»Inzwischen waren über zwei Wochen vergangen. Diese Spur war kalt. Alle Spuren waren inzwischen kalt. … Ich beschloss, mir die Akten vorlegen zu lassen, sobald ich wieder im Büro war. Wer konnte wissen, was die Herrschaften noch alles übersehen hatten? Aber daraus wurde vorläufig nichts. Mein Handy
schlug Alarm.
„Chef, wir haben hier eine ziemliche Schweinerei.“ Balkes Stimme klang heiser.…mehr»Inzwischen waren über zwei Wochen vergangen. Diese Spur war kalt. Alle Spuren waren inzwischen kalt. … Ich beschloss, mir die Akten vorlegen zu lassen, sobald ich wieder im Büro war. Wer konnte wissen, was die Herrschaften noch alles übersehen hatten? Aber daraus wurde vorläufig nichts. Mein Handy schlug Alarm.
„Chef, wir haben hier eine ziemliche Schweinerei.“ Balkes Stimme klang heiser. „Sollten Sie sich vielleicht mal ansehen.“
Es musste schlimm sein.«
Es war schlimm. Ein grauenhafter Leichenfund beschäftigt das Team von Kriminalrat Alexander Gerlach. Erst kurz zuvor hatte eine junge Frau nur knapp einen Mordanschlag überlebt – ob es einen Zusammenhang geben kann? Schon die Identifizierung der Opfer stellt die Ermittler vor ein großes Problem, denn sie hatten keine Papiere bei sich, niemand scheint sie zu vermissen und als die Frau endlich wieder zu Bewusstsein kommt, kann sie nicht sprechen.
Erste Spuren führen nach Angola und Alexander beginnt, sich mit dem durch Krieg und vielerlei Nöte gestraften Land auseinanderzusetzen. Als er endlich ahnt, dass er in ein Geflecht aus internationalen Machenschaften eingedrungen ist, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…
Klasse! Schon die drei Vorgängerbände gefielen mir sehr, aber bei diesem hier stimmte einfach alles! Einen wirklich kniffligen Fall haben die Heidelberger Ermittler zu lösen, die Hintergründe der Taten sind schockierend und fesselnd zugleich, das dargestellte Szenario eins von erschreckendem Realismus.
Der Stil des Autors gefällt mir sehr, der Krimi liest sich flott, bleibt spannend und weist weder in Handlung noch in der Auflösung logische Lücken auf. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen, merkte genau, dass alles auf einen spannungsgeladenen Höhepunkt zusteuerte!
Als Pendant dazu amüsierte mich Alexanders Privatleben wieder außerordentlich. Als alleinerziehender Vater pubertierender Zwillingstöchter gibt er tapfer sein Bestes, macht aber natürlich auch Fehler und kämpft regelmäßig auf verlorenem Posten. In diesem Band wünschen sich die Mädchen ein Pferd – ein Thema, das vielen Eltern bekannt vorkommen dürfte. Die Art, wie Wolfgang Burger die häuslichen Konflikte beschreibt, ist einfach herrlich und könnte so – zur Erheiterung und zum Trost anderer Erziehungsberechtigter – in Elternmagazinen abgedruckt werden. Wenn er seinen Protagonisten die Vorgehensweise seiner Töchter als „Good-cop-bad-cop-Spiel“ analysieren lässt, kann ich mir nur wünschen, dass die beiden noch lange in der Pubertät bleiben ;-)
Ohnehin freue ich mich, dass es noch weitere Bände dieser Reihe gibt, die – so mein bisheriger Eindruck – immer besser wird.
Fazit: Spannender Krimi mit erschreckendem Hintergrund und amüsanter Nebenhandlung.
»Es ist so schön, Kinder glücklich zu machen. Wenn es nur nicht so verflixt teuer wäre.«