Der Einband ist gut gelungen. Das Buch selbst beginnt auf Seite 7. Bis dahin wird man schon mal darauf eingestimmt, dass P.K. irgendwie eine Teilreinkarnation verschiedener Humoristen sein muss, die man nur kennen kann, wenn man selbst in der Altersklasse von Juppi Heesters ist. Es ist unverkennbar
...da wird eine gewisse Erwartungshaltung gefordert ...vom Leser. Und bitte ...man sollte Kunst auch…mehrDer Einband ist gut gelungen. Das Buch selbst beginnt auf Seite 7. Bis dahin wird man schon mal darauf eingestimmt, dass P.K. irgendwie eine Teilreinkarnation verschiedener Humoristen sein muss, die man nur kennen kann, wenn man selbst in der Altersklasse von Juppi Heesters ist. Es ist unverkennbar ...da wird eine gewisse Erwartungshaltung gefordert ...vom Leser. Und bitte ...man sollte Kunst auch erkennen, wenn man ihr begegnet! Ich gebe zu ...da scheint es bei mir ein kleines Defizit zu geben ...vielleicht ...aber ich hab davon noch nie etwas bemerkt ...jedenfalls nicht direkt. Also gut ...halbe Sachen kann doch jeder ...zumindest wenn er sich Mühe dabei gibt. Der geistige Gehalt ist hier wirklich Geschmackssache und taugt als Kriterium daher nur bedingt. Warum soll etwas schlecht sein nur weil mir der geistige Zugang fehlt? Aber: Den Leser (?) erwarten viele leere Zeilen (also nur zum gucken, nix zum lesen). Von den 216 Seiten mit Text sind 141 mit 0-8 Zeilen gefüllt. Die überwiegende Zahl (38 Seiten) mit 2 bedruckten Zeilen, 28 Seiten mit 3 Zeilen und 22 Seiten mit 4 Zeilen. Das ist arg gewöhnungsbedürftig und muss erstmal verdaut werden. Ich behaupte hier und jetzt, dass sich auf den Freiflächen mühelos der Plot für die Fortsetzung von "Ferkeln im Sturm" unterbringen lässt (auch wenn man nur halbwegs kreativ ist). Wenn es knapp wird bieten die 70 Seiten mit einem bis drei Bildern und unterschiedlich wenig Text noch Reserveflächen. Von den insgesamt 216 Textseiten sind 15 mit 30-32 Zeilen wirklich so voll, dass man nur noch zwischen den Zeilen schreiben kann. Na bitte ...geht doch! ...Obwohl ...die makellose CO2-Bilanz für ein gedrucktes Buch sieht anders aus. Wer, wie ich, durchhält bis zum Schluß, hat eigentlich eine Urkunde verdient. Allerdings lässt mich seither die Sorge um den Autor nicht mehr ruhig schlafen. Ich kann nicht sagen ob solch ein Zustand ...(nein, nicht meiner) ...therapierbar ist. Nur eines ist mir klar: Von den Substanzen zweifelhaften Ursprungs, die der Autor in früher Kindheit sicherlich unbewusst zu sich genommen haben muss und an deren Spätfolgen er heute zweifelsohne reichlich erfolglos laboriert, möchte ich keine einnehmen müssen, um ihm auf seinem ungewissen Weg ins Was-auch-immer-und-wohin-auch-immer folgen zu können (den Satz nehme ich, sofern der Autor das wünscht, natürlich vollumfänglich zurück). Positiv ist für mich, dass ich trotz des relativ hohen Kaufpreises dennoch viel Geld gespart habe. Da ich ein geplantes Live-Event mit P.K. nicht unbeschadet überstehen würde, habe ich mir definitiv die Ausgaben für zwei Eintrittskarten gespart.
Zwei wirklich geniale Sätze habe ich gefunden, die sich auf zwei weitestgehend leeren Seiten verloren haben. Der Autor möge mir die Zitate erlauben: "Angefangene Sätze sind das halbe Leben" (Seite 75) und "In jedem noch so großen Chaos steckt immer auch ein Fünkchen Hoffnungslosigkeit" (Seite 141). Danke dafür! Umso erstaunlicher finde ich, dass es die Zote: "Das Nashorn nimmt beim Vorspiel das Weibchen aufs Horn und bläst mehrfach kräftig hinein" (Seite 250) geschafft hat an der Zensur des guten Geschmacks vorbei zu schlüpfern. Spätestens die übernächste Generation wird das nicht mehr nachvollziehen können, weil es dann wahrscheinlich schon keine Nashörner mehr geben wird (also noch ein Witz auf Kosten einer Minderheit).
Fazit: Wem 12,99 Euro für ein teilweise bedrucktes Notizbuch nicht zu viel sind, der kann getrost zugreifen (vorausgesetzt er kann den vielfachen Anblick der Brille des Autors ohne Autor in Bildform ertragen). Allen Anderen sei der Weg ins Schreibwarengeschäft empfohlen. Dort gibt es komplett leere Notizbücher zu günstigeren Preisen. Für alle, die zugreifen und merken, dass ihre eigenen Humorantennen auf eine andere Empfangswellenlänge ausgerichtet sind, sei gesagt, dass die Ausgabe nicht als therapiebegleitender Medikamentenersatz von der Krankenkasse übernommen wird.
Bitte schlagen Sie nicht Ihren Buchhändler!