"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie,"schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als einander polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den verschiedensten Werken der Literaturgeschichte auf. Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen. Anhand der Werke von W. A. Mozart, J. W. v. Goethe, N. Lenau, Chr. D. Grabbe, G. Kühne und Th. Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist.