Anita Precious Williams kommt bereits mit drei Monaten als schwarzes Baby in eine weiße Pflegefamilie.
Ihre leibliche Mutter will das so, sie hat ihr Kind sogar in einer Zeitung praktisch inseriert. Anita soll es schließlich einmal besser haben.
Von ihrer Pflegemutter und deren Tochter sehr
geliebt, wächst das kleine Mädchen behütet auf. Ihre leibliche Mutter lässt sich sporadisch sehen, lässt…mehrAnita Precious Williams kommt bereits mit drei Monaten als schwarzes Baby in eine weiße Pflegefamilie.
Ihre leibliche Mutter will das so, sie hat ihr Kind sogar in einer Zeitung praktisch inseriert. Anita soll es schließlich einmal besser haben.
Von ihrer Pflegemutter und deren Tochter sehr geliebt, wächst das kleine Mädchen behütet auf. Ihre leibliche Mutter lässt sich sporadisch sehen, lässt es ihrem Kind jedoch an Liebe und aufrichtigem Interesse mangeln.
"Farbenblind" ist eine wahre Geschichte.
Die Autorin Precious Williams verarbeitet in ihrem Buch ihr eigenes Leben, angefangen bei ihrer Kindheit, die trotz der Liebe ihrer Pflegefamilie nicht unbeschwert ist.
Sie erzählt uns von ihrer Jugend, in der die Suche nach ihren Wurzeln und der eigenen Identität beginnt.
Sie berichtet von der Sehnsucht nach der Liebe ihrer Mutter.
Sie lässt uns teilhaben an ihren freien Fall nach ganz tief unten.....
Trotzdem die Autorin in der "Ich-Form" schreibt, blieb mir beim Lesen die Figur "Anita" doch irgendwie fremd.
Das mag an den zum Teil eher emotionslosen Schilderungen liegen, die mir als Leser aber wiederum zeigen, wie schwer der Autorin die Auseinandersetzung mit diversen Abschnitten und Erlebnissen ihres Lebens gefallen sein muss.
Mit großer Ehrlichkeit berichtet Williams jedoch von den emotionalen Auswirkungen dieser Geschehnisse, den Defiziten und Entscheidungen, die sie nun vor ihrer eigenen Tochter rechtfertigen muss.
Das Buch macht deutlich, dass ein Nachvollziehen unmöglich ist für Menschen, die nie in einer solchen Situation waren.
Die nie zwischen zwei Müttern hin-und hergerissen wurden.
Die nie zwischen zwei Kulturen festgesteckt haben.
Und das ist der Grund, weshalb man "Farbenblind" lesen sollte...