Lydia Frost, die ihrer Ziehmutter Madame Yue und deren Organisation den "Dragons" gerade erst den Rücken gekehrt hat, hat eine Agentur für Verlorenes und Vermißtes eröffnet, doch das Geschäft läuft nicht gut und offene Rechnungen stapeln sich. Das ein lukrativer Auftrag ausgerechnet von Madam Yue
kommt, gefällt ihr gar nicht, sie soll ein wertvolles Buch zurück stehlen, dass Madame Yue entwendet…mehrLydia Frost, die ihrer Ziehmutter Madame Yue und deren Organisation den "Dragons" gerade erst den Rücken gekehrt hat, hat eine Agentur für Verlorenes und Vermißtes eröffnet, doch das Geschäft läuft nicht gut und offene Rechnungen stapeln sich. Das ein lukrativer Auftrag ausgerechnet von Madam Yue kommt, gefällt ihr gar nicht, sie soll ein wertvolles Buch zurück stehlen, dass Madame Yue entwendet wurde. Und plötzlich erhält sie einen weiteren Auftrag, Cecilia Payne vermißt ihren Mann Jackson schon seit Wochen und nun soll Lydia in ausfindig machen.
"Die Schlüsselmacherin" ist der Auftakt einer Steampunk Reihe um das dynamische Ermittlerduo Lydia Frost und Jackson Payne, dessen wirklich wunderschönes Cover meine Aufmerksamkeit weckte.
Die Autorin Luzia Pfyl hat einen angenehmen Schreibstil der sich flüssig lesen läßt und der Einstieg in die Serie ist auch durchaus rasant und spannend geschrieben, leider gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte! Zunächst wird man recht unbedarft in die fiktive viktorianische Zeit geworfen, hier muß man sich einiges selbst zusammen reimen, denn man erfährt nur wenig über ihren Weltentwurf. Auch bei den beiden Hauptfiguren ist es ähnlich, man erfährt zwar ein wenig über ihre Vergangenheit, aber so gut wie gar nichts über ihr Aussehen, sowas finde ich immer schade, da man sich nun so gar kein Bild von den Figuren machen kann. Beide haben so ihre Geheimnisse und eine bewegte Vergangenheit, die aber auch weitestgehen im Dunkeln bleiben und dem Leser nur in winzigen Dosen zugeteilt werden. Auch die Hintergründe für Lydias Auftrag sind ein wenig nebulös. Madame Yue ist die Anführerin der gefürchteten Mafia Organisation "Dragons" wie konnte es da gelingen, ihr den wertvollen Folianten überhaupt zu stehlen? Was passierte im Haus von Mr. Bingham? Offensichtlich wurde Lydia da ja in eine Falle gelockt, doch wieso und warum? Zu diesen Fragen gibt es keine logische Erklärung, ebensowenig erfährt man, was Payne's Auftraggeber mit dem Buch wollten und wer der ominöse Russe ist, der mehrfach erwähnt wird und vor allem, wer wollte Payne da so hartnäckig ans Leder? Alles Fragen, die den Leser ein wenig verwirrt zurück lassen und ein wenig für Enttäuschung sorgen.
Der eigentliche Krimifall ist durchaus spannend und gut erzählt, aber wenn man die Kürze der Seitenzahlen bedenkt, hat die Autorin einfach zu viel hineingepackt und so bleibt am Ende auch vieles auf der Strecke. Sicher werden einige offenen Fragen in den weiteren Teilen geklärt, das ist eben bei Serials so, aber insgesamt fehlt mir hier noch die richtige Ausgewogenheit! Bei beiden Krimifällen wird vieles überhaupt nicht geklärt, auch ist der gesamte Weltentwurf etwas nebulös und bleibt der Vorstellung des Lesers überlassen und auch die Charaktere kommen ein wenig kurz. Hier gibt es doch noch einiges Potenzial nach oben.
FaziT: ein flott geschriebener Serienauftakt, der aber doch einige Defizite aufweist. Das sympathische Ermittlerduo hat durchaus Potenzial für Weiterentwicklungen, aber für vieles fehlt eine Erklärung, zudem wird man sehr unbedarft mit der fiktiven Welt konfrontiert und insgesamt hätten dem Buch einige Seiten und einige Hintergrundinformationen mehr auf jeden Fall gut getan. Spannend war die Geschichte aber allemal und das etwas offene Ende weckt natürlich die Neugier auf die nächsten Teile.