Navid Kermani
Gebundenes Buch
Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen
Fragen nach Gott
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Bestsellerautor und Friedenspreisträger Navid Kermani über Religion und den Sinn des Lebens - die Essenz seines Denkens und ein Aufruf zum Miteinander"Als er im Krankenhaus lag, sollte ich Opa versprechen, dich den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin." So beginnt ein Vater Abend für Abend seiner Tochter zu erzählen - nicht nur von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der Liebe und der Unendlichkeit um uns herum. Dieses sehr persönliche Buch ist nicht nur Verzauberung und...
Bestsellerautor und Friedenspreisträger Navid Kermani über Religion und den Sinn des Lebens - die Essenz seines Denkens und ein Aufruf zum Miteinander"Als er im Krankenhaus lag, sollte ich Opa versprechen, dich den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin." So beginnt ein Vater Abend für Abend seiner Tochter zu erzählen - nicht nur von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der Liebe und der Unendlichkeit um uns herum. Dieses sehr persönliche Buch ist nicht nur Verzauberung und literarisches Meisterstück, sondern ein wahrer Erkenntnisgewinn, gerade weil Navid Kermani auch ins Dunkle zu schreiben wagt und damit seiner, unserer Ratlosigkeit einen Ausdruck gibt. Und weil seine Sprache, seine Offenheit, sein Wissen aus zwei Kulturen einzigartig sind, so hell und so tief.
Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, lebt als freier Schriftsteller in Köln. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Preis, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Hölderlin-Preis und zuletzt 2024 mit dem Thomas Mann-Preis. Bei Hanser erschienen Dein Name (Roman, 2011), Über den Zufall (Edition Akzente, 2012), Große Liebe (Roman, 2014), Album (Das Buch der von Neil Young Getöteten / Vierzig Leben / Du sollst / Kurzmitteilung, 2014), Sozusagen Paris (Roman, 2016) und Das Alphabet bis S (Roman, 2023). Ayda, Bär und Hase (2017) war sein erstes Buch im Kinder- und Jugendbuchprogramm des Hanser Verlags. 2022 folgte Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen und 2025 Zu Hause ist es am schönsten, sagte die linke Hand und hielt sich an der Heizung fest mit Illustrationen von Mehrdad Zaeri.

©Julian Baummann/www.julianbaumann.com
Produktbeschreibung
- Verlag: Hanser
- Artikelnr. des Verlages: 545/27144
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 240
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Erscheinungstermin: 24. Januar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 217mm x 147mm x 24mm
- Gewicht: 407g
- ISBN-13: 9783446271449
- ISBN-10: 3446271449
- Artikelnr.: 62765591
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Kolbergerstraße 22
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Christoph Vormweg schätzt Navid Kermani als selbstkritischen Kulturvermittler. In dieser Rolle tritt der Autor laut Vormweg auch in seinem neuen Buch auf, das als Vater-Tochter-Dialog über den Islam im Vergleich mit den anderen Weltreligionen konzipiert ist, wie der Rezensent erläutert. Bereichernd ist das persönliche Zwiegespräch für Vormweg nicht zuletzt aufgrund von Kermanis Offenheit in Bezug auf seine eigenen religiösen Positionen, die er im Austausch mit der Tochter, aber auch mit Theologen, Philosophen und anderen Schriftstellern hinterfragt. Überdies trägt Kermanis Humor dazu bei, die Lektüre zu bereichern, meint Vormweg.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wie wenn du einen Apfel riechst
Navid Kermani hat ein Buch über die allabendlichen Gespräche mit seiner Tochter über Gott geschrieben.
Wie spricht man über etwas, das sich der Sprache entzieht? Navid Kermani hat jetzt ein Buch darüber geschrieben, was Gott für ihn als gläubigen Muslim bedeutet, und nichts wiederholt er darin öfter, als dass sich Gott gar nicht in Worte fassen lasse. Die meisten Bücher, die mit Religion zu tun haben, versuchen aus diesem Widerspruch herauszukommen, indem sie sich mit anderen Büchern beschäftigen, also mit Ideen, Gebräuchen, Werten, historischen Entwicklungen. Das wollte Kermani nicht. Für ihn wäre das so, schreibt er gleich zu Beginn, als würde man die Kleidung eines Menschen
Navid Kermani hat ein Buch über die allabendlichen Gespräche mit seiner Tochter über Gott geschrieben.
