29.07.2015
Taxi – Eine Geschichte aus den 80er Jahren
buecher.de verrät vorab, warum dieser Film einschlagen wird
Die 1980er waren ein wildes Jahrzehnt und Hamburg stets eine Stadt voller Geschichten. „Taxi“ nach dem Roman von Karen Duve fängt diese mit Bravour ein underzähltdie Story einer jungen Frau auf der temporeichen Suche nach dem richtigen Platz.
Alexandra „Alex“ Herwig (Rosalie Thomass) ist eine 25-Jährige, die sich viele Gedanken über ihr Leben macht, aber irgendwie noch nicht den richtigen Weg für sichgefundenhat. Die Ausbildung zur Versicherungskauffrau hat sie geschmissen. „Die einzige Ausbildung, die ich je angefangen hatte“, sagt sie, nachdem sie sichbeimTaxiunternehmen Mergolan bewirbt. Es ist das Jahr 1986, in welchem sie fortan durch die Hamburger Nächte fährt und Menschen aus allenGesellschaftsschichtenherumkutschiert. „Taxi“ berichtet von sonderbaren Fahrten, erzählt aber vor allem auch viel von der Protagonistin selbst.

Alex zwischen den Männern

Diese sperrt sich verzweifelt gegen sämtliche männliche Vorgaben, wie ihr Leben zu laufen hat. Einer dieser Möchtegern-Bestimmer ist ihr Kollege, der gescheiterteKünstlerDietrich (Stipe Ergec). Mit ihm schlittert Alex, ohne es so wirklich zu wollen, in eine Affäre. Ein anderer ihr Bruder (Jannik Schümann), der sie dezent daraufhinweist,dass er später einmal haften muss, wenn sie nichts aus sich macht. So sehr Alex sich ihren Meinungen entzieht, so wenig spurlos gehen sie an ihr vorbei.Umsooffener ist sie gegenüber Marc (Peter Dinklage), der ihr zuhört und sie scheinbar so sein lässt wie sie ist. Marc, der ehemalige Bekannte, der trotz seinerKörpergröße von 1,35 m eingroßer Mann ist und plötzlich auf ihrer Rückbank landet.

Taxi muss in einem totalen Chaos enden

Der Umstand, dass Alex zwischen beiden Männern pendelt und sich weder so richtig an einen binden, noch einem entsagen kann, spiegelt ihre Unsicherheit wider. Aufderanderen Seite ist genau diese Zweigleisigkeit ein Zeichen der eigenen Souveränität bzw. des Erhalts einer gewissen Selbstbestimmung. Im Wendepunkt des Filmswirdgenau diese Eigenschaft auf die entscheidende Probe gestellt. Als ein Mann mit Äffchen in ihrem Taxi Platz nimmt, trifft Alex eine Entscheidung und scheitert mitkrachendemAusgang. Dieser ist von Nöten, da sich letztlich nur so das Leben ordnen lässt. Regisseurin Kerstin Ahlrichs zeigt in den 97 Minuten von „Taxi“ das ständige Hinund Her zwischen „Das binich“ und „So soll ich sein“. Ab dem 20. August wird zu sehen sein, wie komplex und mit wie viel Tiefe das Team Karen Duves Roman in Bildergefasst hat. Weitere Informationen zum Film und den Darstellern finden sich ab sofort im Online-Shop von bücher.de undimdazugehörigen Blog.