17.09.2012
Shortlist des Deutschen Buchpreis 2012 – Sechs Werke für eine Auszeichnung
bücher.de nimmt die verbliebenen sechs Kandidaten genau unter die Lupe
Sechs vielversprechende Werke finden sich auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis 2012 wieder. Sie bieten Tiefe und besprechen verschiedene Themen. WerdieNachfolge von Vorjahressieger Eugen Ruge antritt, entscheidet sich am 08. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. bücher.de blickt schon jetzt einmal aufdieKandidaten.
Als im März diesen Jahres mehr als 160 Werke der verschiedensten Autoren für den Gewinn des Deutschen Buchpreis 2012 vorgeschlagen wurden, konnte keiner dernunverbliebenen sechs Schriftsteller davon ausgehen, den Sprung auf die Shortlist zu schaffen. So dürfte die Freude bei den fünf Literaten und der einen Literatindurchaus großsein. Mit Wolfgang Herrndorf findet sich einer der großen Favoriten auf der Liste wieder, so konnte dieser bereits den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmessegewinnen.Die Konkurrenz aber hat einiges zu bieten und macht es der siebenköpfigen Jury wahrlich nicht leicht, den diesjährigen Sieger zu bestimmen.

Drei Autoren aus Berlin

Bemerkenswert gut auf der Shortlist vertreten ist die Hauptstadt, hat doch die Hälfte der Kandidaten ihren Wohnsitz in Berlin. Neben Herrndorf, der mit "Sand"den Leser in eineHippiekommune im Norden Afrikas schickt und ihn dort mit einem eigenartigen Mordfallkonfrontiert, leben auch Ursula Knechel und Stephan Thome vor Ort. Die einzigeDame der Zunft versucht sich in "Landgericht" mit demSchicksal eines Exilanten, der sich 1947 zurück in die Heimat wagt. Aus dieser wurde er einstvon den Nazis vertrieben und, seine Rückkehr ist alles andere als einfach. Aufder Suche nach dem individuellen Platz im Leben ist auch Philosoph Hainbach in Thomes "Fliehkräfte".Nachdemweder seine Frau noch die gemeinsame Tochter die Bindung zu ihm aufrechterhalten, machter sich auf den Weg durch das halbe Europa.

Ein Syndrom, Visionen und die 1980er

Der jüngste Finalist, Clemens J. Setz, geht mit dem Thriller "Indigo" ins Rennen. Der Grazer ernennt sich selbst zum Hauptprotagonisten, der Nachforschungen über dasSchicksalvon Kindern mit dem Indigo-Syndrom anstellt und sein Leben dadurch komplett aus den Fugen bringt. Ernst Augustin ist mittlerweile 84 Jahre, steht inSachenliterarischer Kunst der jungen Garde aber in nichts nach. Den Beweis dafür liefert "Robinsons blaues Haus", wo ein Namenloser versucht, sich mithilfe seiner Visioneneingewisses Maß Freiraum aufzubauen. Ulf E. Ziegler lädt den Leser in eine reale Welt ein. "Nichts Weisses" beschreibt die Geschichte von Marleen, die nicht nur die perfekte Schrift finden will,sondern sich auchmit den Hürden der Jobwelt in den 1980ern auseinandersetzen muss. Weitere Informationen zum Deutschen Buchpreis 2012 und den Werken der sechs Kandidaten auf der Shortlist finden sich im Online-Shop von bücher.de und im dazugehörigen Blog.