Wie spricht man über etwas, das sich der Sprache entzieht? Navid Kermani hat jetzt ein Buch darüber geschrieben, was Gott für ihn als gläubigen Muslim bedeutet, und nichts wiederholt er darin öfter, als dass sich Gott gar nicht in Worte fassen lasse. Die meisten Bücher, die mit Religion zu tun haben, versuchen aus diesem Widerspruch herauszukommen, indem sie sich mit anderen Büchern beschäftigen, also mit Ideen, Gebräuchen, Werten, historischen Entwicklungen. Das wollte Kermani nicht. Für ihn wäre das so, schreibt er gleich zu Beginn, als würde man die Kleidung eines Menschen
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beschreiben, nicht aber den Menschen selbst.
Stattdessen ist sein Buch als Gespräch mit der zwölfjährigen Tochter angelegt, um ein Versprechen zu erfüllen, das er seinem Vater kurz vor dessen Tod gegeben hatte: die Enkelin "den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin, den Islam, den auch er als Kind in Isfahan erlebt hatte, den Islam unserer Vorfahren". Während die Tochter in der Schule ist, schreibt ihr Schriftsteller-Vater nun also jeden Tag nieder, was er ihr abends von seinem Glauben erzählen will, und am nächsten Tag nimmt er ihre zahlreichen Einwendungen auf, wenn er zu einem neuen Kapitel übergeht. Das ist nicht nur ein erzählerischer Kniff, um das strenge Thema zugänglicher zu machen. Diese Form gehört unmittelbar zum Inhalt, so wie Kermani ihn versteht, zum Paradox eines Redens über etwas Unsagbares.
Streng genommen, sagt Kermani seiner Tochter, glaubte Opa gar nicht an Gott. "Er sah Gott, er begriff Gott, also wirklich, wie du etwas mit den Händen ergreifst, er roch Gott, so wie du einen Apfel siehst, begreifst, riechst." Wie soll man eine solche Erfahrung anders weitergeben können als innerhalb der Familie, die Opa kennt mit allen seinen Eigenheiten? Kermani schafft es in diesem Buch, dass wir Leser Teil dieser Familie werden und Opa kennenlernen, noch bevor wir mit dem vertraut werden, was er gesehen hat.
Solch ein jahrhundertealte Überlieferungen fortsetzendes Gespräch zwischen den Generationen über gemeinsame menschliche Erfahrungen ist nun allerdings keineswegs allgemein üblich; längst sind eher Gespräche über abstrakte Prinzipien, über Regeln und Werte, an seine Stelle getreten. Doch in der Familie Navid Kermanis, dessen Eltern 1959 aus dem Iran nach Deutschland kamen, scheint diese Art Tradierung wenigstens als Erinnerung, als Möglichkeit präsent geblieben zu sein. Das Besondere seines Buchs ist nun, dass die familiäre Überlieferung da zusammengeht mit der Vertrautheit mit anderen Überlieferungen, die er als deutscher Bürger besitzt, und überhaupt mit allen möglichen Kenntnissen und Skrupeln, die ein Zeitgenosse nur haben kann.
So kommt er zu dem erst einmal verblüffenden Schluss: "Ja, ich bin Muslim, weil ich in einem muslimischen Haus geboren bin. Aber ich wurde Muslim, weil Gott auch in jedem anderen Haus zu finden ist." Er singt ein Loblied auf die Verschiedenheit der einzelnen Traditionen (ein "Resultat von Schwarmintelligenz", die die göttliche Wahrheit in den menschlichen Alltag einbettet) und hält zugleich fest, dass die ihnen zugrunde liegende Erfahrung erstaunlich ähnlich ist. Es ist das Staunen der Mystiker und Dichter aller Religionen, die sich bei allem, was ihnen im Leben begegnete, "von Unendlichkeit umgeben" sahen.
Dem entspricht auch der etwas rätselhafte Titel des Buchs. Er stammt aus einer Begebenheit im elften Jahrhundert, als der berühmte islamische Mystiker Scheich Abu Said nach Tus kam und der Platzanweiser angesichts der übervollen Moschee rief: "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen." Daraufhin soll der Scheich sofort wieder abgereist sein, mit der Erklärung: "Alles, was ich sagen wollte und sämtliche Propheten gesagt haben, hat der Platzanweiser bereits gesagt." Kermani seinerseits bezeichnet als bestmögliche Wirkung seines Buchs, dass christliche, jüdische oder buddhistische Leser sich auf ihre eigene Tradition besinnen, in der sie den Kern dessen, was er darstellt und mit zahlreichen Zitaten aus dem Koran unterlegt, wiederfinden könnten.
