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Als Junge hat er bloß gern Fußball gespielt. Jetzt ist Philipp Lahm Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und des FC Bayern München. Wie gelingt so eine Karriere als Spitzenfußballer? Und was muss ein moderner Fußballer dafür alles mitbringen? Philipp Lahm berichtet in vielen überraschenden Details über seinen Aufstieg vom Nachwuchsspieler des FC Bayern zu einem der besten Außenverteidiger der Welt. Er erzählt von unvergesslichen Momenten deutscher Fußballgeschichte und schildert, was hinter den Kulissen von Bundesliga, Champions-League und großen Turnieren geschieht. Und er…mehr

Produktbeschreibung
Als Junge hat er bloß gern Fußball gespielt. Jetzt ist Philipp Lahm Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und des FC Bayern München. Wie gelingt so eine Karriere als Spitzenfußballer? Und was muss ein moderner Fußballer dafür alles mitbringen? Philipp Lahm berichtet in vielen überraschenden Details über seinen Aufstieg vom Nachwuchsspieler des FC Bayern zu einem der besten Außenverteidiger der Welt. Er erzählt von unvergesslichen Momenten deutscher Fußballgeschichte und schildert, was hinter den Kulissen von Bundesliga, Champions-League und großen Turnieren geschieht. Und er beantwortet entscheidende Fragen: Welchen Anforderungen muss ein Spitzenfußballer heute genügen? Was bedeutet es, permanent in der Öffentlichkeit zu stehen? Was heißt es, im richtigen Moment Zivilcourage zu zeigen und wie kann man als Einzelner eine ganze Mannschaft mitreißen? Philipp Lahm zeigt nicht nur auf dem Platz, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, sondern auch in diesem Buch. "Der feine Unterschied" hilft mit, die Welt des Fußballs besser zu verstehen. Kinder und Jugendliche, die Fußball spielen, können das Buch als Gebrauchsanweisung für ihre eigene Karriere lesen. Fans erkennen plötzlich Zusammenhänge, die sie so noch nie gesehen haben. Für alle anderen ist "Der feine Unterschied" eine authentische Einführung in den populärsten Sport der Welt.
Autorenporträt
Philipp Lahm, geboren 1983 in München, ist Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft und des FC Bayern München. Er gilt als einer der besten Außenverteidiger der Welt. Die Nationalmannschaft führte er bei der WM 2010 in Südafrika mit begeisternden Auftritten auf Platz 3. Sein faires, verlässliches und intelligentes Spiel machte Lahm zum Führungsspieler und zur Identifikationsfigur seines Stammvereins Bayern München. Kein Spieler absolvierte mehr Bundesligaspiele ohne Unterbrechung. Mit der Philipp-Lahm-Stiftung engagiert sich Lahm zum Wohl von unterprivilegierten Kindern in Deutschland und Afrika.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2011

Sorry, war doch genauso gemeint!
Philipp Lahm hat ein Buch geschrieben, kaum einer hat es bisher gelesen, aber alle regen sich auf. Was steht eigentlich drin?

VON PETER KÖRTE

BERLIN. Es ist zwar längst nicht alles über dieses Buch gesagt, aber dafür wenigstens von allen etwas - na gut, mit Ausnahme des Kaisers. Wie viele meinungsstarke Männer nun das Buch von Philipp Lahm gelesen haben und nicht bloß jene "Stellen", die herauszupräparieren "Bild" einigen Schweiß gekostet haben dürfte, kann man dagegen nur vorsichtig schätzen: keiner. Das war schon so ähnlich bei Thilo Sarrazin.

Philipp Lahm hat also ein Buch geschrieben, zusammen mit dem Journalisten Christian Seiler, und da fragt man sich natürlich nicht nur, warum, sondern auch: warum in einem Verlag, in dem man es nun gar nicht erwartet hätte? Noch weniger, als man Jens Lehmann bei Kiepenheuer & Witsch erwartet hätte. Der Kontakt, sagt die Pressestelle des Verlags Antje Kunstmann, der ein ambitioniertes Literatur- und Sachbuchprogramm hat, dieser Kontakt kam durch Lahms Berater Roman Grill zustande. Ein Münchener Verlag sollte es sein, nicht zu groß, um nicht eine unter vielen Neuerscheinungen zu sein, und weil Lahm gerne Axel Hacke liest und Tim Parks, gefiel ihm auch deren Verlag. Dass es in München die Verlagsgruppe Random House gibt, die zur Bertelsmann AG gehört, dass man dort ganz andere Vorschüsse zahlt, als es Kunstmann je könnte, das ist ein Indiz dafür, dass Geld nicht der entscheidende Faktor war. Für Lahm jedenfalls nicht, wogegen auf den Kunstmann Verlag nun schöne Einnahmen warten, nachdem "Der feine Unterschied" bei Amazon schon vor seinem morgigen Erscheinen die "Schoßgebete" der Charlotte Roche von Platz eins verdrängt hat. Insofern trägt Philipp Lahm auch bei zur Erhaltung der Vielfalt in der deutschen Verlagslandschaft.

