Rau und ehrlich
In „Mitternachtsschwimmer“ von Roisin Maguire begeben wir uns an die irische Küste und begegnen vielen Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es geht um Vertrauen, Zusammenhalt und darum man selbst zu sein.
Mit Evan treffen wir auf einen Städter, wie man ihn
sich vorstellen würde. Er passt auf den ersten Blick nicht wirklich in die Kulisse und sorgt für einen…mehrRau und ehrlich
In „Mitternachtsschwimmer“ von Roisin Maguire begeben wir uns an die irische Küste und begegnen vielen Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es geht um Vertrauen, Zusammenhalt und darum man selbst zu sein.
Mit Evan treffen wir auf einen Städter, wie man ihn sich vorstellen würde. Er passt auf den ersten Blick nicht wirklich in die Kulisse und sorgt für einen großen Kontrast, der es interessant werden lässt, wie er mit dem Leben an der Küste klarkommen wird. Man lernt viel über ihn und sein Leben. Über das, was ihn antreibt und am Leben hält.
So auch bei Grace, mit der ich zu Beginn gar nicht warm wurde, was wahrscheinlich an ihrer Art lag. An den Wörtern, die sie gewählt hat. Doch sobald man mehr über sie lernt, versteht man sie besser.
Generell ist die Charakterentwicklung bei allen Protagonisten wunderbar gelungen. Es ist spürbar, wie sie sich Stück für Stück immer weiter öffnen und sich emotional weiterentwickeln.
Dazu passend ist auch der Schreibstil, der wie das Meer und die irische Küste, rau, ungefiltert und ehrlich ist. Das was gemeint ist, wird die meiste Zeit auch gesagt. Zwar ist es am Anfang wirklich schwer für mich gewesen, in den Schreibstil zu finden, aber von Seite zu Seite habe ich gemerkt, wie sehr er mit dem Inhalt harmoniert und das hat mich ein Stück weit beeindruckt.
Das Einbringen der Pandemie ist ebenfalls gelungen. Sie wurde immer mal wieder erwähnt, hat an sich aber keinen extrem großen Spielraum eingenommen, was ich gut finde, da ich Angst hatte, das sie alles in diesem Buch, einnehmen wird.
Generell wurden viele Dinge geschickt in die Handlung eingefädelt, sodass nie wirklich Wiederholungen aufgetaucht sind, auch wenn es sich manchmal so angefühlt hat.
Insgesamt bleibt mir zu sagen, dass besonders der Titel geschickt gewählt wurde und man ihn nach dem Lesen noch ein bisschen besser versteht. Zwar gab es anfängliche Schwierigkeiten und kleinere Dinge, die mich vielleicht ein wenig gestört haben, aber dennoch hat mich dieses Buch gut unterhalten.
Ich empfehle es allen, die gerne mal eine ehrliche, ungeschliffene Geschichte Lesen möchten und sich nicht vor Protagonisten scheuen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt liebenswürdig sind.