Der Poet unterm Schachbrett Ein Elefant, der auf dem Dach eines Kaufhauses lebt, weil er nicht mehr in den Aufzug passt. Und ein Junge, der daraufhin beschließt, nicht mehr zu wachsen, sondern sich stattdessen von einem alten Mann in die Kunst des Schachspielens einweisen zu lassen. In einem ausrangierten Bus wird ein kleiner Junge von einem alten Mann in die Geheimnisse des Schachspiels eingeweiht. Er ist außergewöhnlich talentiert und spielt am besten, wenn er unter dem Schachtisch sitzt - ohne seinem Gegner in die Augen zu sehen. Nur so kann er in Gedanken bei dem Elefanten sein, mit dem er befreundet ist. Deswegen wird ihm jedoch der Beitritt in den örtlichen Schachklub verwehrt. Er darf allein einen Schachautomaten bedienen. Im Inneren des Automaten, eingezwängt zwischen Hebeln und Knöpfen, treibt der Junge seine Kunst zur Vollendung. Doch dann kommt es zu einem verhängnisvollen Zwischenfall. »Eine fantastische Reise in eine fremde Welt, berührend und mitreißend zugleich!« Elle "Ein kleines Wunder." Brigitte
» Ogawa hat einen nahezu märchenhaft anmutenden Roman geschrieben [...]. « Doris Emonts-Kremer Peter Pappert Aachener Zeitung 20150117
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Nicht ums Verstehen geht es laut Katharina Granzin in diesem Roman über das Schachspiel. Was die Autorin Yoko Ogawa Granzin vor allem bietet, sind poetische Analogien, etwa die zwischen dem Charakter des Schachspiels und der Persönlichkeit des Spielers. Für Granzin liegt hier der ästhetische Reiz des Buches, in der Fähigkeit der Autorin sehr intensiv innere Zustände in literarische Bilder zu übertragen. Wenn der Roman also mittels Handlungsorten Phasen des Schachspiels nachvollzieht, lässt Granzin sich darauf ein, ohne nach Interpretationsansätzen zu schielen. Ganz wie bei einem lyrischen Text, der sich selbst genügt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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