Diese nicht völlig überraschende, aber so doch nicht absehbare Entwicklung zeigt nun auch, dass das Unternehmen Lahm ein ziemlich klares Imagekonzept hat. "Wie man heute Spitzenfußballer wird" heißt das Buch, das wohl nicht mal Philipp Lahm als Biographie bezeichnen würde, im Untertitel. Das ist nicht falsch, weil Lahm seinen Weg aus der Jugend des FT Gern zu den Bayern, nach Stuttgart und schließlich auf die Weltfußballbühne beschreibt. Es ist anständig geschrieben, nicht ranschmeißerisch, nicht buchhalterisch, nicht phrasenhaft. Es will auch nicht wahnsinnig originell sein, so dass man glauben müsste, hier versuche sich einer mit Autorenhilfe zu einem tolleren Typ zu machen, als er es ist.

Natürlich kommt dabei, neben Kabinengeplauder, Elternhaus und Karrierehöhepunkten, auch die wohltätige Arbeit der "Philipp-Lahm-Stiftung" vor, was ja völlig okay ist und imageförderlich sowieso. Wegen Verantwortung, sozialem Engagement und Blick über den Spielfeldrand. Man erfährt, wie man sich zum Profi durchbeißt, was man durchmacht, wenn man lange verletzt ist, oder wie das ist, prominent zu sein. Und das alles in einem unaufgeregten, nüchternen, fast staatstragendem Ton: im Kapitäns-Sound. Gut, Lahm interessiert sich nicht für Geschichte, "null Komma null. Wie waren meine Noten in Geschichte? Genau." Aber dass er gut in Mathematik war und ehrgeizig, das passt.

Es passt eigentlich alles. Philipp Lahm gibt sich so, wie man ihn aus Interviews in Presse und Fernsehen kennt - nur einen Tick nachdenklicher, differenzierter. Und da ist, nachdem man sich durch eher zähe 264 Seiten gekämpft hat, ohne ins Spiel zu finden, keinerlei Wunsch nach Krawall zu spüren, wie er vor fast 25 Jahren Toni Schumachers "Anpfiff" belebte, nach Krawall um jeden Preis, auch um den der eigenen Karriere. Weshalb man dann doch noch auf die "Stellen" zurückkommen muss, die bei der Lektüre unterzugehen drohen inmitten all der Banalitäten, die zum Fußballerbuch gehören wie die Eckfahne zum Spielfeld. Mich hat eigentlich viel mehr interessiert, wie Lahm etwa die entscheidende Situation im Finale der Euro 2008 sieht, und da steuert er den gewohnten Kurs: sauber wegmoderiert, ein bisschen Schuld übernehmen, ein bisschen umschulden, bis "der Fehler das Resultat vieler Faktoren" ist. So richtig das fußballanalytisch ist - das eigene Erleben wird nicht nur hier auf eine Weise entdramatisiert und emotional neutralisiert, die das Buch ein bisschen fad und leidenschaftslos macht.

Lahms Äußerungen über seine Trainer mögen ja die ungeschriebenen Gesetze der Branche verletzen und die Frage nach seinem Verständnis von Loyalität aufkommen lassen. Man muss bloß immer dazusagen, dass es zur Erkenntnis der Sachverhalte keines Philipp Lahms bedurft hätte, sondern nur simpler Anschauung: wie die DFB-Elf unter Völler spielte, wie die Bayern unter Magath, Klinsmann, van Gaal. Und weil Philipp Lahm und sein Berater das alles wissen, gibt es dieses Buch, so wie es 2009 das Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gab, das Lahm 50 000 Euro Strafe einbrachte - "aber ich finde, ich habe es gut investiert", heißt es jetzt dazu.

Als eine solche Investition muss man das ganze Buch lesen: eine Arbeit am Image, die auf keiner Seite, an keiner "Stelle", ernstlich etwas riskiert. Eine genau kalkulierte Folgenabschätzung. Und deshalb ist es auch keine Posse, sondern Teil des Konzepts, dass Lahm sich noch vor Erscheinen des Buches schon mal bei Klinsmann und Völler entschuldigt hat.

Der feine Unterschied von Philipp Lahm erscheint an diesem Montag (Verlag Antje Kunstmann, 270 Seiten, 19,90 Euro).

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