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»Plötzlich Randlage.«Bei Tim und Thea verdient sie das Geld, er macht den Haushalt. Kein Problem eigentlich, bis ihr günstiger Mietvertrag gekündigt wird und sie an den Stadtrand ziehen müssen. Das neue Haus ist voller Kippenstummel und prekärer Existenzen. Zuerst läuft es ganz gut. Tim kehrt das Treppenhaus, freundet sich mit Maxim, dem jungen Mann aus der Ostukraine an, und richtet der 80-jährigen Frau Birkenberg das Internet ein. Doch dann klingelt es an der Tür. Als Tim öffnet, schlägt ein fremder Mann ihm unvermittelt ins Gesicht. Was, zur Hölle, ist da schiefgelaufen? »Der ...
»Plötzlich Randlage.«Bei Tim und Thea verdient sie das Geld, er macht den Haushalt. Kein Problem eigentlich, bis ihr günstiger Mietvertrag gekündigt wird und sie an den Stadtrand ziehen müssen. Das neue Haus ist voller Kippenstummel und prekärer Existenzen. Zuerst läuft es ganz gut. Tim kehrt das Treppenhaus, freundet sich mit Maxim, dem jungen Mann aus der Ostukraine an, und richtet der 80-jährigen Frau Birkenberg das Internet ein. Doch dann klingelt es an der Tür. Als Tim öffnet, schlägt ein fremder Mann ihm unvermittelt ins Gesicht. Was, zur Hölle, ist da schiefgelaufen? »Der Hausmann« ist ein unkonventioneller Roman. Er kombiniert traditionelle und außergewöhnliche Erzählweisen und zeichnet so eine Geschichte über Gentrifizierung und Liebe, über Armut und schiefe Bahnen, exzessive Start-up- Kultur, Klimaerwärmung, veganes Hundefutter, Doktorwurst und Darknet. Es ist das Portrait eines Hauses, einer Stadt, einer Gesellschaft - einer Zeit, die sich noch wie das Jetzt anfühlt, aber schon bald verschwunden sein könnte. Das ist virtuose, lustvolle Gegenwartsliteratur.
Wlada Kolosowa, geboren 1987 in St. Petersburg, wuchs in Deutschland auf. Sie studierte Publizistik in Berlin und Creative Writing in New York, u. a. bei J. S. Foer und Zadie Smith. Sie war Redakteurin bei ZEIT Campus und Vice. Momentan arbeitet sie als Redakteurin im Ressort Entdecken von ZEIT ONLINE. 2017 wurde sie für ihre Kurzgeschichten mit dem angesehen US-amerikanischen Pushcart-Preis ausgezeichnet. Ihr erster Roman 'Fliegende Hunde' erschien 2018 bei Ullstein.
Produktbeschreibung
- Verlag: Leykam
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 15. Mai 2023
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 124mm x 26mm
- Gewicht: 358g
- ISBN-13: 9783701183036
- ISBN-10: 3701183031
- Artikelnr.: 67465429
Herstellerkennzeichnung
Leykam
Dreihackengasse 20
8020 Graz, AT
office@leykamverlag.at
Mist - die hippe Wohnung ist weg!
Nach ‚Fliegende Hunde‘ hat Wlada Kolosowa einen neuen Roman geschrieben: Der Hausmann. Spannend an diesem Roman ist nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Hippster-Dasein der Berliner Bubble-Crowd und deren Probleme mit der Gentrifizierung, sondern …
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Mist - die hippe Wohnung ist weg!
Nach ‚Fliegende Hunde‘ hat Wlada Kolosowa einen neuen Roman geschrieben: Der Hausmann. Spannend an diesem Roman ist nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Hippster-Dasein der Berliner Bubble-Crowd und deren Probleme mit der Gentrifizierung, sondern auch die Art der Erzählung. Das ist wie ein All-in-One Produkt, denn hier bekommt man nicht nur klassischen Text zu lesen, nein, auch SMS/WhatsApp/Signal oder was auch immer für einen Messangeraustausch bricht den Text auf genauso wie Graphic Novel Anteile und Blogeinträge. Kunterbunt in das transportierende Medium, was uns dann doch ein rundes Bild der Geschehnisse liefert.
Berlin, hippes Maybachufer in Neukölln. Thea und Tim wurde die Wohnung gekündigt und sind gezwungen sich eine neue Bleibe außerhalb der Ringbahn zu suchen. Die Gentrifizierung hat voll zugeschlagen. Wo doch die beiden selbst in die Hipster-Klassifizierung passen, aber nur leider ohne Moneten. Thea war Langzeitstudentin, kommt aus gut betuchtem Elternhaus, beginnt nun einen Job in einem Start-up für veganes Hundefutter. Dadurch wird der weniger erfolgreiche Illustrator Tim in die Rolle des Hausmanns geworfen. Im neuen Haus spielen noch zwei weitere Personen eine große Rolle. Ein Ukrainer, Maxim, der schon 2018 floh und Tim sich nun verpflichtet fühlt ihm Deutsch beizubringen, da der 19jährige arbeitslos ist. Und natürlich die gute Frau Birkenberg, die das Internet für sich entdeckt hat und dort auf ihrem Blog ‚sparenmitdagmar‘ zwielichte Tipps verbreitet. Was es mit der Faust in Tims Gesicht auf sich hat, dass findet ihr am besten beim Lesen heraus!