Mit Schwärmerei oder Beliebigkeit ist das nicht zu verwechseln. Das Buch ist selbst ein Beispiel für die Genauigkeit, Neugier und Geduld, die Kermani von Gläubigen erwartet. Es bleibt nicht bei der Poesie stehen, auch wenn Schönheit für diesen Autor ein ernst zu nehmendes Argument ist; den skeptischen Fragen, welche die Geschichte der Religionen und insbesondere der Islamismus aufwerfen, weicht es nicht aus. Aber er beharrt auch darauf, dass die heiligen Schriften ihrerseits die entscheidenden Fragen stellen würden.
Und die Tochter? Ihre Kritik und ihre Vorbehalte gegenüber dem poetischen Überschwang des Vaters bekommt man nur indirekt mit. Am Ende heißt es, sie sei nicht überzeugt: "Wer oder was Gott überhaupt ist", habe sie immer noch nicht verstanden. Dem Vater bleibt nur, auf ihre eigenen Erfahrungen zu hoffen. Nicht weniger als seine Erklärungen gehören die Zweifel der Tochter zu der Wirklichkeit, die dieses kluge, gedankenreiche und warmherzige Buch beschreibt. MARK SIEMONS.
Navid Kermani: "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott". Hanser, 240 Seiten, 22 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Stattdessen ist sein Buch als Gespräch mit der zwölfjährigen Tochter angelegt, um ein Versprechen zu erfüllen, das er seinem Vater kurz vor dessen Tod gegeben hatte: die Enkelin "den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin, den Islam, den auch er als Kind in Isfahan erlebt hatte, den Islam unserer Vorfahren". Während die Tochter in der Schule ist, schreibt ihr Schriftsteller-Vater nun also jeden Tag nieder, was er ihr abends von seinem Glauben erzählen will, und am nächsten Tag nimmt er ihre zahlreichen Einwendungen auf, wenn er zu einem neuen Kapitel übergeht. Das ist nicht nur ein erzählerischer Kniff, um das strenge Thema zugänglicher zu machen. Diese Form gehört unmittelbar zum Inhalt, so wie Kermani ihn versteht, zum Paradox eines Redens über etwas Unsagbares.
Streng genommen, sagt Kermani seiner Tochter, glaubte Opa gar nicht an Gott. "Er sah Gott, er begriff Gott, also wirklich, wie du etwas mit den Händen ergreifst, er roch Gott, so wie du einen Apfel siehst, begreifst, riechst." Wie soll man eine solche Erfahrung anders weitergeben können als innerhalb der Familie, die Opa kennt mit allen seinen Eigenheiten? Kermani schafft es in diesem Buch, dass wir Leser Teil dieser Familie werden und Opa kennenlernen, noch bevor wir mit dem vertraut werden, was er gesehen hat.
Solch ein jahrhundertealte Überlieferungen fortsetzendes Gespräch zwischen den Generationen über gemeinsame menschliche Erfahrungen ist nun allerdings keineswegs allgemein üblich; längst sind eher Gespräche über abstrakte Prinzipien, über Regeln und Werte, an seine Stelle getreten. Doch in der Familie Navid Kermanis, dessen Eltern 1959 aus dem Iran nach Deutschland kamen, scheint diese Art Tradierung wenigstens als Erinnerung, als Möglichkeit präsent geblieben zu sein. Das Besondere seines Buchs ist nun, dass die familiäre Überlieferung da zusammengeht mit der Vertrautheit mit anderen Überlieferungen, die er als deutscher Bürger besitzt, und überhaupt mit allen möglichen Kenntnissen und Skrupeln, die ein Zeitgenosse nur haben kann.
So kommt er zu dem erst einmal verblüffenden Schluss: "Ja, ich bin Muslim, weil ich in einem muslimischen Haus geboren bin. Aber ich wurde Muslim, weil Gott auch in jedem anderen Haus zu finden ist." Er singt ein Loblied auf die Verschiedenheit der einzelnen Traditionen (ein "Resultat von Schwarmintelligenz", die die göttliche Wahrheit in den menschlichen Alltag einbettet) und hält zugleich fest, dass die ihnen zugrunde liegende Erfahrung erstaunlich ähnlich ist. Es ist das Staunen der Mystiker und Dichter aller Religionen, die sich bei allem, was ihnen im Leben begegnete, "von Unendlichkeit umgeben" sahen.
