Eine junge Frau zwischen zwei Welten
Kavita, eine junge Bäuerin aus dem „Hinterland“ Indiens hadert mit den Göttern. Zum zweiten Mal ist sie schwanger. Und nach der Geburt stellt sich heraus, dass es zum zweiten Mal ein Mädchen ist! Das erste Kind brachte ihr Mann Jasu direkt weg. Das zweite
verteidigt sie indem sie ihren Mann bitten, eine Nacht mit ihrer Tochter verbringen zu dürfen und…mehrEine junge Frau zwischen zwei Welten
Kavita, eine junge Bäuerin aus dem „Hinterland“ Indiens hadert mit den Göttern. Zum zweiten Mal ist sie schwanger. Und nach der Geburt stellt sich heraus, dass es zum zweiten Mal ein Mädchen ist! Das erste Kind brachte ihr Mann Jasu direkt weg. Das zweite verteidigt sie indem sie ihren Mann bitten, eine Nacht mit ihrer Tochter verbringen zu dürfen und bringt es mithilfe ihrer Schwester dann in ein Waisenhaus in Mumbai in der Hoffnung, dass ihre Tochter Usha ein „gutes“ Leben haben wird.
Zur gleichen Zeit erfährt das in Kalifornien lebende Ärztepaar Thakkar, dass es keine eigenen Kinder haben kann. Somer erfährt, dass sie mit Anfang Dreißig schon in der Menopause ist und sie keine Kinder mehr bekommen kann. Für sie bricht eine Welt zusammen. Ihr Ehemann Kris braucht lange um Somer von einer Adoption zu überzeugen. Sie entschließen sich, einem Kind aus Indien, dem Heimatland von Kris, ein besseres zu Hause zu geben. Wie es der Zufall so will ist dieses kleine Mädchen Usha, die Tochter von Kavita und Jasu.
Asha, wie sie jetzt heißt, wächst sehr behütet bei Ihren Adoptiveltern in Kalifornien auf.
Kavita geht mit ihrem Mann und dem sehnlichst erwarteten Sohn nach Missernten und Geldnot nach Mumbai, um dort ein besseres Leben führen zu können. Die ersten Jahre leben sie im größten Slum Asiens, Dharavi. Erst nachdem ihr Sohn durch illegale Geschäfte zu viel Geld kommt, können sie endlich das Leben führen, was Jasu für sie vorgesehen hatte, bevor er mit ihnen nach Mumbai gegangen ist und es selber nicht trotz harter Arbeit nicht geschafft hat.
Asha fährt 20 Jahre nach ihrer Adoption wegen eines Stipendiums bei der Indian Times für ein Jahr nach Indien und lebt dort im Haushalt ihrer Großeltern. Nachdem sie für ihr Projekt Interviews mit Frauen und Kindern aus den Slums geführt hat wird ihr Wunsch, ihre leiblichen Eltern kennen zu lernen, immer größer. Nach langen Überlegungen entschließt sie sich in das Waisenhaus zu fahren, aus dem sie vor 20 Jahren weggeholt wurde in der Hoffnung, dort etwas über ihre Eltern zu erfahren. Nachdem sie die für sie lebensverändernden Informationen erhalten hat, macht sie sich auf die Suche. Was sie dann erfährt, verstört sie total.
Ihre Eltern haben nach ihr noch ein Kind bekommen. Einen Sohn. Warum haben sie ihn behalten und sie nicht?
Am Ende des Buches liegt Kavita im Fieberwahn und Jasu macht sich auf den Weg, um Usha zu finden. Im Waisenhaus erhält er dann den Brief, den Asha vier Jahre zuvor dort zurückgelassen hat.
Ich weiß gar nicht so recht, wie ich meine Meinung zu diesem Buch äußern soll…
Die Geschichte an sich finde ich sehr authentisch und ich hatte richtig „Spaß“ beim Lesen. Ich weiß nur nicht, ob man bei diesem Thema von Spaß sprechen kann, aber ich wollte doch unbedingt wissen, wie es denn weiter geht. Es gab aber auch zwei drei Stellen, an denen musste ich doch echt schwer schlucken. Zum Beispiel die Einäscherung von Ashas Großvater oder die Verstreuung der Asche von Kavitas Mutter.
Schade finde ich, dass das Buch ein offenes Ende hat. Ich hätte mir gewünscht, dass Asha und Kavita am Ende doch noch zueinander finden und „alles gut wird“.
Ich persönlich denke, dass es doch sehr nahe an der Realität geschrieben ist, was mich dann doch wiederum auch sehr erschreckt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es Länder gibt, in denen Frauen / Mädchen nichts wert sind und sie deswegen direkt nach der Geburt getötet werden. Wenn man sich mal überlegt, wo das in der Zukunft in Indien oder anderen Ländern, in denen es ähnlich ist, hinführen soll, wird mir echt schlecht. Man braucht doch die Frauen um neues Leben zu geben. Was, wenn es keine Frauen mehr gibt, die den Männern in diesem Fall in Indien den heiß ersehnten Sohn schenken können. Aber das ist ein Thema, um das sich andere ihren Kopf zerbrechen…