weg mit besonderen Menschen an seiner Seite, die ihn unterstützen. Seine Hauskonzerte auf Twitter geben nicht nur ihm Halt sondern auch den Menschen, die ihm zu hören. Musik baut Brücken, auch in Krisenzeiten.
Das Cover zeigt den Menschen Igor Levit und stimmt auf eine ungewöhnliche Biografie ein. Dialoge, Gedanken und Einsichten zeigen Veränderungen auf. Mit seinen Erfahrungen und verschiedenen Wegbegleitern wächst das Selbstbewusstsein. „Hauskonzert“ weckt die Neugierde auf Igor Levits Musik und weitere Entwicklung als Pianist. Es schürt die Sehnsucht nach Kunst und Konzerten und kreativer Vielfalt. „Spätestens mit Corona scheint nichts mehr gesetzt zu sein. Jetzt besteht die große Chance, Dinge anders zu machen, vielleicht auch die Initiative zu ergreifen. Also: Schablonen abschaffen. Traditionen hinterfragen. Eigene Formate finden. Noch mehr Menschen erreichen. Wie bisher.“
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Mehr als nur eine Musikerbiografie
Igor Levit, der erfolgreiche Pianist, ist ein extrovertierter Mensch, der sich engagiert. Er steht den Grünen nahe, spricht gegen Antisemitisus, gegen Ausgrenzung, unterstützt Fridays for Future.
Er äußert sich auch öffentlich, z.B. in …
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Mehr als nur eine Musikerbiografie
Igor Levit, der erfolgreiche Pianist, ist ein extrovertierter Mensch, der sich engagiert. Er steht den Grünen nahe, spricht gegen Antisemitisus, gegen Ausgrenzung, unterstützt Fridays for Future.
Er äußert sich auch öffentlich, z.B. in einer Talkshow.
Für manche Rechte ist er ein rotes Tuch, es gibt auch Morddrohungen.
Der Autor Florian Zinnecker nähert sich dem Thema vorsichtig. Man spürt die Schwierigkeit dem gerecht zu werden, aber mit der Zeit findet er seinen Schreibfluß.
Eigentlich ist Hauskonzert mehr e als klassische Biografie, obwohl natürlich die Stationen seiner Karriere, die auch nicht ohne Schwierigkeiten war, geschildert wird. Zum Teil ist es auch ein politisches Sachbuch.
Dieses Buch wird Igor Levit weitere Aufmerksamkeit bescheren, die er auch verdient und es lohnt sich auch, seine Musik zu hören.
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Um sich für Igor Levit zu interessieren, muss man kein Fan von Klaviermusik sein. Das Buch gibt nicht nur Einblicke in seine Persönlichkeit, sondern auch in unsere Gesellschaft, in der es Menschen gibt, die andere wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft angreifen und bedrohen. Levit …
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Um sich für Igor Levit zu interessieren, muss man kein Fan von Klaviermusik sein. Das Buch gibt nicht nur Einblicke in seine Persönlichkeit, sondern auch in unsere Gesellschaft, in der es Menschen gibt, die andere wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft angreifen und bedrohen. Levit musste sogar erleben, dass sich ein bekannter deutscher Musikkritiker mit antisemitischen Zwischentönen über die Art des Pianisten, Beethoven zu spielen, äußerte und sich dabei eines im Nationalsozialismus verbreiteten Narrativs bediente, wonach jüdische Künstler außerhalb der deutschen geschichtlichen Gemeinsamkeit aufgewachsen und deshalb nicht zu einer eigenen Schöpfung in der Lage sind, sondern die wahre Kunst nur nachahmen. Diese Äußerung stammt aus einem Aufsatz von Richard Wagner aus dem Jahr 1850. Levit wird (glücklicherweise) nicht müde, gegen diese Entwicklung Stellung zu beziehen. Leseempfehlung!
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