Dem entspricht auch der etwas rätselhafte Titel des Buchs. Er stammt aus einer Begebenheit im elften Jahrhundert, als der berühmte islamische Mystiker Scheich Abu Said nach Tus kam und der Platzanweiser angesichts der übervollen Moschee rief: "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen." Daraufhin soll der Scheich sofort wieder abgereist sein, mit der Erklärung: "Alles, was ich sagen wollte und sämtliche Propheten gesagt haben, hat der Platzanweiser bereits gesagt." Kermani seinerseits bezeichnet als bestmögliche Wirkung seines Buchs, dass christliche, jüdische oder buddhistische Leser sich auf ihre eigene Tradition besinnen, in der sie den Kern dessen, was er darstellt und mit zahlreichen Zitaten aus dem Koran unterlegt, wiederfinden könnten.
Mit Schwärmerei oder Beliebigkeit ist das nicht zu verwechseln. Das Buch ist selbst ein Beispiel für die Genauigkeit, Neugier und Geduld, die Kermani von Gläubigen erwartet. Es bleibt nicht bei der Poesie stehen, auch wenn Schönheit für diesen Autor ein ernst zu nehmendes Argument ist; den skeptischen Fragen, welche die Geschichte der Religionen und insbesondere der Islamismus aufwerfen, weicht es nicht aus. Aber er beharrt auch darauf, dass die heiligen Schriften ihrerseits die entscheidenden Fragen stellen würden.
Und die Tochter? Ihre Kritik und ihre Vorbehalte gegenüber dem poetischen Überschwang des Vaters bekommt man nur indirekt mit. Am Ende heißt es, sie sei nicht überzeugt: "Wer oder was Gott überhaupt ist", habe sie immer noch nicht verstanden. Dem Vater bleibt nur, auf ihre eigenen Erfahrungen zu hoffen. Nicht weniger als seine Erklärungen gehören die Zweifel der Tochter zu der Wirklichkeit, die dieses kluge, gedankenreiche und warmherzige Buch beschreibt. MARK SIEMONS.
Navid Kermani: "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott". Hanser, 240 Seiten, 22 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Navid Kermanis neues Buch über Religion wird auch Agnostikern gefallen. Er ist ein sympathischer Autor und begnadeter Feuilletonist. ... Kermani schlägt keine ziellosen Ausflüge in die Metaphysik vor, sondern eine praktische Aussöhnung mit dem Geschenk des Lebens ... . Weil Geschichte und gegenwärtige Ausformungen der Religionen ... nach wie vor 'große gesellschaftliche Relevanz haben'... . Mit Kermani macht es Spaß, sie zu deuten." Sabine Kebir, Der Freitag. Die Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur, 2.6.2022 "Stimmig und herzerwärmend, wie Kermani eine so weit gefasste und unterschiedliche Gottesvorstellungen verbindende Religiosität vorstellt, dass selbst Agnostiker Platz in diesem offenen und menschenfreundlichen Denkgebäude
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finden könnten. Natürlich weiß der Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, dass er eine Utopie skizziert. Dennoch vertritt er sie mit Verve und Hoffnung. ... Kermani wirbt für einen gründlichen Blick auf das, was er für wesentlich hält, dazu gehört auch Wissen über Religionen. Davon gibt es eine ganze Menge in Kermanis Buch." Barbara Dobrick, SWR2 "Lesenswert", 28.4.2022 "Poetisch und suchend, zweifelnd und wissend." Adam Soboczynski, Die Zeit Online, 16.03.2022 "Kermanis Originalität steckt schon in seiner anschaulich leichten, schon für Jugendliche meist gut zugänglichen Sprache, die auch viel Selbstironie enthält und das gelegentliche Eingeständnis vom eigenen "Papperlapapp". Kermani überrascht zudem mit seinem Einfallsreichtum im Detail." Der Tagesspiegel, 03.03.2022 "Es sind die langen nachhallenden Geschichten, die das Gespräch Navid Kermanis mit seiner Tochter über die Frage nach Gott auch für Atheisten wie mich zu einer anregenden Lektüre machen." Denis Scheck, ARD "Druckfrisch", 27.02.2022 "Der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor ... stellt persönliche und existentielle Fragen zum Glauben, zum menschlichen Miteinander und zum Sinn des Lebens. Ein literarisches Meisterstück mit hohem Erkenntnisgewinn." Claudia Christophersen, NDR Kultur, 04.03.2022 "Wie ein langer ruhiger Fluss, ... sehr sympathisch. ... . Kermani versucht nicht Lehren zu vermitteln, die in Stein gemeißelt sind, sondern entwickelt