Die Autorin Tereza Vanek hat sich bereits vor vielen Jahren mit „Schwarze Seide“ einen Platz auf der Liste meiner Lieblingsautorinnen gesichert. Seither habe ich jedes Buch von ihr gelesen, weil ich sowohl ihren Schreibstil liebe als auch ihre außergewöhnlichen Themen und Handlungsorte schätze.
Zudem zeichnen sich ihre Werke durch eine gründliche Recherche aus, sodass ich nebenher immer noch…mehrDie Autorin Tereza Vanek hat sich bereits vor vielen Jahren mit „Schwarze Seide“ einen Platz auf der Liste meiner Lieblingsautorinnen gesichert. Seither habe ich jedes Buch von ihr gelesen, weil ich sowohl ihren Schreibstil liebe als auch ihre außergewöhnlichen Themen und Handlungsorte schätze. Zudem zeichnen sich ihre Werke durch eine gründliche Recherche aus, sodass ich nebenher immer noch historische Fakten kennenlerne, von denen ich zum Teil noch nie gehört hatte. Im vorliegenden neuen Werk der Autorin „Das sprechende Kreuz“ geht es um den Aufstand der Indios in Mexiko Mitte des 19. Jahrhunderts. Um die historischen Ereignisse hat Tereza Vanek eine spannende Geschichte gestrickt, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.
Johanna und Kornelia Schneider sind mit ihren Eltern aus Österreich nach Mexiko gekommen. Die Mutter ist mittlerweile verstorben. Sie leben gemeinsam mit ihrem Vater und dessen zweiter Frau in Valladolid, wo sie einen Laden für Erzeugnisse aus Europa führen. Während Johanna sich gut in dem Land eingelebt hat, sehnt sich Kornelia zurück nach Österreich, oder zumindest an einen anderen Ort. Johanna lernt bei einem eher unerfreulichen Zwischenfall den jungen Carlos Mendez kennen, dessen Vater ein wohlhabender Plantagenbesitzer ist. Die beiden verlieben sich, obwohl ihre Verbindung vollkommen undenkbar ist. Carlos dürfte niemals ein Mädchen heiraten, das „nur“ die Tochter eines Ladenbesitzers ist. Doch das Blatt wendet sich, denn Carlos erfährt von seinem Vater etwas Ungeheuerliches, was ihn dazu bewegt, zu den Indios in Yucatán zu fliehen. Als Johanna ihn gemeinsam mit ihrem Dienstmädchen Maruch sucht, beginnt ein Abenteuer, das mich an das Buch gefesselt hat.
Alle Charaktere dieses Romans waren gut gezeichnet und konnten mich begeistern. Besonders hervorheben möchte ich hier Johannas Schwester Kornelia, die im Laufe der Geschichte eine Wandlung von einem unselbständigen, selbstgefälligen Mädchen voller Selbstzweifel zu einer starken und mutigen jungen Frau vollzieht. Sie wächst förmlich an ihren Aufgaben. Meine absolute Lieblingsfigur war jedoch Henrietta, die Schwester eines Freundes von Carlos. Sie ist ein stilles Mädchen, das Bücher liebt und mit Männern nichts zu tun haben will. Von ihrem Bruder und ihrem Vater wird sie unterdrückt und soll mit Carlos verheiratet werden. Ihre Entwicklung hat mich sehr überrascht und tief bewegt.
Der Titel des Romans „Das sprechende Kreuz“ bezieht sich auf ein Ritual, bei dem ein Kreuz von einer Priesterin bzw. einem Priester befragt wird. Das Kreuz „gibt Anweisungen“, was zu tun ist. In einem ausführlichen Nachwort erklärt die Autorin näher, was es damit auf sich hat.
Fazit:
Tereza Vanek ist es erneut gelungen, ein außergewöhnliches historisches Thema in eine spannende Geschichte zu verpacken.