Sebastian Barry
Broschiertes Buch
Tage ohne Ende (Steidl Pocket)
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Thomas McNulty und sein Freund John Cole sind gerade 17 Jahre alt, als ihre Karriere als Tanzmädchen in einem Saloon für Bergarbeiter ein natürliches Ende findet. Für den "miesesten Lohn aller miesesten Löhne" verdingen sie sich bei der Armee und sind fortan unzertrennlich in Kriegsgeschäften unterwegs. Angst kennen beide nicht, dafür haben sie schon zu viel erlebt. Sie wissen: "wenn's um Gemetzel und Hungersnot geht, darum, ob wir leben oder sterben sollen, schert das die Welt nicht im Geringsten. Bei so vielen Menschen hat die Welt es nicht nötig." Thomas ist vor dem "Großen Hunger"...
Thomas McNulty und sein Freund John Cole sind gerade 17 Jahre alt, als ihre Karriere als Tanzmädchen in einem Saloon für Bergarbeiter ein natürliches Ende findet. Für den "miesesten Lohn aller miesesten Löhne" verdingen sie sich bei der Armee und sind fortan unzertrennlich in Kriegsgeschäften unterwegs. Angst kennen beide nicht, dafür haben sie schon zu viel erlebt. Sie wissen: "wenn's um Gemetzel und Hungersnot geht, darum, ob wir leben oder sterben sollen, schert das die Welt nicht im Geringsten. Bei so vielen Menschen hat die Welt es nicht nötig." Thomas ist vor dem "Großen Hunger" aus Irland geflohen, hat die Überfahrt und die Fieberhütten in Kanada überlebt, sich bis nach Missouri durchgeschlagen. Wie ein irischer Simplicissimus stolpert er durch das Grauen der Feldzüge gegen die Indianer und des amerikanischen Bürgerkriegs - davon und von seiner großen Liebe erzählt er mit unerhörter Selbstverständlichkeit und berührender Offenheit. In all dem Horror findet Thomas mit John und seiner Adoptivtochter Winona sein Glück. Er bleibt ein Optimist, ganz gleich unter welchen Umständen.
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Sebastian Barry, 1955 in Dublin geboren, gehört zu den "besten britischen und irischen Autoren der Gegenwart" (Times Literary Supplement). Er schreibt Theaterstücke, Lyrik und Prosa. Bei Steidl erschienen bisher seine Romane Ein verborgenes Leben, ausgezeichnet mit dem Costa Book of the Year Award und auf der Shortlist für den Booker Preis, Mein fernes, fremdes Land, ausgezeichnet mit dem Walter Scott Prize for Historical Fiction, Ein langer, langer Weg, auf der Shortlist für den Booker Preis, und Gentleman auf Zeit. Sebastian Barry lebt in Wicklow, Irland.
Produktbeschreibung
- Steidl Pocket
- Verlag: Steidl
- Artikelnr. des Verlages: 81282014
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 11. März 2020
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 126mm x 20mm
- Gewicht: 308g
- ISBN-13: 9783958297272
- ISBN-10: 3958297277
- Artikelnr.: 58389502
Herstellerkennzeichnung
Steidl GmbH & Co.OHG
Düstere Straße 4
37073 Göttingen
mail@steidl.de
Tage ohne Ende - Sebastian Barry
Dieser Western-Roman hat mir beinahe den letzten Nerv geraubt. Er ist sperrig geschrieben, die Erzählweise oft abgehakt, die Figuren sind nur am Fluchen. Mehr als einmal tat ich mich schwer damit, wieder in die Geschichte zurückzufinden. Trotzdem habe …
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Tage ohne Ende - Sebastian Barry
Dieser Western-Roman hat mir beinahe den letzten Nerv geraubt. Er ist sperrig geschrieben, die Erzählweise oft abgehakt, die Figuren sind nur am Fluchen. Mehr als einmal tat ich mich schwer damit, wieder in die Geschichte zurückzufinden. Trotzdem habe ich diesem Roman 5 Sterne gegeben. Warum?