ein sehr vielfältiges Bild." Stephanie Jentgens, Deutschlandfunk "Büchermarkt". Die besten 7 im Februar, 05.02.2022 "Navid Kermani hat ein sehr persönliches Buch geschrieben. ... Er findet einen poetischen Ton, der sein jugendliches Gegenüber ernst nimmt, ohne es belehren zu wollen." Hilka Sinning, WDR Kulturmagazin "Westart", 05.02.2022 "Es zeigt sich: Staunen führt zu einer Demut dem Wunder Leben gegenüber - was daraus folgt ist individuell. ... Dabei will Kermani weder belehren noch missionieren. Stattdessen stellt er existentielle Fragen in den Raum, auf die es weder eindeutige Antworten gibt, noch geben kann." Olivia Röllin, SRF Kultur "Sternstunde Religion", 06.02.2022 "Kermani hat den Vorteil, in zwei Kulturen zuhause zu sein ... Hier wurde gezeigt, dass Wissenschaft und Glauben heute immer noch gut zusammengehen können ... . Kermani hat das auf so schöne Sätze gebracht, die im Kopf bleiben ... . Das ist doch vielleicht ein Definitionsangebot mit Konsenstendenz, also der Versuch, auch den Lebensgenuss in die Religion zu integrieren." Mario Scalla, HR 2 Kultur "Am Morgen", 07.02.2022 "Kermani besitzt die seltene Gabe, die literarischen Grenzen zu verschieben und auch das Komplizierte ruhig mal ein bisschen einfacher zu erzählen. Für mich knüpft er damit ... an die Ursprünge der Literatur überhaupt an ... . Es ist ein Buch wirklich für alle; für alle, die wissen wollen, wer sie eigentlich sind, wie sie ihr Leben gestalten können, wie sie die Unendlichkeit des Universums überhaupt verstehen ... . 'Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen' - ich glaube, besser kann man nicht sagen, was alle Religionen ausmacht." Frank Dietschreit, rbb Kultur "Der Tag", 03.02.2022 "Was für ein Buch! ... 240 Seiten, die so stark sind wie die Aufmachung und der Titel... Das ist ein sehr persönliches Buch, so persönlich, dass ich jetzt etwas tue, was man als Redakteur im Radio eigentlich nicht tut, ich räume ein, dass mir beim Lesen Ihres Buchs ab und an ein paar Tränen über die Wange gerollt sind... Es ist ein sehr dialogisches Buch... ich fühle mich ernstgenommen auch als Erwachsener." Andreas Main, Deutschlandfunk "Tag für Tag", 04.02.2022 "Kermanis Text ist lustvoll, gespickt mit einer Prise Selbstironie. Da lodert die Liebe zur Poesie, zur Reimform der Suren. Es geht dem Bestsellerautor um Denkanstöße, um Grenzen und Gemeinsamkeiten, und damit um nichts Geringeres als die Auseinandersetzung mit uns selbst, unserem Sein, dem Ursprung der Welt." Andrea Schwyzer, NDR Kultur Sendung "Freitagsforum", 28.01.2022 "Das Besondere seines Buchs ist, dass die familiäre Überlieferung zusammengeht mit der Vertrautheit mit anderen Überlieferungen, die Navid Kermani als deutscher Bürger besitzt, und überhaupt mit allen möglichen Kenntnissen und Skrupeln, die ein Zeitgenosse nur haben kann... Das Buch ist selbst ein Beispiel für die Genauigkeit, Neugier und Geduld, die Kermani von Gläubigen erwartet. Es bleibt nicht bei der Poesie stehen, auch wenn Schönheit für diesen Autor ein ernst zu nehmendes Argument ist; den skeptischen Fragen, welche die Geschichte der Religionen und insbesondere der Islamismus aufwerfen, weicht es nicht aus... Nicht weniger als seine Erklärungen gehören die Zweifel der Tochter zu der Wirklichkeit, die dieses kluge, gedankenreiche und warmherzige Buch beschreibt." Mark Siemons, 30.01.2022, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung "Mit größter erzählerischer Leichtigkeit kommt Kermani von Koransuren über Quantenphysik zu Platon. Und man wünscht sich sofort ein Kaminfeuer und ganz viel Zeit, all den Gedanken nachzuhängen, die der Autor in einem weckt." Stern, 27.01.2022 "Der Leser wird nicht taktlos in eine gefühlige Religionsgestimmtheit hineingezogen, sondern darf mit der klugen Tochter skeptisch bleiben. ... Kermani beschwört mit betörender Beredsamkeit die existenziellen Grenzerfahrungen von Geburt, Liebe und Tod. ... Sein Buch ist so einladend wie der Titel." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 25.01.2022
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Dieses Buch finde ich so interessant, dass ich bereits zweimal gelesen und auch als Hörbuch gehört habe.
