Mehr freie Zeit, für sich selbst und für andere – das wünschen sich viele Menschen. Sachbücher, die sich mit dem Thema Zeit beschäftigen, geben daher in der Regel Tipps, wie wir sie am besten einsparen können. Dieses Buch möchte das Gegenteil: Verschwendet eure Zeit! Denn nach wie vor ist unsere Gesellschaft durchdrungen von der Ideologie der Effizienzsteigerung, die längst auch unsere Freizeit in der Mangel hat. Selbst beim Achtsamkeitstrend ist jede Tätigkeit dem Perfektionsstreben unterworfen, möglichst nützlich und sinnstiftend zu sein. Die Folgen davon sind häufig Zeitdruck, Stress und das Gefühl, permanent gehetzt zu sein. Deswegen plädiert Autor Stefan Boes für ein neues Denken der Zeit: ein "zeitsouveränes Handeln". Bedeutsam ist dabei, wie unabhängig und selbstbestimmt wir unsere Zeit verbringen können. Grundlage dafür sind nicht nur individuelle Lebensführung, sondern auch politische und wirtschaftliche Veränderungen. Der Soziologe bietet in "Zeitwohlstand für alle" eine Übersicht über Vergangenheit und Gegenwart unseres Umgangs mit Zeit und liefert praktische Modelle für eine mögliche Zukunft, die einer klaren Idee folgt: einem Leben in Zeitwohlstand, das nicht nur einer privilegierten Schicht, sondern möglichst allen Menschen einer Gesellschaft offensteht.