"Wir haben kein Wort für das Gegenteil von Einsamkeit, aber wenn es eins gäbe, könnt ich sagen, genau das will ich im Leben." Marina Keegan
Es ist sehr bewegend, wenn man schon vor dem Lesen eines Buches ganz genau weiß, dass die Autorin im Alter von 22 Jahren verstorben ist und dieses
vielleicht ihr letztes Werk ist, welches Anklang bei seiner Leserschaft finden wird. Mir haben die kurzen,…mehr"Wir haben kein Wort für das Gegenteil von Einsamkeit, aber wenn es eins gäbe, könnt ich sagen, genau das will ich im Leben." Marina Keegan
Es ist sehr bewegend, wenn man schon vor dem Lesen eines Buches ganz genau weiß, dass die Autorin im Alter von 22 Jahren verstorben ist und dieses vielleicht ihr letztes Werk ist, welches Anklang bei seiner Leserschaft finden wird. Mir haben die kurzen, knackigen ausgewählten Storys sehr gefallen, da sie meist voll von Botschaften ist und aufzeigt, was Marina Keegan beschäftigt hat, während ihres doch recht kurzen Lebens. Die Texte sind zwar kurz gehalten, haben mitunter aber mehr Aussage wie ein ganzes Buch. Was ich mir allerdings nicht erklären kann, ist der deutsche Titel "Das Gegenteil von Einsamkeit", welches ich doch wenig ansprechend finde. "Short Stories" im Original hat einen viel angenehmeren Klang.
Die Stories, Essays der Autorin werden schnell lebendig und wirken oftmals nach. Es geht um das Leben, welches mitunter amüsant, manchmal aber auch todernst sein kann. In einer bildlichen, leidenschaftlichen Sprache schafft Marina Keegan es mich mitzunehmen in ihre Gedanken. Auch wenn sie aufgrund ihres Alters wenig Erfahrungen in Kriegen gemacht haben kann, erzählt sie lebendig, anschaulich und nicht einen Moment kommen Zweifel darüber, dass es sich hierbei eher um Fiktion handeln muss. Die Stories sind super ausgewählt und geben preis, welch großes Potential wir hier vor uns haben. Manchmal kam es mir vor, als hätte sich die Autorin schon vor ihrem Tod mit dem Tod sehr auseinandergesetzt.
"Willst du schon gehen? Nein, ich wünsche mir viel Zeit, um mich in alles zu verlieben... Und ich weine, weil alles so schön ist und so kurz."
(Auszug aus der Story 'Vergangenes')
Manchmal schaffen Menschen es Zeichen zu setzen und eines davon liegt vor mir. "Das Gegenteil von Einsamkeit" zeigt eine junge Frau, die die Begabung besaß, ihre Gedanken, Empfindungen und Träume in Worte zu kleiden. Als Leser ist mir schmerzhaft bewusst geworden, wie schnell ein Leben völlig unerwartet beendet sein kann und ich frage mich, welche Zeichen habe ich gesetzt?
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an "Das Gegenteil von Einsamkeit", obwohl ich gestehen muss, das ich aufgrund des Covers und des Klappentextes dem Buch wenig Beachtung geschenkt hätte. Da es nun aber einmal den Weg in mein Buchregal gefunden hat, weckte es meine Neugier und eigentlich wollte ich nur kurz reinschnuppern ☺ Normalerweise gefallen mir Bücher nicht, die groß in den Himmel gelobt werden, aber hier kann ich sagen, dass es sich lohnt die kurzen und knackigen Stories / Essays zu lesen, denn sie wirken unheimlich lebendig und haben zwischendurch die Wirkung zum Nachdenken anzuregen über das was man sich insgeheim ersehnt oder am besten fallen lässt. Keine Story gleicht der anderen, daher empfand ich das Lesen als äußerst angenehm. Ein außergewöhnlich anderes Buch, was definitiv aus der breiten Masse herausstechen könnte.