Ein Vater, Ich-Erzähler dieses Buches, erzählt jeden Abend seiner Tochter vom Islam, aber auch allgemein von Glauben, Spiritualität, Gott, dem Tod, der Unendlichkeit …
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Dieses Buch finde ich so interessant, dass ich bereits zweimal gelesen und auch als Hörbuch gehört habe.
Ein Vater, Ich-Erzähler dieses Buches, erzählt jeden Abend seiner Tochter vom Islam, aber auch allgemein von Glauben, Spiritualität, Gott, dem Tod, der Unendlichkeit usw. Er klammert dabei nichts aus und seine Gedanken zu diesen Themen finde ich wirklich sehr spannend und auch berührend.
Besonders gut gefällt mir, dass er zwar hauptsächlich versucht, den Lesern und seiner Tochter den Islam näher zu bringen, dabei aber die anderen Religionen nicht ausblendet bzw. immer wieder deutlich macht, was uns alle eint, egal an welchen Gott wir glauben oder welche Religion wir ausüben.
Er macht schon mit seinem Titel klar, dass es völlig egal ist, an wen oder was wir glauben, sondern dass es einfach wichtig ist, aufeinander zuzugehen und einander einfach zu akzeptieren. Diese Botschaft gefällt mir sehr gut.
Ich mag den Schreibstil des Autors sehr. Er ist nicht irgendwie hochtrabend oder rein sachlich, sondern eher einfach gehalten, so dass es nicht schwer fällt, ihm zu folgen. Dazu passt gut, dass es schon ab 14 Jahre empfohlen ist. Durch seinen Stil hat man auch nie das Gefühl, ein zu theoretisches Sachbuch zu lesen.
Die Rahmenhandlung - also dass er alles eigentlich seiner Tochter erzählt - ist eher unwichtig. Sie hilft aber, um die richtige Basis für die Erzählweise des Autors zu schaffen.
Es ist ein Buch, dass mich abgeholt und mich zum Nachdenken angeregt hat. Und auch das Hörbuch dazu ist wirklich klasse und gut zu hören.
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Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Allein dieser Titel trägt schon so eine wichtige Botschaft in sich! Er sagt, man soll auf einander zugehen, auch wenn man vielleicht nicht die gleichen Überzeugungen teilt. Man solle lernen, andere zu akzeptieren, mit allem, …
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Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Allein dieser Titel trägt schon so eine wichtige Botschaft in sich! Er sagt, man soll auf einander zugehen, auch wenn man vielleicht nicht die gleichen Überzeugungen teilt. Man solle lernen, andere zu akzeptieren, mit allem, was sie ausmacht und woran sie glauben.
Ich muss gestehen, dass ich mich nicht richtig mit kirchlichem Glauben identifizieren kann. Ich bin, seit ich alt genug war, um das Ganze richtig zu verstehen, keine gläubige Person, das ist mir im Laufe der jugendlichen Jahre abhanden gekommen. Daher fand ich es umso spannender, herauszufinden, ob das Buch mich dennoch mitnehmen kann, ob ich dennoch einen Draht zu dem finde, das Navid Kermani dort zu erzählen hat.
Besonders der Anfang fiel mir schwer, muss ich gestehen. Ich fand zunächst keinen geeigneten Einstieg, um mich in der Erzählung zurechtzufinden, konnte die Beschreibungen nicht richtig greifen, dabei geht es ganz grundlegend los. Man wird nicht direkt ins kochende Wasser geworfen, sondern langsam aufgewärmt, damit man sich an die Temperatur gewöhnen kann. Nur bin ich anscheinend sehr wärmeempfindlich.
