Tiere haben die Sängerin Judith Holofernes schon immer fasziniert: Grandiosere Komiker gibt es für sie nicht. Deren Ernsthaftigkeit, Grazie und Witz beschreibt sie nun auch in Gedichten. Mal albern, mal voll poetischem Überschwang, leichthändig und kratzbürstig-komisch erzählt Holofernes dabei mindestens genauso viel über Menschen.Neben ihrem Solodebüt »Ein leichtes Schwert« überraschte Judith Holofernes ihre Fans 2014 mit ersten Tiergedichten auf ihrem Blog. Das hat eine bestechende innere Logik - schließlich versteckte sie schon in ihren Songtexten ständig Tiergedichte. Und sie weiß, wovon sie spricht: Immerhin wuchs sie mit bis zu sieben Tieren auf. Lemur, Faultier, Tuberkelhokko und Labradoodle - alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, wird nun von ihr angedichtet. Die zunächst auf ihrem Blog erschienenen Gedichte und zahlreiche neue Texte werden nun in ein außergewöhnliches Buch ausgewildert, kongenial illustriert mit den ebenso schönen wie absurden Collagen der Künstlerin Vanessa Karré.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Burkhard Müller fürchtet, dass von der tollen Vortragskünstlerin Judith Holofernes in einem Band mit Gedichten nicht viel übrig bleibt. Und so ist es auch, leider, leider, meint der Rezensent. Allerdings liegt das nicht nur an der mangelnden physischen Präsenz der Autorin, sondern auch an der langweiligen zooartigen Ordentlichkeit der Komposition und einem zu Schlimmerem als zu Kalauern neigenden Ton der Texte. Für Müller ist das Verrat am Tier und an der eigentlich anarchischen Idee, einen Gedichtband über Tiere zu machen. Zum Glück gibt es ein paar Illustrationen, die dem Rezensenten Freude machen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Einfallsreich oder ballaballa? Ein bisschen was von beidem und schön verspielt auf jeden Fall... Da treffen Fantasie-Tierwelt-Collagen auf einfache Bleistift-Vogel-Skizzen, comichafte Nagetiere auf surreales Federvieh, naive Elefanten-Zeichnung auf ausgefeilte Unterwasserwelt-Komposition.«Simone Höhn, Stuttgarter Zeitung, 9.1.2016»Ein großartiger Quatsch.«Wolfgang Höbel, Literatur Spiegel, November 2015»Tierisch gut.«Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 4.11.2015