Allein schon die Handlung ist etwas Besonderes, beschreibt sie doch die turbulente Zeit der Indianerkriege. Ein Thema, das ich noch nicht oft literarisch verarbeitet gelesen habe. Der Ire Thomas McNulty erzählt Jahre nach den geschilderten Ereignissen aus der Ich-Perspektive. Bereits als Kind in der irischen Heimat vom Hungertod bedroht, besteigt er als einziger Überlebender seiner Familie ein Schiff nach Amerika. Auch dort schlägt er sich mehr schlecht als recht durch, bis er schließlich mit seinem Freund und Liebhaber John Cole bei der Armee landet. Dort kämpfen sie Seite an Seite, egal wo und gegen wen. Oft wissen sie nicht mal, worum es überhaupt geht. Sie haben bereits zu viel Leid gesehen, als dass ihnen Blutvergießen und Gemetzel etwas anhaben könnten. Entsprechend lakonisch ist der Erzählton.
„Wenn’s um Gemetzel und Hungersnot geht, darum, ob wir leben oder sterben sollen, schert das die Welt nicht im Geringsten. Bei so vielen Menschen hat die Welt es nicht nötig.“ (Klappentext)
Trotzdem oder gerade deshalb kriecht dem Leser das nackte Entsetzen in die Glieder.
"Dann standen wir alle keuchend da, kalter Schweiß strömte über erschöpfte Gesichter, unsere Augen glitzerten, unsere Beine zitterten, so wie man's bei Hunden sieht, wenn sie Lämmer gerissen haben." Seite 39
Man leidet mit den Soldaten mit, die teils unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen, ohne Rücksicht auf Verluste. Noch mehr fühlt man mit den dahingemetzelten Indianern, liest von dem fürchterlichen Kreislauf aus Rache und Vergeltung, der kein Ende zu nehmen scheint. Dabei hat jede Partei Anteil an der Schuld. Barry erzählt relativ wertungsfrei.
Immer wieder entwickelt sich ganz tolles Kopfkino, wie ein guter Western eben. Aber ohne jede Beschönigung. Die Sprache ist wie die Handlung derb, es gibt Flüche am laufenden Band. Daran sollte man sich nicht stören, es ist auf jeden Fall sehr passend und authentisch. Nur gut, dass sich hinter vielen dieser grausamen Krieger durchaus sanfte Kerle verbergen. Auch sie sind Opfer der Umstände und kämpfen ihrerseits täglich ums Überleben. Der unerschütterliche Optimismus des Protagonisten macht die Schilderungen erst erträglich.
Meine Begeisterung hat sich tatsächlich erst im Nachgang eingestellt. Ein sehr besonderer, lesenswerter Roman, der neben all den Gräueln auch eine Portion Wildwest-Romantik bietet. Leider hat dieses Werk bisher viel zu wenig Beachtung gefunden. Auch deshalb von mir 5 Sterne.
Gerade eben habe ich festgestellt, dass offenbar bereits eine Fortsetzung „Tausend Monde“ bei Steidl erhältlich ist. Wandert gleich mal auf die Wunschliste!
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Brokeback Mountain II
Vorweg: Ich bin kein Western-Fan.
Aber dieses Buch wurde im Literarischen Quartett so gelobt, dass ich es auch lesen wollte.
Ich verstehe ja, dass Thea Dorn als Autorin von „Mädchenmörder“ dieses Buch gefällt. Ich wundere mich aber wirklich, …
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Brokeback Mountain II
Vorweg: Ich bin kein Western-Fan.
Aber dieses Buch wurde im Literarischen Quartett so gelobt, dass ich es auch lesen wollte.
Ich verstehe ja, dass Thea Dorn als Autorin von „Mädchenmörder“ dieses Buch gefällt. Ich wundere mich aber wirklich, dass die liebe Frau Westermann diesen Roman auch gerne gelesen hat. Mir enthält das Buch viel zu viele Gewaltszenen. Etwa auf S.52 wo steht, wie die Indianer die Körperteile einzelnd und langsam abschneiden.
Die im Quartett so oft erwähnte rührende Liebesgeschichte zwischen John Cole und dem Ich-Erzähler kommt viel zu kurz. Die Heirat der beiden war für mich nicht weltbewegend. Ist es heute noch witzig, wenn zwei Männer heiraten? Ist es interessant, wenn sie ein Indianerkind aufziehen? Haben wir das nicht so ähnlich schon in Brokeback Mountain gesehen?
Antigewaltsätze wie: „Es ist nicht allzu schwer, für sein Land zu sterben.“ (S.138) sind selten. Am Ende kommt der Ich-Erzähler noch vor Gericht wegen Fahnenflucht, woraus sogar Mord wird.
Das Ende ist aber rührend. Vielleicht passt das nicht zu diesem Buch, aber genau das gefällt mir.
Ich kann also in das Loblied nicht einstimmen und vergebe nur 2 Sterne.
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