Die Art und Weise, wie der Autor sich schwierigen Themen nähert und dennoch nicht davor zurückschreckt, sie anzupacken, gefiel mir, auch wenn ich wie befürchtet nicht immer einen Bezug zu dem Erzählten hatte. Ich habe mir Mühe gegeben, mich in alles angemessen hineinzudenken, und auch wenn das nicht immer zu 100% geklappt hat, so empfand ich die Lektüre dennoch als Bereicherung. Der Stil des Geschriebenen war angenehm und nicht zu kompliziert, sodass man gut folgen kann, und gekrönt wird das Ganze von wichtigen und eindringlichen Messages des Autors, die auf mehr Verständnis und Miteinander abzielen.
Mein Fazit:
Stellenweise konnte ich mich in dem Erzählten nicht ganz wiederfinden und hatte leichte Startprobleme, doch im Großen und Ganzen empfand ich das Buch als lesenswert und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.
Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen.
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Vielen Dank an diesen besonderen Schriftsteller. Wie schon erwähnt ist es wahrlich ein literarisches Meisterstück und viel, viel Erkenntnisgewinn ist bei jedem Satz möglich. Nun lerne ich gerade Arabisch und werde in diesem Buch auch noch auf besondere Worte und Übersetzungen …
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Vielen Dank an diesen besonderen Schriftsteller. Wie schon erwähnt ist es wahrlich ein literarisches Meisterstück und viel, viel Erkenntnisgewinn ist bei jedem Satz möglich. Nun lerne ich gerade Arabisch und werde in diesem Buch auch noch auf besondere Worte und Übersetzungen aufmerksam gemacht. Wirklich ein Gewinn.
Immer weiter Denken und das Wort des Herrn öffnet sich.
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Einführung in die Theologie
Was wie ein Sachbuch klingt, wird dank der Kunst des Autors zu großen Literatur. Kermani erklärt seiner Tochter seine Religion mit sehr viel Witz. Er weist aber auf den Irrtum hin, dass die Theologie nur die Erklärung, nicht die Religion sei …
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Einführung in die Theologie
Was wie ein Sachbuch klingt, wird dank der Kunst des Autors zu großen Literatur. Kermani erklärt seiner Tochter seine Religion mit sehr viel Witz. Er weist aber auf den Irrtum hin, dass die Theologie nur die Erklärung, nicht die Religion sei (vgl.66).
Zunächst behandelt er unterschiedliche Gottesbilder, sei es die große Unendlichkeit im Weltall oder die kleine in der Quantenphysik, sei es sein Wirken in der Natur, bis hin zur Vorsicht mancher Sufis keine Ameise zu zertreten, sei es der Atem der uns lebendig macht. „ ‚Geist‘ oder ‚Atem‘ wäre[..] eine Umschreibung von Gott“ (19). In anderen Sprachen wird nämlich zwischen Geist und Atem nicht getrennt.
Kermani erklärt den Islam, der anstatt vom Bekenntnis lieber vom Zeugnis spricht und auf fünf Säulen beruht: die Einheit Gottes, das Prophetentum, die Vernunft, die Gerechtigkeit und dem Auferstehungsglauben. Glaube sei Dankbarkeit (192).
Er würzt seine Erklärungen mit zahlreichen Anekdoten, die titelgebende ist oft zitiert. Ich erinnere daher an den Rabbi, zu dem zwei streitende Männern zur Schlichtung kamen. Er gab beiden Männern recht. Da rief seine Ehefrau aus einem Nebenraum, er können nicht beiden recht geben. Nach langem Überlegen gab der Rabbi auch ihr recht (35).
Fundamentalismus lehnt der Kölner klar ab. Er zitiert einen Gelehrten, der Koran sei nur eine Schrift zwischen zwei Deckeln, erst die Menschen bringen ihn zum Sprechen (38).
Nach etwa 80 Seiten beginnt die inhaltliche Diskussion, vor allem im Vergleich zum Christentum. Der Mensch werde im Islam nicht als Ebenbild, sondern als Stellvertreter oder Nachfolger Gottes geschaffen. Gott nur als Barmherzigen zu sehen, verengt das Gottesbild, wenngleich religiöse Opfer kritisch zu sehen sind.
