In "Marienkäfertage" beleuchtet Uticha Marmon das Thema Adoption von einem besonderen Blickwinkel aus.
In jedem Sommer haben Elin und ihre Eltern ihre Ferien im Marienkäferhaus verbracht. Diesen Sommer machen Elins Eltern alleine Urlaub und Elin hatte eigentlich vor ihre Tage mit Unternehmungen
mit ihren Freundinnen zu füllen. Doch kaum sind ihre Eltern weg, erreicht sie ein seltsamer Brief aus…mehrIn "Marienkäfertage" beleuchtet Uticha Marmon das Thema Adoption von einem besonderen Blickwinkel aus.
In jedem Sommer haben Elin und ihre Eltern ihre Ferien im Marienkäferhaus verbracht. Diesen Sommer machen Elins Eltern alleine Urlaub und Elin hatte eigentlich vor ihre Tage mit Unternehmungen mit ihren Freundinnen zu füllen. Doch kaum sind ihre Eltern weg, erreicht sie ein seltsamer Brief aus dem hervorgeht, dass Elin adoptiert ist und der sie dazu treibt alleine nach Dänemark aufzubrechen auf der Suche nach Antworten und vor allen Dingen auf der Suche nach sich selbst... Denn ist sie überhaupt Elin, oder waren all die vergangenen Jahre eine einzige, große Lüge? Wer ist diese Lykke, was hat dazu geführt, dass aus Lykke Elin wurde und kann ihr Kurt - der Nachbar in Dänemark - Antworten liefern? Weiß er möglicherweise mehr, hat er Elin doch die ganzen Jahre mein Lykke-Mädchen genannt...
'"Lykke. Ich heiße Lykke. Lykke Elin Michelsen."
Jetzt ist es raus. Das erste Mal hat sie es laut gesagt. Und nichts ist passiert. Kein Ruckeln, weil die Welt für eine Millisekunde aufgehört hötte, sich zu drehen, kein Moment, in dem alles still war, nichts dergleichen.' (S.58)
"Marienkäfertage" ist ein sehr atmosphärisches Buch und im Gegensatz zu Titel und Cover oftmals düsterer, als man von diesen beiden aus schließen würde. Die mysteriöse Atmosphäre rührt von den vielen Zwischenschüben, die von dem unbekannten Briefeschreiber stammen, dessen Identität sich lange vor dem Leser und vor Elin verbirgt, auch wenn man nach einer Weile Schlüsse ziehen kann, wer sich möglicherweise dahinter verbirgt. Die Einschübe des Unbekannten geben Einblicke auf eine Kindheit, die das genaue Gegenteil von Elins Kindheit ist: wo Elins Kindheit von Glück und Licht bestimmt war, umgab den Unbekannten ein problematisches familiäres Umfeld und Schatten.
Es dauert lange, bis Elin die Augen aufgehen, dass ihre Adoption kein Unglück war, sondern vielmehr ihre große Chance, die einem anderen verwehrt geblieben ist, viel mehr möchte ich zum Kontext und zum Inhalt des Buches gar nicht verraten, da die Geschichte viel durch die Überraschungsmomente und Offenbarungen gewinnt.
Kritik habe ich nur an den (fehlenden) Reaktionen einiger Nebenfiguren, so hat mir Elins Kindheitsfreundin Silje zu viel als selbstverständlich hingenommen, ohne zu hinterfragen, und von Elins während ihrer Kindheit überbesorgten Adoptiveltern, kam ebenfalls zu wenig Reaktion. Ansonsten kann ich "Marienkäfertage" sehr empfehlen, für alle, die gerne ein stilles, aber sehr tiefgründiges und intensives Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Adoption so ganz anders auseinandersetzt, als man dies erwarten würde.