Mittlerweile seit 16 Jahren regieren Otori Takeo und seine Frau Kaede die sogenannten drei Länder im mittelalterlichen Japan, ihre Gerechtigkeit und Uneigennützigkeit haben diesem Gebiet viel Reichtum und Zufriedenheit beschert. Doch der Frieden währt nicht mehr lange: Takeo findet heraus, dass sein
Schwager und Vasall Arai Zenko ein Komplott gegen ihn angezettelt hat, um ihn zu stürzen und die…mehrMittlerweile seit 16 Jahren regieren Otori Takeo und seine Frau Kaede die sogenannten drei Länder im mittelalterlichen Japan, ihre Gerechtigkeit und Uneigennützigkeit haben diesem Gebiet viel Reichtum und Zufriedenheit beschert. Doch der Frieden währt nicht mehr lange: Takeo findet heraus, dass sein Schwager und Vasall Arai Zenko ein Komplott gegen ihn angezettelt hat, um ihn zu stürzen und die Macht an sich zu reißen. Zum einen hat sich der Vasall mit der Kikutafamilie verbündet, die magische Fähigkeiten besitzt und der Takeo schon lange ein Dorn im Auge ist. Außerdem hat Zenko den „göttlichen Kaiser“ im fernen Miyako, der sich bisher aus den politischen Belangen der 3 Länder herausgehalten hat, dazu überredet, Takeo zu einem Rücktritt aufzufordern, da dessen Herrschaft nicht von „seiner Göttlichkeit“ gesegnet sei. Seit kurzem besitzt der Kaiser obendrein mit dem General Saga Hideki und dessen riesiger Armee eine neue rechte Hand, die ihn zu einer fast unbesiegbaren Gefahr für den jetzigen Herrscher der 3 Länder heranwachsen lässt. Doch Takeo wirft nicht einfach das Handtuch, sondern reist mit seiner Tochter Shigeko und seinen ergebensten Gefolgsleuten nach Miyako, um den Göttlichen zu einem entscheidenden Wettstreit um die Macht in den 3 Ländern herauszufordern…
„Der Ruf des Reihers“ glänzt durch knisternde Hochspannung und einzigartig konstruierte , vielschichtige Charaktere. Das schöne Gesamtbild trübt allerdings der anfangs undurchdringliche Personendschungel, der erst im Laufe der Zeit übersichtlicher und verständlicher wird. Insbesondere am Anfang hat der Leser Schwierigkeiten, sich überhaupt in die Handlung hineinzuversetzen. Dafür gelingt es Lian Hearn im Rest des Romans auf meisterhafte Weise, der Welt des mittelalterlichen Japans wieder Leben einzuhauchen. Dabei hält sich die Autorin jedoch an alles andere als die historischen Fakten, vielmehr wirkt das Buch aufgrund der vielen Zaubererfamilien und eingesetzten magischen Fähigkeiten eher wie ein Werk aus dem Gebiet der Phantasy. Im Gegensatz zu den meisten anderen Romanen dieses Genre wirkt „Der Ruf des Reihers" jedoch nicht wie einschlägig oder schon mal dagewesen, sondern ist vielmehr komplett neuartig und jedes Kapitel sprudelt als frische Fontäne der Kreativität.
Ein feuerwerksartiger Abschluss der Reihe vom „Clan der Otori“, wenn man vielleicht vom Anfang absieht. Ansonsten aber in vielerlei Hinsicht einzigartig!