Sein Christentum ist aus Kölner Sicht katholisch. So bezeichnet er das Christentum als Religion der Bilder, vergisst also die Calvinisten, und bezeichnet den Islam sinngemäß als Religion des Wortes. Kermani schreibt, dass er vom Theologen Graf beraten wurde, aber die christliche Erbsünde (172) hätte ich ihm besser erklären können. Sie ist eher eine Erblast als eine Sünde.
Er spricht sich gegen eine Änderung der Texte in eine geschlechtergerechte Sprache aus (167), vor allem, weil man nicht wisse, was man in Zukunft alles ändern müsse, wenn man einmal damit anfinge. Und er lobt Goethe für seine Marienbader Elegie und seinen Diwan für sein Islamverständnis und interpretiert seine „Talismane“.
Der Autor wundert sich, dass wir von Kalifin sprechen müsste, weil das Wort im Arbabischen seltsamerweise weiblich ist. Die Mystekerin Rabia wird zitiert: „Ich will die Hölle löschen und das Paradies verbrennen, damit Gott nur noch für seine ewige Schönheit geliebt wird.“ (207) und ich schließe mit Carl Friedrich von Weizsäcker, der über die Bibel sagte, was auch für den Koran gilt: „Du kannst den Koran entweder ernst nehmen oder wörtlich.“ (210)
Obwohl ich gerade die christliche Religion einige Unklarheiten enthält – ich möchte das Wort Fehler nicht in den Mund nehmen – habe ich über den Islam so viel gelernt, dass ich an 5 Sternen nicht vorbei komme.
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Broschiertes Buch
Religion sei nicht in Büros entstanden, es sei die Verbindung zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit, erfahrbar in der Natur, in Dingen, in uns. So NK. Nun, wenn ich dem Buch von Barbara Köster, Der missverstandene Koran, Glauben schenke, dann wurde der Islam sehr wohl in Zimmern der …
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Religion sei nicht in Büros entstanden, es sei die Verbindung zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit, erfahrbar in der Natur, in Dingen, in uns. So NK. Nun, wenn ich dem Buch von Barbara Köster, Der missverstandene Koran, Glauben schenke, dann wurde der Islam sehr wohl in Zimmern der damaligen Herrscher, der Abassiden, entwickelt.
Sie wollten mit dieser Religion das Christentum um-schreiben und gleichzeitig ein Instrument zur Unterwerfung der Untertanen schaffen. Islam heißt auf deutsch Unterwerfung. Weder Jesus noch Mohammed sind historisch eindeutig nachgewiesen, kein Wort dazu in diesem Buch, das eine Abhandlung für den Islam darstellt, ohne kritische Elemente zu nennen.
Im Christentum ist Gottes Wort Fleisch bzw. lebendig geworden, im Islam ein Buch. In Sure 97, einer mekkanischen, wird er (Jesus) in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt. Der Islam deutet Jesus in den Koran um, wenn man aber die Syrisch-Aramäische Sprache zu Rate zieht, wird diese nach der inhaltlich-sprachlichen Bestimmung zum Geburtsstern und die Verbindung Matthäus 2,2 wird evident. Mit der Sure al-qadr ist mithin eine Schicksalbestimmung, eine Art Horoskop gemeint. In der laylat al-qadr, der Nacht der Bestimmung, halten die Muslime Vigilien, d.h. sie wachen. Der Brauch stammt aus dem Christentum, wo er aber natürlich mit Jesu Geburt zu tun hat und nicht mit der Niederkunft der Koran. Unwissentlich vollziehen die Muslime in der laylat al-qadr das Weihnachtsfest.
Vergleichende Religionswissenschaft sollte heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, denn die unterschiedlichen monotheistischen Religionen entwickelten sich sukzessive weiter von der/den vorhergehenden Glaubensauffassungen unter Einbezug auch anderer Elemente des davor herrschenden Mystik-/Volksglaubens. In den muslimischen Ländern wird die Beschäftigung mit dem Alten oder Neuen Testament als unter der Würde eines Muslims angesehen. Alles Alte ist durch das Neue getilgt, ältere Verlautbarungen Gottes sind Verfälschungen. So bleibt die nahe Verwandtschaft mit der Bibel völlig verborgen, eine Auseinandersetzung damit ist bei größten Strafen verboten, Zweifel daran sind nicht erlaubt.
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