Die seit 1904 währende Geschichte der Jungsozialist_innen in der SPD (Jusos) ist eine Geschichte der Abgrenzung einerseits und der Versuche, die SPD programmatisch weiterzuentwickeln, andererseits. Ein bestimmender Konflikt der Jugendorganisation ist ihr Anspruch auf inhaltliche und organisatorische Autonomie gegenüber dem SPD-Parteivorstand. Zusätzlich kennzeichnen die Parteijugend langwierige interne Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Flügeln - etwa Austromarxisten gegen Nationalisten in den 1920er- oder Marxisten gegen Reformisten in den 1970er-Jahren.Thilo Scholle und Jan Schwarz interessiert, wie sich der jeweilige ökonomische und politische Wandel auf die ideologische und organisatorische Entwicklung der Jusos über das Kaiserreich, die Weimarer Republik, den NS-Staat und die Bundesrepublik ausgewirkt hat. Sie erläutern wichtige Debatten, wichtige Personen und wichtige Ergebnisse. Auch das Verhältnis zu verwandten Jugendverbänden wie der Sozialistischen Arbeiter- Jugend (SAJ), den Falken oder dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) berücksichtigen die Autoren.In der hier vorliegenden 2., überarbeiteten und erweiterten Auflage schreiben die Autoren die Geschichte der Jusos bis heute fort.