Die Kombination aus verschiedenen Erzählarten ist auch einfach zu folgen, denn der Text bildet die Grundmauer, die Messanger-Unterhaltungen führt Thea, die Graphic Novel Teile – die hervorragend von Raúl Sorina illustriert wurden !!!– sind Arbeiten von Tim und die Blogeinträge gehören zu Frau Birkenbach. Das braucht in keinster Weise abschrecken!
Die Kombination aus Berlin und der momentanen Gemengelage um Wohnungsmangel, Gentrifizierung, Reibung von Menschen die nur Zufällig aneinander und zueinander geraten sind, Hipster und Normalos, Gestrandete und Alte, dieses bunte Potpourri macht diesen Roman sehr sehr lesenswert!
Ich kann ich wärmsten empfehlen, auch wenn man nicht in Berlin wohnt oder Berliner:in ist!
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Wlada Kolosowa zeichnet in ihrem Buch "Der Hausmann" die Portraits von vier Menschen in Berlin, die durch Gentrifizierung, Altersarmut, Einsamkeit und vor allem die Suche nach etwas anderem gezeichnet sind. Der*die Leser*in begleitet Thea, Tim, Maxim und Dagmar. Man lernt sie kennen und …
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Wlada Kolosowa zeichnet in ihrem Buch "Der Hausmann" die Portraits von vier Menschen in Berlin, die durch Gentrifizierung, Altersarmut, Einsamkeit und vor allem die Suche nach etwas anderem gezeichnet sind. Der*die Leser*in begleitet Thea, Tim, Maxim und Dagmar. Man lernt sie kennen und lieben - wobei alle vier Protagonist*innen durch einen eigenen Stil herausstechen, der einem auch gleich einen tieferen Einblick in die jeweilige Persönlichkeit ermöglicht. Keine*r der Protagonist*innen wirkt hierbei plakativ, alle haben ihre Ecken und Kanten, werden aber so einfühlsam vorgestellt, dass man mit ihnen automatisch mitfiebert.
Fern ab von traditionnellen Geschlechterrollen kümmert sich Tim um den Haushalt, Thea beginnt einen neuen Job und die Miete reicht trotzdem nicht für eine Innenstadtwohnung nach Mieterhöhung. Außerhalb des Rings treffen die zwei auf ihre neuen Nachbar*innen Dagmar und Maxim. Während Dagmar ihren Frust über die Welt in einem Blog aufarbeitet, gibt Maxim als Geflüchteter interessante Einblicke in die Ukraine.
Insbesondere die Graphic Novel-Kapitel dieses Buches haben es mir echt angetan. Gezeichnet von Raúl Soria haben diese einen einmaligen Stil, der mir graphisch sehr gut gefällt und einfach ein echter Hingucker ist (siehe auch bereits das Buchcover).
Ein Buch, das man gar nicht mehr weglegen möchte und bei dem man auch gar nicht merkt wie die Zeit vergeht. Die Blogeinträge von Dagmar, die Deutschheftübungen von Maxim, die Chatprotokolle von Thea und die Graphic Novel von Tim könnten alle nicht unterschiedlicher sein, aber machen dieses Buch zu einer runden Sache. Ein tolles Buch über Berlin im 21. Jahrhundert, ein tolles Buch über Nachbarschaft - einfach ein tolles Buch, das ich von ganzem Herzen empfehlen würde!
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Ein außergewöhnlich aufgebauter Roman über das Leben in der Großstadt, der aktuelle Probleme aufgreift und dennoch Spaß macht
Genau so bunt wie das Cover ist auch der neue Roman von Wlada Kolosowa. Tims Ich-Erzählung wechselt sich ab mit Messenger-Chats, einem …
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Ein außergewöhnlich aufgebauter Roman über das Leben in der Großstadt, der aktuelle Probleme aufgreift und dennoch Spaß macht
Genau so bunt wie das Cover ist auch der neue Roman von Wlada Kolosowa. Tims Ich-Erzählung wechselt sich ab mit Messenger-Chats, einem Blog, einem Deutsch-Lern-Tagebuch und einer Graphic Novel über den Klimawandel, eindrucksvoll illustriert von Raúl Soria. Diese verschiedenen Erzählarten sind klar und gelungen voneinander abgegrenzt, machen Spaß und ergeben zusammen ein rundes Bild der Protagonisten und ihrer nicht einfachen Lebenssituation.
Tim und Thea sind durch Gentrifizierung aus ihrer vorigen Wohnung verdrängt worden und leben nun in einem vernachlässigten Haus in Berlin-Neukölln mit Nachbarn unterschiedlicher Herkunft und Generationen. Thea geht arbeiten und Tim kümmert sich um den Haushalt und seine Graphic Novel. Er freundet sich mit Maxim an, der aus der Ostukraine geflüchtet ist und hilft ihm beim Deutschlernen, und er richtet der alten Nachbarin Dagmar das Internet ein.
Das Leben in der Großstadt wird von Wlada Kolosowa sehr aufmerksam beobachtet und dargestellt, sie schreibt bildhaft und eindrücklich, mit feinem Humor, überrascht mit unerwarteten Details, die sensibilisieren und nachdenklich machen. Die Charaktere sind authentisch und berühren, Thea reibt sich in einem Start-up auf, Dagmar ist einsam, kann von ihrer Rente allein nicht leben und hat Vorurteile Ausländern gegenüber und Maxim ist orientierungslos und nicht nur von den Behörden allein gelassen. Wie im Klappentext treffend beschrieben, werden viele Probleme nicht nur des Großstadtlebens, sondern unserer Gegenwart angesprochen und das auf unterhaltsame, lebendige, auch augenzwinkernde Art und Weise, die das Buch zu einem ganz besonderen Lesevergnügen macht.
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